alte Junggesellschaften in Deutschland
 

Schützenfeste in Berel
......, 2005
Bereler Junggesellen 2007

Mädchen verpachten (1939)
Junggesellenkönige (ab 192?)
 
Dorffest 2004

Der Kirchplatz und Bolzplatz
wird 2004_erneuert. 

Man liest es gern Bolzplatzreparatur 2006
Sommerfest 2006

Sommerfest 2007
Osterfeuer 2007
Bolzplatzbegradigung 2007

 

Maibaum Pfingsten 2008
Bobby-Car-Fahren 16.05.2009
1. Bobby-Car-Rennen 19.07.2009
Treckerziehen 01.05.2010
Neuer Pfingstbaum 22.05.2010

Junggesellenschaft Berel

bisher älteste Junggesellschaft in Norddeutschland.
(zweitälteste der Welt)

Mindestens 369 Jahre Bereler Schützenfest und  Junggesellschaft

Der Bereler Junggesellen Verein blickt auf mindestens 363 Jahre Tradition zurück. Am 01.06.1647 wurde die Allgemeine Landesordnung durch Herzog August I  aufgestellt und damit verboten.. 

104 Artikeln regelten in Geboten und Verboten alle Lebenslagen der Landbevölkerung.

Artikel 6 
Unter dem Gottesdienst hin zum Saufen geht. Säufer zahlt 3 fl., Wirt 10 fl.  Strafe
Artikel 20
Die Pfingst- und Fastnacht-, wie auch die Sonntags- und andere Geläge., darinnen Knechte und Mägde zusammenkommen und Tänze zu halten pflegen, in Häusern auf Angern und bei Osterfeuern, sollen ganz und gar abgeschafft werden. Dasselbe gilt auch bei ...            
                                                                                                   30 Reichstaler Strafe.

Pastor Henning Wilhelm Kühne (1712-1749 in Berel) bezieht sich auf Artikel 6 und 20 als er die Umstände beim Schützenfest 1729 aufschrieb, dass im Ries gefeiert wurde.

"Als Pastor Kühne den zwei Knechten, die zu ihm gesandt waren, bedeutet, das der Festtag ein solches nicht verstattete und sie ihr Gelage auf einen Werktag verlegen sollten, antworteten sie, wenn ich nicht wollte, müßte ich wohl, denn es wäre ihnen das Johannisbier in einem Kap. X des Mandats vom 09.10.1729 welches sie ganz trotziglich hervorholten und vorlegten, wieder vergönnt und freigelassen."

Pastor Hoffmeister 1914 kommentiert Pastor Kühne wie folgt:

..Pastor Kühne suchte ihnen klarzumachen, dass da nur von der Dienstfreiheit die Rede sei und diese sei keine Freiheit von der Kirche. Kurz, die gingen ganz verwegen fort, ließen sich gleich durch die Fiedlers nach dem Bereler Ries spielen, hauten sich Riesbäume ab, was verboten war, und zogen unter Vespergeläut und Betglockenschlag unter Musik nach Behrend Meyer´s Hause. (2005 Sonnemann´s Weide in der Waldstrasse) Am heiligen Abend vor Johannis fingen sie an zu saufen und zu tanzen bis in die Nacht hinein. Am Festtag nach dem Nachmittagsgottesdienst wurde wieder bis in die Nacht fortgefahren, und so noch etliche Tage. Das  Edikt des hochfürstlichen Konsistorici, dass an den Sonn- und Festtagen solche unheilige Moral nicht sollte verübt werden, stand für sie nicht geschrieben. ...

Bei dem Sommerfest, das zur Zeit des Chronikschreibers gefeiert wurde, herrschte noch die Sitte, dass am Morgen des Festes eine Deputation der Knechte den Pastor um Erlaubnis zum Feiern des Festes bat. Am Nachmittag zog die erwachsene Jugend im Zuge voran die Musik und der Peias (Narr) mit der Pritsche durch das Dorf. Auf die angesehendsten Bauern brachte man auf ihren Höfen ein Hoch aus, ebenso auf dem Pfarrhof dem Pastor, worauf dieser das Hoch erwiderte und mit dem Geldgeschenk dankte. Das Fest nahm dann im Bereler Ries seinen Fortgang.

Junge Gesellen (mit Gesellenbrief) und die Landarbeiter (Knechte) bildeten das Rückgrat des nicht eingetragenen Vereins. Eine Aufnahmeprüfung sonderte Schwächlinge aus. Freude am Leben und Spaß in oft karger Zeit waren Beweggründe für diesen Zusammenschluss. Die Verabschiedung in den Ehestand fand am Polterabend statt.

 

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