Wat de Lüe sek in Berel vertellt hät 1345 -1899

Nur en betten up Platt

1900 -1945    116 Kurzgeschichten

1945 - 1993    95 Kurzgeschichten

                Am  12.04.2006  waren aus drei Zeitepochen insgesamt 150 + 116 + 95= 362 Kurzgeschichten zusammengetragen.

 

Inhalt

Verfasser

Zeitraum

Seite1-7

 

Vorwort zu den Erzählungen                             

Richard Uthe 

1804-1992

8

 

150 Geschichten von 1345 – 1899 

 

 

 

1

Kampfbericht des Ritter Gerhard von Berle 

Nr. 944 UB St. Hi Teil 1

09.01.1345

9

2

Der Untergang der Ritter von Berle

Lamspringe Nieders. Nr. 128

1356

9

3

34 Jahre Krieg um einen Bauernhof

Nr. 624 UB St. Hi Teil 2

13.01.1386

9

4

Tagfahrt in den Bereler Ries

Seite 688 UB. Stadt Hildesheim Band 7

1477

10

5

Die Sage vom Glockenspring

Lehrprobe Behrens

1480 - 1540

10

6

Kampf um die Burg Steinbrück

Chronik Söhlde
Pastor Ernst Bertheau

1520

11

7

Bereler leisteten Kriegsfolge

Braunschweiger Dechant Oldecop

1521

13

8

Verräter stecken Berel und Himstedt an.

Chronik Söhlde, Pastor Ernst Bertheau

1522

14

9

Ende der Stiftsfehde

Chronik Söhlde, Pastor Ernst Bertheau

1523

15

10

Friedenschluß in Hoheneggelsen

Chronik Söhlde, Pastor Ernst Bertheau

1523

16

11

Die Sage von der Glocke „Berel“

Ewald Bock

Um 1530

16

12

Wie die Bereler ein Schwein begruben

>> Das Mantelteil

Wilhelm Kaune Ewald Bock

1544-1568

16
17

13

Der geheimnisvolle Kampf im Osterfeld

Jochen Oldecop, Tübingen 1891

1559

18

14

Tot dem Totschläger

Friedrich  Freitag

1593-1600

19

15

Bewohnt bis der Kinderwagen durch die Decke fiel

Pfarrhäuser 1606 –1882

Chronik Pastor Hoffmeister

1606 –1882

19

16

Der Dreizig jährige Krieg um Berel herum  

 

Chronik Söhlde, Pastor Ernst Bertheau

1639

19

17

Nachweisliche Schützenfestverbot

Eike Bock

01.06.1647

20

18

Grenzstreitigkeiten zwischen den Ämtern Lichtenberg und Steinbrück

Chronik Söhlde

Nach  1648

21

19

So verlor die Bereler Pfarre ihre beiden Waldanteile

 

Kirchenchronik Berel Pastor Hoffmeister S. 30

01.05.1650

21

20

Das Kiefhaus 

Chronik Pastor Hoffmeister

S. 21 / 22

21

21

Pferde pfänden

Chronik Söhlde

1655

21

22

„Im Güldenen Winkel“

Eike Bock

1661

22

23

Hans Wittkops Vater erfriert im Graben

Kirchenbuch Berel

02.07.1662

22

24

Michael Vornkahl und Anna Dückmanns (Diekmann) Kirchenbuße

Kirchenbuch Berel

13.08.1665

22

25

Hans Löhmann auf dem Burgdorfer Felder erfroren.

Kirchenbuch Berel

04.10.1665

22

26

Todt gefroren

Kirchenbuch Berel

29.01.1668

22

27

Kirchenbuße für das zu frühe Glück

Kirchenbuch Berel

1669

23

28

Lesser Jungen ließen sich nicht pfänden

Chronik Söhlde

1669

23

29

Schlägerei in dem Kruge zu Söhlde (Dietrich Ulrich aus Berel)

Chronik Söhlde

1682

23

30

Die rothe Ilse wurde geschwängert

Kirchenbuch Berel

1685

24

31

Gesellschaftliches Leben über die Raubritterfamilie Helmholt   

Eike Bock

1659-1689

24

32

Schicksalsschläge der Familie Helmholt

Eike Bock

1665

24

33

Die Helemonds Sage von Berel

Ewald Bock

1687

24

34

Hellemanns Kuhle

Hermann Blume

1687

24

35

Das Ende in Ketten               

Eike Bock

1687

24

36

Auch die Helemond`s Sage hat ihren wahren Kern

Eike Bock

1689

25

37

6 Jahre nach der Kirchenbuße heiratete sie einen Kühe- und Schweinehirten

Kirchenbuch Berel

1688, 1695

25

38

Für den Pastor kam das Kind zu früh

Kirchenbuch Berel

1689

26

39

Lieber in den Krieg als mit ihr ... .

Kirchenbuch Berel

19.05.1689

26

40

Vaterschaft verleugnet

Kirchenbuch Berel

1690

26

41

Braut ging mit jungfräulicher Zierrath zur Kirche

Kirchenbuch Berel

03.06.1691

26

42

Und er wollte doch die Andere

Kirchenbuch Berel

30.08.1691

26

43

In Klein Himstedt getauft

Kirchenbuch Berel

24.02.1695

27

44

Kleinschmiede-Meister Hans Büri lag todt hinterm Dornenstrauch

Kirchenbuch Berel

13.12.1697

27

45

Die Braut war nicht im rechten Stand

Kirchenbuch Berel

28.11.1699

27

46

Hasenjagd des Amtmann Zeppenfeld

Chronik Söhlde

1699

27

47

Hermann Büring kam unter dem Holzwagen um

Kirchenbuch Berel

17.02.1705

28

48

Das Pfluggelage mit Pastor German

Pastor German

1706

28

49

Früher nannte man es auch zuttern

Kirchenbuch Berel

19.10.1706

28

50

Auf dem Bleckenstedter Felde

Kirchenbuch Berel

08.03.1707

29

51

Und noch 5 Kinder mit der Witwe

Kirchenbuch Berel

04.11.1709

29

52

Diebstahl und Mord im Pfarrhaus

Kirchenbuch Berel

19.07.1710

29

53

Streitfall sollte auf dem Ti geschlichtet werden.

Pastor German

vor 1712

29

54

Fastelabend mit dem Einseifen und dem Mädchenverpachten

Ewald Bock und Hans Behrens

1727

29

55

Die Religionsstunde beim Honigtopfe
(ca. 1730) H. C. H  Lehrer Wittneben. * 1646 ... 1731
Sohn * 1685 + 1751 Lehrer Wittneben, Johann Henning
veröffentlicht im Braunschweigischen Schulboten
im Februar 1852 Seite 22 -23

Von Kantor J. H. Ch. Schmidt

Ca. 1730
1852 aufge-schrieben

30

56

Dorothea Elisabeth Feitzen floh vor ihrem Mann nach Berel

Kirchenbuch Berel

23.04.1751

31

57

Der 9 jährige Henning Niclas Burgdorf stürzt in den Todt.

Kirchenbuch Berel

1.Adv.1751

31

58

Bisher älteste Zeitungsartikel über Hypothekenvergabe an Bereler 

Braunschweigische Anzeigen

Nov. 1754

31

59

Nach 5 tägiger Geburtsarbeit gestorben. 

Kirchenbuch Berel

Epihanias 1760

32

60

Andreas Schaper stirbt beim Ausspannen der Pferde.

Kirchenbuch Berel

03.09.1761

32

61

Kindergrab beim Beichtstuhl in Berel wird beschrieben

Kirchenbuch Berel

04.12.1764

32

62

Todtkranker armer Mann wird von Ort zu Ort gefahren.

Kirchenbuch Berel

03.03.1767

32

63

7 Bereler waren gleichzeitig im Sarg über der Erde

Kirchenbuch Berel

26.03.1767

33

64

Vormundschaften 

Braunschweigische Anzeigen

April 1768

33

65

Chrirugi war erfolglos

Kirchenbuch Berel

06.11.1768

33

66

Die drei Bereler Kreuzsteine

Von Pastor Meyer

1770

33

67

Der Säufer Hantelmann von Vallstedt

Kirchenbuch Berel

09.04.1770

34

68

Zur Geburt von Wöhle nach Berel gekommen

Kirchenbuch Berel

26.05.1770

34

69

Arme Leute wurden abends in der Dunkelheit beerdigt

Kirchenbuch Berel

28.02.1772

34

70

Der Glockenkorb im Ries

Braunschweigische Anzeigen

15.02.1773

34

71

In großer Armut begraben

Kirchenbuch Berel

04.12.1773

35

72

Am Fuße der heiligen Maria begraben

Kirchenbuch Berel

27.06.1775

35

73

Auch an Mutters Krankheit gestorben

Kirchenbuch Berel

31.12.1779

35

74

Beim Holzabladen vom Baumstamm erschlagen

Kirchenbuch Berel

30.07.1780

35

75

Seuchen und Hunger – an der Anzahl der Sterbefälle erkennbar.

Kirchenbuch Berel

1782 - 1813

35

76

Vor dem Abendmahl in der Kirche gestorben

Kirchenbuch Berel

25.03.1787

36

77

Der Bruder stirbt in der Kirche vor der Predigt

Kirchenbuch Berel

27.01.1788

36

78

28 jährige auf Gemeindekosten beerdigt

Kirchenbuch Berel

15.02.1790

36

79

Henning Likefett fällt in die Sense

Kirchenbuch Berel

08.10.1790

36

80

Die Krankheit des fressenden Wolfes

Kirchenbuch Berel

19.12.1792

37

81

Im Kruge geboren

Kirchenbuch Berel

08.10.1793

37

82

Bräutigam erschien zum zweiten Mal nicht zur Hochzeit

Kirchenbuch Berel

29.02.1797

37

83

Von den Franzosen desertiert

Kirchenbuch Berel

03.05.1799

37

84

Schmiedemeister Heinrich Mumme wird in Söhlde ermordet

Kirchenbuch Berel

09.07.1800

37

85

Heinrich Wienroth wurde todt in der Berelwiese gefunden

Kirchenbuch Berel

27.01.1801

37

86

J. Heinrich Pape 2 Jahre ertrank im Pfuhle

Kirchenbuch Berel

09.07.1803

37

87

Eine fleißige Kirchgängerin stirbt

Kirchenbuch Berel

24.09.1803

38

88

An der Ruhr verstorben

Kirchenbuch Berel

25.09.1803

38

89

Auf der Scheunendiele geboren

Kirchenbuch Berel

27.03.1805

38

90

Der Schweinehirt Ahrenhold

Kirchenbuch Berel

06.08.1805

28

91

Handel mit den Franzosen                                      

Richard Uthe

1806

38

92

An Kopfgift verstorben

Kirchenbuch Berel

02.02.1808

38

92

Im Schmiedegarten entbunden

Kirchenbuch Berel

01.09.1808

39

93

Säufer stirbt in Eschemanns Kruge (Kneipe)

Kirchenbuch Berel

16.02.1810

39

94

Kriegsschicksale um 1811                                      

Richard Uthe

1811

39

95

Urteile und Bescheide zu 1812

Braunschweigische Anzeigen

Juli 1812

40

96

Erste Erwähnung eines Schülers für das Gymnasium in BS (Martineo)

Kirchenbuch Berel

12.08.1812

40

97

Der Bereler Trank  

Ewald Bock

Um 1814

40

98

Welche Erinnerungen hinterließen die Russen in Berel          

Richard Uthe, E.B

1815-2003

41

99

Windmühle vor Berel

 

Braunschweigische Anzeigen

Feb. 1817

42

100

Nothzucht 

Braunschweigische Anzeigen

Feb. 1817

42

101

Mit dem Pferdegespann zu –Tode gefahren

Kirchenbuch Berel

01.09.1823

42

102

Für die Abgebrannten in Seesen gespendet

Braunschweigische Anzeigen

Aug. 1825

42

103

Dienst Anträge

Braunschweigische Anzeigen

Juli 1825

42

104

Eine Todesanzeige aus Berel

Braunschweigische Anzeigen

Dez. 1829

43

105

Gerichtlich verlassenes Gründstück – Feustel an Tochter

Braunschweigische Anzeigen

10.1832

43

106

Ein furchtbares Hagelwetter
 

Braunschweigische Anzeigen

30.06.1833

43

107

Hilfe an die Verhagelten in Berel und Nordassel 

Braunschweigische Anzeigen

August 1833

44

108

Bekanntmachung

Braunschweigische Anzeigen

August 1836

44

109

Hilfe für die Abgebrannten in Reppner 

.Braunschweigische Anzeigen

November 1836

44

110

Gegen Hagelschlag Versicherte in Berel 

.Braunschweigische Anzeigen

November 1836

45

111

Reger Kirchenbesuch 1837 trotz Schneeverwehungen

Pastor Brotkorb

03.1837

45

112

Ein fünfjähriges Mädchen verbrannte durch Unachtsamkeit

Johann Christian Schaper

05.06.1841

45

113

Ablösung

Braunschweigische Anzeigen

Juli 1841

46

113

Gerichtlich verlassenes Grundstück

Braunschweigische Anzeigen

Sep. 1841

46

114

Die Grenze zu Söhlde mit dem Diebesstieg

Chronik Söhlde, Pastor Ernst Bertheau

1848

46

115

Psychologische Spaziergänge in die Jugendzeit 

Kantor J. H .Ch. Schmidt

Februar 1852

46

116

Ein Auswanderer schreibt aus „Cape Girardeau“  zurück

Heinrich Vasterling

22. 11.1858

47

117

Familiengeschichten von Auswanderern der Höfe Nr. 39/40       

Richard Uthe

1850-1939

48

118

Schmuggel in Berel                                            

Richard Uthe, Walter Bührich

- 1860

50

119

Die Bewirtung und ihre Folgen                                 

Richard Uthe

- 1860

50

120

Feldfrüchteanbau

Richard Uthe

- 1860

50

121

Zuckerfabriken

Ernst Bartheau, Heinz Dobbratz

ab 1864, 1947

50

122

Dienstknecht Heinrich Oelkers wandert aus.

Braunschweigische Anzeigen

12.07.1867

51

123

Handel und Wandel                                             

Richard Uthe

um 1880

51

124

Liebe für einen Hof

Hermann Bock

um 1880

51

125

Rübenlieferungsrecht 

Richard Uthe

1880-1992

51

126

Wegen Meineid freigesprochen 

Braunschweigische Anzeigen

03.06.1882

52

127

Die Sängerbänke 

Richard Uthe, Walter Bührich

Ab 1884

52

128

Das Ablenkungsmanöver

Ottilie Behme

um 1890

53

129

Wegewärteraufseher Klinke und die Bereler Kanalisation um 1896

Richard Uthe

um 1896

53

130

Wegewärteraufseher Klinke s Verkupplungspläne                 

Richard Uthe

um 1900

53

131

Wegewärteraufseher Klinke s Loch im Dach                       

Richard Uthe

um 1900

53

132

Schwereken up dem Koppe                                      

Richard Uthe

um 1900

54

133

Die Wiederauffindung des Bereler Trank´s                             

Richard Uthe Gerh. Hagemann

um 1900

54

134

Moosheimers Kiner                                             

Richard Uthe

um 1900

54

135

Pastor Rittmeister aus Burgdorf

Ottilie Behme

um 1900

54

136

Dat gifft Luft

Ottilie Behme

um 1900

55

137

Hei züppkert

Ottilie Behme

um 1900

55

138

Beschetten

Ottilie Behme

um 1900

55

139

Davon ne lopen

Ottilie Behme

um 1900

56

140

Freud und Leid eines Landarbeiters

Ottilie Behme

um 1900

56

141

"Wen schall eck denn wohl wedder freien?"

Ottilie Behme

um 1900

56

142

Geschichten über Hermann Johns                                 

Richard Uthe

um 1900

56

143

Hermann Johns Toilettenbesuch mit Folgen                      

Richard Uthe

um 1900

57

144

Der Religionsunterricht

Ottilie Behme

um 1900

57

145

Den ollen Berkingschen Alabasterpopo

Ottilie Behme

um 1900

57

146

Aus Lucklum: Höher rupp, dat eck ne greipen kann

Ottilie Behme

um 1900

58

147

Die drei Teufelinnen

Ottilie Behme

um 1900

58

148

Von Wesen der Meyer´s

Ottilie Behme

um 1900

58

149

Lehrer Froböse und das Kartenspiel 

Heinrich Löhr                 u. H.B.

um 1900

61

150

Lehrer Froboese war immer im Einsatz

Willi Prönnecke

um 1900

61

 

 

 

 

 

 

112 Geschichten von 1901 – 1945

 

 

 

151

Rückblick über 95 Jahre

Adele Wolters

1902-1997

61

152

So kamen wir um Haus und Hof (Ass Nr. 05)

Ottilie Behme

1903

63

153

Der Biss in den Hintern

Ottilie Behme

um 1905

64

154

Der bessere Vater

Ottilie Behme

um 1900

64

155

Strom aus Söhlde                                              

Richard Uthe

1905

64

156

Eine Magd aus Russland

Einwohnermeldeb.

 

65

157

"Petrus hat gekegelt und alle Neue getroffen"

Ottilie Behme

1906

65

158

Eine "herzliche" Berührung mit der heimatlichen Erde

Ottilie Behme

um 1910

66

159

Friedrich Becker war der Stärkste seinerzeit in Berel

Karl Diestel

um 1910

66

160

Der liebestrunkene Hermann Johns                               

Richard Uthe

um 1910

67

161

Vom Wesen eines Bauern                                       

Richard Uthe

um 1910

67

162

Preise um 1912                                        

Richard Uthe

um 1912

67

163

Geschichte von Henriette Bock verh. Riechers

Henriette Bock

15. Juli 1913  

67

164

Ein Hundegespann                                             

Richard Uthe

um 1914

68

165

Eine verpasste Zuheirat                                       

Hermann Bock

um 1914

69

166

Jugendversammlungen

Ewald Bock

Vor 1914

69

167

Heldentaten der Feuerwehr

Ottilie Behme

1900 - 1914

69

168

Friedrich Becker hielt den Ochsen

Karl Diestel

um 1914

69

169

Der Mord von Sarajevo

Heinrich Löhr

1914

70

170

9 Kurzgeschichten von Gefallenen des 1. Weltkriegs
Albert Feuerhahn fällt im 1 Weltkrieg

Kirchenbuch Berel
Chronik Söhlde
Pastor Bartheau
Kirchenbuch Berel

1914-1918
18.08.1915

70

171

Albert Geldmacher fällt in Westgalizien

Chronik Söhlde

 

 

172

Soldat Hoppe

Walter Bührich

 

 

173

In heimatlicher Erde begraben

Kirchenbuch Berel

06.09.1918

 

174

Der gefallene Sohn wird heimgeholt

Kirchenbuch Berel

14.03.1917

 

175

Meldeläufer Friedrich Pape fällt in Cambrai

Chronik Söhlde

 

 

176

Hermann Wiulleke fällt bei Verdun

Chronik Söhlde

 

 

177

Reinhard Bock stirbt an den Kriegsfolgen

Anna Bock

1923

 

178

Der Verbleib der Soldatenkreuze von 1918

Walter Bührich

1918/2006

 

178

Kriegsgefangene in Berel 1917

Einwohnermelde-buch Berel

1917

 

180

Lehrer Froböse und die Mathematik                            

Richard Uthe

um 1917

71

181

Lehrer Froböses Züchtigungen                                 

Richard Uthe

um 1917

71

182

Freuher was de Jegend anners                                 

Richard Uthe

um 1917

71

183

Lehrer Froböse und die Privatschulen                          

Richard Uthe

um 1917

71

184

Der Steckrübenwinter 1917

Richard Uthe

um 1917

72

185

Kriegsgewinnler

Richard Uthe

1914-18
1939-45

72

186

Revolutionärer Umschwung in Berel nach 1918                   

Richard Uthe, Hermann Bock sen.

1918

72

187

100.000 Mann Heer                                             

Richard Uthe

1918

72

188

Hamsterer

Richard Uthe

1918, 1945

73

189

Pfingstscherze

Richard Uthe

Um 1918

73

190

Erinnerungen von 1918 aus Magdeburg

Ottilie Behme

1918

73

191

Rote Fahne auf Bismarck – Denkmal

Ottilie Behme

1918

73

192

Bratwürste regnen

Ottilie Behme

1918

74

193

Wahlwerbung

Ottilie Behme 

1918

74

194

Lieschen – Tanten

Ottilie Behme

1918

74

195

Schon längst zugeschüttete Kreidekuhlen                      

Richard Uthe

vor 1918

74

196

Soldat wird gleich nach Berel überführt.

Kirchenbuch Berel

06.09.1918

74

197

Wie kaufte man ein

Richard Uthe Berel

Um 1920

75

198

Friedrich Becker und das Straßenpflaster

Karl Diestel

vor 1920

75

199

Friedrich Becker vertellte sek gern mal wat.

Karl Diestel

vor 1920

75

200

Gedicht: Oh, du mein Berel, 1923

Robert Meyer

1923

76

201

Soldat Reinhard Bock stirbt Jahre später an den Kriegsfolgen

Kirchenbuch Berel

01.08.1923

76

202

Die Art einen Aufsatz bei Lehrer Froböse zu schreiben

Richard Uthe

Ca. 1923

76

203

Lehrer Froböse und das Türenstehen

Richard Uthe

Ca. 1923

76

204

Lehrer Froböse ahnt den Klee in der Hose

Richard Uthe

Ca. 1923

77

205

Lehrer Froböses Hund

Richard Uthe

Ca. 1923

77

206

Lehrer Froböse und die Anrede

Richard Uthe

Ca. 1923

77

207

Lehrer Froböses Macken

Richard Uthe

Ca. 1923

77

208

Schule in der Inflationszeit

Richard Uthe

Ca. 1923

77

209

Dorfrivalitäten

Richard Uthe

Um 1924

77

210

Jiugenstreiche „up platt“

Ewald Bock

Um 1924

78

211

Schlicht um Schlicht

Else Warnecke

1924

79

212

Dachdeckermeister W. Bock stürzt vom Dach

Kirchenbuch Berel

25.11.1924

80

213

Eine überprüfte Aussage                                      

Richard Uthe

um 1925

80

214

Die Forstaufseher

Ewald Bock

Um 1925

80

215

Konfirmationsgrün geklaut

Ewald Bock

Um 1925

80

216

Up Briutschau

Ewald Bock

Um 1925

81

217

Gründungen der NSDAP in Wolfenbüttel und Berel 

Prof. Dr. Ernst August Roloff

um 1925

81

218

Stützpunkte der Bewegung

Prof. Dr. Ernst August Roloff

um 1925

82

219

Marschierordnung zum Schützenfest 

Richard Uthe

1925-30

82

220

Ein Gebürsdags-Wunsch 

Rosemarie Uthe

Um 1925

83

221

Der alte Schießstand

Richard Geldmacher sen.

vor 1928

83

222

Sprache –Beispiele

Ernst Bartheau

1930

83

223

„üse Junken möt arbeten"

Ewald Bock, Hermann Bock,  Walter Bührich

1930

84

224

Die Legende vom Bronzeschwert

Tochter Lehrer Klein

1930 - 2003

84

225

De Weuste Hoff 

Rita Becker

Um 1932

85

226

Geschichten umme et Osterfuier – up Platt

Ewald Bock 

Ca. 1930

85

227

Dei Geschichte vum Wiehnachtsmann – up Platt

Ewald Bock 

Ca. 1930

86

228

Arbeiten auch für die Nachwelt: Der heutige Festplatz  

Hermann Bock, Walter Bührich

1930

87

229

Sie sollte wenigsten mal nen Strohkerl haben

Thea Niehoff

1930/40

87

230

Selbständige Landwirte 1931 in Berel

Hans Schaper

1931

 

231

Iut der Jiugendteit
(Zusatz: Gastwirtschaft Funke bis 2003 >> „Osterlinder Kreuz“)

Ewald Bock

September 1932

88

232

Massenschlägerei auf dem Schützenfest 

 

Ewald Bock, Richard Uthe, Gustav Prönnecke

1932

88

233

Die Hitler Eiche
 

A. Niehoff sen., R. Becker jun.

um 1933

88

234

Eiersammelstellen

Richard Uthe

ab 1933

88

235

Zu Pfingsten den Ackerwagen auf´s Dach

Alfred Niehoff

1934/35

88

236

Das nicht geworfene Tintenfass

Alfred Niehoff u. Albert Sievers

um 1935

88

237

Schützenfestpleite 1935 

 

Heinrich Löhr, Heinz Bosse und Richard Uthe

1935

89

238

Die ersten Trecker

Karl Kempe

ab 1935

89

239

Landarbeiter und Tagelöhne 

Hans Schaper

1936

 

240

Vor dem Bullen auf die Bäume

Zeitungsartikel

Juni 1938

89

241

Botengänger 

Richard Uthe

- 1939

90

242

Man hatte noch Zeit   

Richard Uthe

- 1939

90

243

Gefeiert bis die Zigarren auf der Torte lagen

Heinrich Peters

Ca. 1939

90

244

Wie kaufte man ein?                                           

Richard Uthe

- 1939

90

245

Die 12 Paragraphen des Mädchenverpachtens

Ewald Bock

vor 1939

90

246

Charaktersachen 

F.W. Meyer; Kanada, R.B.

1939

91

247

Geliehene Uniformen  

Alfred Niehoff

vor 1939

92

248

Evakuierte aus dem Saarland

Hans Schaper

12.1939 – 02. 1940

 

249

Wanderarbeiter, Fremdarbeiter, Kriegsgefangene 

Hans Schaper

1940 - 1945

95

250

Alte Sonnemans Haus in der Waldstraße

Friedrich Wilhelm Meyer

Um 1941

92

251

Bomben fallen um Berel herum

Walter Bührich

1944

93

252

1945 Luftkämpfe auch über Berel

Walter Bührich

1945

95

253

Diverse Übergriffe

Walter Bührich

1945

95

254

1946/1947 Doppelmord auf Ahrenholds Mühle

Walter Bührich

1945

95

255

Albert Blumes Sohn wurde erschossen

Walter Bührich

1945

95

256

Der Zusammenbruch 1945 => 3.Traditionsbruch seit 1918

Von L. Dobbratz, Wilma Bock, Richard Becker

1945

95

257

Tagelang brennen die Öfen

Von L. Dobbratz,

1945

96

258

Rückzug der Wehrmacht – Einmarsch der Amerikaner

Richard Becker

1945

96

259

Versteckte Lebensmittel

Wilma Bock

1945

97

260

Die ehemaligen Kriegsgefangenen

Richard Becker

1945

97

261

Gewalt nach dem Krieg

Richard Becker

1945

97

262

Politische Wende

Ewald Bock

1945

98

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

86 Geschichten von 1945 - 2004

 

 

 

263

Vertreibung der Familie Kaufmann

Hildegard Kaufmann

1945

 

98

264

Vertreibung der Familie Pape/Hoffmann.

Werner Pape

1945

98

265

Die Geschichte einer Zuwanderung nach Berel

Reinhold Wesa

25.10.1945  

99

266

Den Kollegen am Schlips gepackt 

Karl Kempe

1945

102

267

Gesellschaftliche Änderungen durch den Krieg

Ewald Bock

1978

102

268

Berel 1946 

Rudolf Bembenneck

1946

103

269

Osterlinder Eisenbahn 

Helmut Meyer

1946

104

270

Er hat keine selbständige Aufgabe mehr

Hans Schaper

1947

104

271

Er ginge am liebsten noch heute zurück

Hans Schaper

1949

105

272

Kann sich an die Industriearbeit nicht gewöhnen

Hans Schaper

1949

105

273

Einordnung der Heimatvertriebenen in den Arbeitsprozeß

Hans Schaper

1953

105

274

Bürgerwachen 

Richard Uthe

1945 - 1948

105

275

Erfolge wurden gefeiert

Gerhard Hanke

1945 -1949

105

276

Brief eines Kriegsgefangenen

Hermann Bock

28.11.1946

105

277

Kreidewerkgeschichten

Richard Uthe

um 1948

107

278

Itzig lief weg

Friedrich Wilhelm Meyer

um 1948

107

279

Schützenfeste nach den 2. Weltkrieg von 1949-1952

 

 

A. Niehoff, Kurt Lesemann, Gerd Hanke, Albert Sievers Richard und Rita Becker

1949- 1952

107

280

Das Schützenfest 1949

Hans Behrens

1949

108

281

Ein Überfall 1950

Alfred Niehoff

1950

109

282

Im Eifer des Geschäfts gab schon mal ....

Werner Pape

um 1950

109

283

Der Braten und der Pudding fehlten bei der Hochzeitsfeier

Eike Bock

Um 1950

109

284

Der Streitschlichter

Alfred Niehoff

1951

109

285

Der Ziegenbock kam mit zum Schützenkönig

Friedrich Wilhelm Meyer

um 1952

109

286

Der Kreidewerkschlüssel und die Reinigung des Aufseherhäuschen

Reinhold Jahnke

um 1953

110

287

Von dem Schlämmteichen in die Waschküche.

Reinhold Jahnke

um 1953

110

288

Der Flug ohne Flugzeug                                       

Reinhold Jahnke

um 1953

110

289

Der Rahm ist weg                                             

H.Bock, W.Haars, R.U.

um 1955

110

290

Ein böser Weihnachtsmann                                     

Reinhold Jahnke

um 1953

111

291

Ein Schützenfestaufbau 1956 aus Sicht eines 7 Jährigen

von E.B.

13.05.1956

111

292

Der Kampf gegen hohe GEMA Gebühren  

Hermann Bartels

24.07.1956

111

293

Der erste Mähdreschereinsatz

Karl Kempe

1956

112

294

Die Haare vom Kopf geläutet

H. Trotzke

1957

113

295

Bekanntmachung anlässlich des Schützenfestes

Ewald Bock

03.05.1958

113

296

Ein Brand durch Strom                                          

Richard Uthe

20.05.1958

114

297

Die Kreideklippenspringer

Georg Worpus, Reinhold Jahnke

1958-1961

114

298

Das letzte Fastnachtfuen der Bereler Junggesellen.

Eike Bock

Bis 1959

114

299

Das gebrochene Bein und der Rehbock

Günter Halbig und Emmi Bührig

10.05.1959

115

300

Pfingsten 1959

Dieter Bock

1959

115

301

Es sollte nur eine kleine Kutschenfahrt sein

Dieter Bock

um 1960

115

302

Die Kleefahrt

Dieter Bock

um 1960

115

303

Der ewig lockte der Zwetschenbaum

Reinhold Jahnke

um 1953

116

304

Standgeld

Richard Uthe

vor 1960

116

305

Die Loren sausen lassen  und die Rodelstrecke

H.J.Bettin, R.J.u. E.B

um 1958

116

306

Junge Mädchen rasen hinter dem Hasen her

Ewald Bock

Um 1960

117

307

Damen ringen im Laub

Ewald Bock

Um 1960

117

308

Nicht heier vor minen Ogen

Ewald Bock

Um 1960

117

309

Jagdpächter muss tief in die Tasche greifen 

Salzgitter Zeitung
v.Walter Bührich

Um 1960

 

310

Ziege in der Kneipe

Alfred Wietbrock

um. 1963

118

311

Der Flug über´s Ofenrohr

Horst Walter

um 1965

118

312

Der Ziegenbock säuft in der Kneipe  Bier

Ewald Bock

Um 1965

118

313

Der alte Gemeindeziegenbock wird noch mal in die Kneipe geschoben

 

Georg Worpus, Horst Gentemann und Friedrich Wilhelm Meyer

Um 1966

118

314

Am vierten Ossen vorbei

Wolfgang Wilke

Um 1965

119

315

Der Zeremonienmeister

Eike Bock

1965

119

316

Alte Kurisoitäteten beim „kegeln“

Friedrich Smentek

1960-1980

119

317

Eine Lampe weniger auf Mallorca

Friedrich Smentek     

Friedrich Smentek     

119

318

Himmelfahrtsduscher

Friedrich Smentek     

Friedrich Smentek     

120

319

Bier läuft gut

Friedrich Smentek     

Friedrich Smentek     

120

320

Wettschuld mit dem Sprung ins Söhlder Wasser bezahlt 

Hildesheimer Zeitung 

... um 1965

120

321

Die Jugend lebt ...

Hans-Joachim Bettin

1965

120

322

Und so verschwanden die Denkmäler der vier Kriegsgefallenen aus dem 1. Weltkrieg 

Walter und Ilse Bührich

1960-1970

 

323

Er baute uns die beste Halterung

Eike Bock

1966

120

324

Die Gartenpforte lockte uns an.

Eike Bock

1966

121

325

Und Kurt passte up

Hans-Joachim Bettin

Um 1966

121

326

Buschkarten

Hans-Joachim Bettin

1967

122

327

Es war das Jahr als die Mädchen kein Maigrün bekamen

Eike Bock

1967

122

328

Pfingstmorgen in der Kirche

Eike Bock

1968

122

329

Heinz Böttger machte gern Döneken 

Hans-Joachim Bettin

Um 1970

122

330

Längst nicht alle Pfingststreiche verübten die Junggesellen.

Eike Bock

1970 - 2003

123

331

Die tollste Wurf

Hans-Joachim Bettin 

um 1970

123

332

Feuerwache in Berel
 

Protokollbuch Feuerwehr

21.11.1972 - 30.11.1972

123

333

Ein Stein sauste den Schornstein runter

Wolfgang Wilke

Ca. 1973

124

334

„Holt an, mein Sack brennt“

Wolfgang Wilke

Um 1975

124

335

Mord im Kreidewerk

Eike Bock

02.08.1975

124

336

Dat Perd up de Rampe

Wolfgang Wilke

Ca. 1977

124

337

Das Sparschwein auf der Theke

Hans-Joachim Bettin

Um 1978

125

338

Der Generalkonsul von Ghana

Wilhelm Peters

1980

125

339

Barfuss aufs Dach

Eike Bock

Um 1980

125

340

Max Gnad stirbt beim Schützenfestumzug

E. Bock

17.05.1981

125

341

Pony in der Kneipe

Wolfgang Wilke

1980-81

126

342

Ein Verkehrsunfall wird vom Schießstand aus beobachtet

Eike Bock

17.05.1981

126

343

Und wieder läuteten die Glocken 

Hans-Dieter Diestel

Um 198.

126

344

Es brennt bei Grossmann

Volker Ling

02.06.1987

127

345

800 Jahre Ritter von Berle

Eike Bock

06.05.1988

127

346

Der freilaufende Hund

Salzgitter Zeitung

14.05.1988

127

347

Die Katze lebt wieder

Claus Adolph

ca. 1990

128

348

Von der Pforte in die Ausnüchterungszelle

 

1992

128

349

Der Griff in die Pferdescheiße                                

Susanne Bock

1993

128

350

Die Feiglinge lagen in der Friedhofshecke

Pastor Dirk Hoffmeister

2004

128

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Vorwort zu den Erzählungen und Quellen

Den Anfang machte Richard Uthe, der im Herbst 1992 44 Kleingeschichten erzählte, durch Sammlung sind weitere Kleingeschichten hinzugekommen. Die Zusammenstellung wird fortgesetzt. Die Abschriften vom Original wurden unter Beibehaltung der damaligen Schreibweise durchgeführt oder als geändert kenntlich gemacht..

-         Bis 1804 reichen die mündlichen Überlieferungen in der Familie Uthe zurück. Als es noch kein Fernsehen gab erzählte man sich abends etwas, so auch von früher. Dies war in den anderen Dörfern auch so, aber 1992 sind es nur noch wenige, die aus so weit zurückliegender Zeit Kunde geben können.

-          Der alte Karl Diestel erzählte um 1955-59, uns Schulkindern jedes Mal einige Geschichten, wenn wir für unseren Lehrer Hans Behrens Marken für Schiffbrüchige verkaufen mussten.

-          Reinhold Wesa erzählt seine Vertreibung nach Berel Juli 1991

-          Familie Pape/ Kaufmann erzählte ihre Geschichte von der Vertreibung 1993

-          Am 08.05.1996 übergab mir Friedrich Wilhelm Meyer aus Kanada die schriftlichen Aufzeichnungen der Schwester seines Großvaters Ottilie Behme geb. Meyer *11.03.1878 + 06.03.1962. Berel Hof Ass Nr. 05   >> 1997 wohnt Henning Burgdorf auf dem Hof.

-          Chronik den Jochen Oldecop, Tübingen 1891

-          Chronik Berel von Ewald Bock 1978

-          1997 Artikel in der Zeitschrift des Altenheim Hoheneggelsen von Adele Wolters. 

-          Kirchenbücher Berel

-          Zeitungsausschnitte von 1773 – 1945 von Renate geb. Klein Gr. Flöhte 2002 erhalten.

-          Zeitungsabschnitt Wilhelm Kaune. Wie die Bereler ein Schwein begruben.
* 16.09.1895 in Ahstedt, Lkr. Hildesheim. Er sprach perfekten Ahstedter Dialekt, eine ostfälische Mundart. Sohn einer alteingesessenen Bauernfamilie arbeitete als Stellmachermeister und wurde Heimatdichter.

-         Nachrichten aus dem Pfarrverband 1973 – 2004

-         Paul Theile Lehrer in Lesse von 1939 – 1960 zu Kreuzsteine (10.07.2005)

-         Von Karl Schaper * um 1925 Untersuchungen über die Ortschaft Berel am Rande eines Industriegebietes Watenstedt-Salzgitter 1937-1953; Wolfenbüttel; Große Schule. 30 DINA 4 Seiten. Zur Verfügung gestellt von Hans Schaper Kirchweg 2   38173 Sickte

 

Kampfbericht des Ritter Gerhard von Berle

09.01.1345 Nr. 944 UB St. Hi Teil 1

Ritter Gerhard von Berle legt über die Gefangennahme Hilmars von Steinberg und über seinen eigenen Anteil an dem Kampfe als bischöflicher Bannerträger Zeugnis ab.

Ek her Gherd van Berle riddere bekenne in desseme breve under meinem ingheseghele, dat ek dar mede was, do her Hilmere van deme Stenberge wart gehvangen, dar mek mines heren banner van Hildesem wart bevolen unde anderen minen kumpanen, de se mit mek scolden hebben bewaret. Do de alle van mek vluchtich worden unde allene mit der bannere blef, holde de do lest ik selven de bannere ut dem kokere unde warp se van mek; heft se jenich man in dem worpe to sek ghenomen, dar ne weyt ek nicht warheyt af, went ek ensach to der tyd, eder mit steken afghewunnen. Disse bref is ghegeven na goddes bord du sent unde drehundert jar in dem vif unde vertegesten jare des sondages na twelften.            Das Siegel ist verloren gegangen.

Q.: v.B.28 09.01.1345 Nr. 944 UB St. Hi Teil 1 Nach dem Original im Stadtarchiv Hildesheim. (n.1385); Siegel vom Pergamentstreifen verloren. Das Pergament ist vielfach abgeschabt.  

 

Der Untergang der Ritter von Berle

1356 Q.:v.B.37 Nr. 128 Lamspringe Nieders. Hauptstaatsarchiv Hannover

Übersetzter Text in hochdeutscher Sprache. 2. Version
Wir (schießen) und fürchten uns und unsere Kinder, die sich zehn von drei Hufen zu Wohnsitz haben gutes des Drostes von Lamespringe, bekennen das uns der Drost der lebt und sonst starre, dass wir das gute Leben und in unseren werten Namen also bestecken da sich der Drost (beraken?) macht von oben es anders gemeind, rechnet in dem Gute besser weil danach der Drost es anders gemeint dass gute (vassen) und ein Versprechen dass soll er selbst bekannt werden und wahren lassen so sollen wir eben arm werden von dem Gute von des (pzo) unsere Kameraden zu Lamspringe waren das gute dem Droste und anderen Leuten mir Rechte zu geben von der dem Stolze wir dass mit Willen lassen. Wenn wir unsere (Pemghe) davon genommen haben. Hätten wir bessere Rechte als           anders gemeint zu dem Gute dass so dem von mir, und  mit Willen lassen und vom Drost Zeit da an (.......)  Von einer (...........) dieser Rede haben wir diesen Brief besiegeln lassen mit Vrederik Siegel von Berel Und ich Vrederik von Berel habe an beide seine Leute mein Siegel gehängt zu diesem Brief. Nach Gottes Leben 1300 sagen wir meinen Segen und ............  lassen zu senden bessere Tage. 



34 Jahre Krieg um einen Bauernhof
13.01.1386
Nr. 624 UB St. Hi Teil 2 und Q.:v.B.51

13.01.1386 Der Rat zu Braunschweig verpflichtet sich, Cord von Berle, Heneke van Terwen, Bürgern zu Hildesheim, schuldige 60 Braunschweigische Mark von Heinrich Bock`s  wegen halb zu Ostern und halb zu Michaelis desselben Jahres zu bezahlen.
 
Nach gleichzeitiger, durchstrichener Abschrift im zweiten Copialbuche fol. 57 im Stadtarchiv zu Braunschweig.
Bede: Bitte um eine Steuer: Der Bischof musste wenn er in Geldnot war das Domkapitel bitten (der in Frage kommende Landstand) ihm eine Steuer zu bewilligen.
Auch der Herzog von Braunschweig erhob Bede in seinem Lande. Nicht bloß im Herzogtume. Auch seine im Hildesheimischen wohnenden Leute mussten ihre Beiträge zahlen. Unerbittlich war der Herzog, hart in der Einziehung auch der Bede außerhalb der Grenzen.  Das traf die Braunschweigischen Leute diesseits der Grenze um so härter, weil auch der Bischof auch von ihnen Steuern verlangte. Klagen über Klagen wurden laut. Der Bischof wurde beim Herzog vorstellig. Alles half nicht. Letztes Mittel war der Krieg. Des Bischofs Ritter fielen ins Braunschweigische ein, plünderten dort und holten so wieder, was unrecht eingezogen war.
Chronik Söhlde, Pastor Ernst Bertheau, 1930 Seite 18

Hier beginnt ein Krieg des Braunschweiger (Jan von Salder) und Hildesheimer Rates (v. Berle) mit ihren jeweiligen Verbündeten um den Kothof Heinrich Bock. Am Ende geht es nicht mehr um die 60 Braunschweigische Mark. Die Bereler Adligen siedeln sich in Hildesheim teils auch in Braunschweig an. Der in  Hildesheim zeitweise einflussreiche Adlige Cord von Berle verliert seinen Gefolgschaft im Rat. Die Wende: Der Hildesheimer Rat schaltet einen Juden als Geldeintreiber ein. Das geht soweit das von der Gefangenschaft des von Berle berichtet wird. Der Krieg um Geld und Einfluss dauert bis 1420. Die von  Berle verlieren den 34 Jahre dauernden Krieg und damit ihre Einnahmequellen gegen die von Salder und gehen in Hildesheim und Braunschweig in Bedeutungslosigkeit unter.

Die Urkunden über die von Berle spielen sich in den beiden Nachbarstädten ab und deshalb hier nicht mehr vollzählig aufgeführt.  (Vollständige Darstellung in Chronik über Ritter von Berle.)

Tagfahrt zur Gerichtsstätte im Bereler Ries
Seite 688 UB. Stadt Hildesheim Band 7 (Register über Ausgaben)

1477 Ausgaben des Bürgermeister Lützke und Hinrik Galle bei der Tagfahrt zu Berle. De borgermester Lützke unde Hinrik Galle mit den denren (Dienern) vordan up deme dage to Berle 13 s. 4d. – (Schilling und Denare)
So wie es heute noch üblich ist Kosten für Dienstreisen abzurechnen, damals nannte man es Tagfahrt.

Der Glockenspring
Sage um den untergegangenen Ort Klein Berel 1480 - 1540
Ewald Bock 1978

Lüttjen Berle lag zwischen dem heutigen Berel und Nordassel. Es ist nicht durch einen Krieg zerstört worden, sondern auf irgendeine andere uns unbekannte Weise wüst geworden. Heute erinnert noch man sich noch an Lüttjen Berel und den Lüttje Berel Spring.

  1. Version: Aus „Nachrichten aus dem Pfarrverband“ 2 /  1975 Seite 5
    Der Sage nach ist auch eine Glocke im Sangespring vergraben, um sie in den früheren Kriegswirren unauffindbar  zu machen. Außerdem glaubten die alten Bereler, dass es dort spukte, Tückboden und Gliuswänze (Sumpflichter) wollten sie gesehen haben. Nach dieser angeblich vergrabenen Glocke heißt auch die Quelle der Sange „Glockenspring“.
  2. Version: Dorfchronik 1978 von Ewald Bock
    Der Sage nach, ist dort eine Glocke versunken. Der Teich mit Buschwerk wird deshalb auch  Glockenspring genannt.
  3. Version: Aus „Nachrichten aus dem Pfarrverband“ 3 /  1982 Seite 22
    An düsser Stidde schall et ok nich geheuer sein, de Leivhaftige mit seinen Hexen maket heier in der Walpurgisnacht, wenn se na´n Brocken reiet, ne Pause. Gluiswänze steiget up un Tückeboden sett sek bein´n Minschen up´n Puckel.“
    („An dieser Stelle soll es nicht ganz geheuer sein, der Leibhaftige Teufel mit seinen Hexen macht hier in der Walpurgisnacht, wenn sie nach dem Brocken reiten, eine Pause. Sumpflichter steigen auf und Tückeboden setzen sich den Menschen auf den Puckel“.)

Kampf um die Burg Steinbrück
1520 Chronik Söhlde von Pastor Barteau

Matthäi 1520 Steinbrück und Peine waren die nächstgelegenen Burgen. In Steinbrück saß der stiftsche Junker Hans Barner, ein ganz seinem Bischofe ergebener Herr. Auf ihn hatte der Herzog eine ganz besondere Wut. Die folgende Erzählung der Eroberung der Steinbrück geben wir wörtlich, wie sie Asche von Heimburg und Letzner sie überliefert haben.

Nach Steinbrück kamen die von Braunschweig mit ihrer Wagenburg 5.000 Mann stark und lagerten sich zu Groß Lafferde. Das war auf einem Sonnabend am Tage Matthäi 1520  Folgenden Tages war Alarm geschlagen, das Haus zu stürmen, und stunden die von Braunschweig in die andere Stunde in der Ordnung. Doch verblieb den Tag der Sturm. Als am nächstfolgenden Montage zeitig frühe, als die Nacht das Vorwerk so faste vor der Burg gelegen, eingenommen, steckten sie das Krankenhaus (Krughaus) an. Der Dampf und Rauch schlug alle auf die Steinbrück, darin das Schloss in Dampf und Rauch gestanden, dass sie nicht sehen konnten, was die darunter machten. Unterdessen brachten die Fürsten zwei große Stücke Geschütze auf des Vorwerkes Hof nahe an die Pforte. Daselbst war ein Schiessloch in der Mauer; das machten sie bald so groß, dass sie daselbst hineinkamen und erwürgten alles, was ihnen vorkam. Sie reichten wohl die Hüte aus den Fenstern und begehrten sich zu ergeben; aber das war zu spät. Die Fürsten waren auf Hans Barner, der das Haus innehatte, der Uslarschen Niederlage wegen sehr verbittert; so waren auch die Knechte sehr ergrimmt; denn ihrer über 30 waren vor dem Hause erschossen, davon 20 zu Groß Lafferde begraben waren. Das Haus war nicht nach Notdurft besetzt, und war nur etliche wenig Bauernvolk darauf. Die lieben zusammen auf ein Gemach, die steinerne Kammer genannt, und wurden daselbst umgebracht; dazu dann sonderlich ein einspänniger Knecht von Uslar, Stamme genannt, Herzog Heinrich treulich geholfen, und meint man, dieser Stamme oder Herzog Heinrich selber habe Hans Barner, den sie mit seinen Knechten im Pferdestall angetroffen, erstochen. (Einer von Oberg kam davon, welchen Herzog Erich vor den Knechten mit genauer Not beschützen konnte. Der Koch mit zween Jungen wurde in der Küche umgebracht, nackend ausgezogen, auf die Richtbank gelegt und mit Salz bestreut. Im Brauhause sind umgekommen der Braumeister und der Bäcker. Auf dem Boden sind ihrer zwei tot geblieben. Einer war auf des Hauptmann Gemach gekommen, um dieweil man ihm nachgeeilet, ist er aus dem Fenster aufs Dach gekrochen, doch endlich herunter in den Graben gefallen und war der Hoffnung, davon zu schwimmen. Etliche Knechte aber von den Feinden draußen riefen ihm zu, wenn er ihnen geben wollte was er bei sich hätte, so wollten sie ihm davon helfen, welches er eingewilliget. Darauf ihm einer einen langen Spieß zugehalten und damit rausgezogen; a la man aber bei ihm nichts als fünf Groschen gefunden, hat man ihn rein ausgeplündert und wieder hineingestoßen, und der eine legte an und schoss ihn durchs Haupt und also tot im Graben liegen blieben. Als die des Braunschweiger Bürger vernommen, wollten sie den, der den Schuss getan, wieder umgebracht haben; aber er entkam ihnen und lief davon). Wie der erste Rumor vorüber war ließen die Fürsten auf der Burg umschlagen und ausrufen, ob noch jemand am Leben wäre und sich versteckt hätte, der sollte hervorkommen; dem wollten die Fürsten das Leben schenken; also kamen noch zwei Bauersleute (von der Steinkammer, so unter den Toten gelegen) und ein Schaumburgischer Edelmann, Bodo vom Ohrem (Ohm) genannt, hervor (war auf einer Kammer auf das Verdeck eines Bettes gekommen und daselbst stille bis an den dritten Tag gelegen, dass der Feind zwei Nächte unter ihm auf dem Bette geschlafen und doch von ihm nichts vermerkt hatte; endlich aber hat ihn der Hunger genötigt und herunter getrieben und ist begnadigt worden. Derselbe .... ein alter Mann und lebte noch über 50 Jahre, ist 1571 allererst verstorben, und so lange er lebte wusste er, wie es zu Steinbrück zugegangen, ordentlich zu erzählen) und sein gleichwohl nur 37 aus dem Hause umgekommen, daraus zu sehen, dass das Haus nicht nach Notdurft ist besetzt gewesen. Hans Barner hat man zu Hildesheim ein Epitaphium an die Thumbkirche gesetzt mit folgender Inschrift:           In tusend fünfhundert und twintich Jahr,

Montag nach Mauritii, schach openbar
            Der Storm vor der Steinbrück, was groß
            Dar was Hans Barner in Mariendienst bleven tod.“

Die Ortschaften Groß- und Kleinlafferde, Lengede und die im Amte Steinbrück belegenen mussten nun den Welfenherzog Erbhuldigung leisten.

Während der zweiten Belagerung Peines durch Herzog Heinrich und Herzog Erich machten die Hildesheimer einen Beutezug ins Braunschweiger Land. Tausend Mann stark zogen Knechte, Bürger Bauern vorauf und fielen ins Amt Lichtenberg ein. Einige Stunden später zogen ihnen die Bürger mit ihrer Wagenburg nach. Vor dem Bereler Riese ruhten sie eine Stunde. Als der Tag anbrach, meldeten sie durch einen Schuss dem Vortrabe ihre Anwesenheit. Dann ging das Plündern und Brennen los. Schloss Lichtenberg sah den roten Hahn, Der Turm zu Barbecke wurde gestürmt. An die 33 Dörfer bis dicht vor Wolfenbüttel wurden ausgebrannt, 12.000 Stück Vieh wurden mitgenommen. Viele Gefangene ebenfalls. Diese wurden heftig geschatzt, auch etliche auf Räder gelegt, weil sie auf kaiserlicher freier Strasse sich viel gesündigt hätten.

Wie seine Gegner schon in Brüssel dem Kaiser ihren Besuch gemacht hatten, so besuchte Bischof Johann ihn in Cöln. Er erhielt Bescheid dass auf dem am 06.01.1521 zu eröffnenden Reichstage zu Worms der Hildesheimer Streit solle beigelegt werden. In der Tat: die streitenden Parteien erhielten Vorladungen auf diesen Termin und an diesem Ort.

Für den Bischof war es schwer nach Worms zu kommen. Der Landgraf von Hessen verbot ihm das Reiten durch sein Land, und hinter Hessen haust in Städten und Dörfern die Pest; es musste jeder Ort in weitem Bogen umritten werden. Erst lange nach dem 06.01.1521 kam er in Worms an; seine Gegner noch viel später. In der Klageschrift Bischof Johanns findet sich unter vielen Anderen auch etwas von Söhlde. Brandschatzgeld, so wäre mal vereinbart, sollte in Ruhe stehen. Trotzdem hätte Herzog Heinrich der Jüngere seinen Untertan Heinrich von Reden, der in Braunschweig wohnte, ohne Wissen und Einwilligung des Bischofs und seines Capitels solch Geld verwilligt und während der Bischof in Cöln sich aufgehalten hatte, die armen Leute beraubt, etliche gefangen fortgeführt und ihnen das Gelübde abgenommen dass sie Brandschatzgeld wollten bezahlen.

Herzog Heinrich wusste darauf zu antworten. Er erwiderte, Heinrich von Reden habe ganz und gar richtig gehandelt. Er habe sein Geld von Reden zurückerhalten, wenn der dann in Söhlde eingefallen sei und habe sich dort Geld geholt, so sei er, der Herzog, daran nicht im Geringsten Schuld. Damit war der Fall Söhlde erledigt.

Lange Zog sich sie Hildesheimer Angelegenheit hin. Luther war schon längst auf der Wartburg in Sicherheit, und immer noch wurde hin- und her verhandelt. Der Ergebnis war, dass der Bischof in Acht und Aberacht getan wurde, und der Wolfenbütteler und der Calenberger Herzog, die wurden mit der Vollziehung derselben beauftragt.

Am 21.09.1521 lag der Herzog Heinz wieder vor Burg Steinbrück. Er ließ sie mit einem Walle umgeben. Am nächsten Tage erfolgte ein Scheinangriff, um die Besatzung zu ermüden. In der darauf folgenden Nacht wurde das Vorwerk erobert.

Gegeben in unserem Feldlager zu Steinbrück: so ist ein Erlass des Herzogs an die Pächter von Ruthe unterzeichnet. Die waren zu ihm übergegangen, und er verspricht ihnen seinen Schutz. Auch ein Schreiben an seinen Rat Curt von Veltheim dacirt“ aus unserem Veltlager vor Steinbrugge Montages nach Mauritii Anno 1521 (23.11.) Zwei Tage später schrieben die Herzöge aus demselben Veltlager (Feldlager) an Herzog Georg von Sachsen, dass sie mit dem Sohne des nach Frankreich verzogenen Herzogs von Lüneburg zu gütlicher Handlung bereit seien. Tags vorher hatte Veit von Drastorf an Herzog Georg berichtet, Koldingen und Steinbrück seinen erobert. Die Herzöge lägen jetzt, als man sage, 20.000 Mann stark vor Peine. Auch die Bürger von Braunschweig seien mit ganzer Macht, eigenem Geschütz und eigener Wagenburg den Herzögen zur Hülfe geeilt und ständen mit eigenen Feldlager vor Peine.

Im Jahre 1522 geht esw dem Bischofe von Hildesheim und seinen Parteigängern immer schlimmer. Am 8 April zogen die Hildesheimer mit 3000 Mann aus. Sie wollten den Lichtenberg erobern. Sie konnten den Zaun der die Burg umgab, und eine Brücke verbrennen, mussten dann aber den Braunschweigern weichen und mit 40 Mann Verlust zogen sie wieder in Hildesheim ein.

Am 08. Oktober gibt der Herzog Heinrich Jüngere seinem Vetter Erich Nachricht, dass der Feind sein Lager vor Seesen habe, an die 7 ½ Hundert Pferde stark zu sein scheine, aber viele „hackemey“ (Gesindel) im Lager sei; er glaube, dass din Wirklichkeit höchstens 500 gerüstete Pferde anwesend seien und 2500 Mann zu fuss. Er habe den Befehl gegeben, dass ale Braunschweiger, die Bürger ebenso wohl wie das Landvolk, eiligst nach dem Lichtenberg kommen sollten; auch die Grafen von Mansfeld hätte er mit demselben Befehle bedacht. Der Herzog hatte die Absicht, mit 600 Reitern das Lager von Seesen zu überrumpeln, wenn Herzog Erich mit dabei hülfe. Derselbe sollte mit alle ihm zu Gebote stehenden Truppen und Geschütz von Westen her das Gleiche tun. Der Gesandte des Herzogs Georg von Sachsen, der Herr von Draxstorff, berichtet am 13 Oktober; Gestern hat der Bischof drei Stürme verloren. Herzog Heinrich hat gestern vom Lichtenberg aus mit 100 Pferden einen Vorstoß auf das Lager von Seesen gemacht, um in Erfahrung zu bringen, wie stark der Feind sei. Leider ist der Nebel zu stark gewesen. Der eigentliche Zweck des Vorstosses ist nicht erreicht. Aber der Herzog hat doch die Scharwache dreimal ins Lager zurückgeworfen. Auch hier hielten sich die Hildesheimer schliesslich tapfer.

Das hatten erst recht die Peiner bei ihrer dritten Belagerung Ende Juli und Anfang August 1522 getan. Sie hätten sich freilich nicht behaupten können, wenn die Hildesheimer ihnen nicht zu Hilfe gekommen wären.

Bereler leisteten Kriegsfolge
Braunschweiger Dechant Oldecop

1521 Matthei abends  wollte der Bischof die Burg Peine entlasten wollte, zog er mit einer Streitmacht aus, in der sich außer reisigen Knechten, Bürger und Bauern befanden. Um 11 Uhr folgten 500 Bürger mit ihrer „Wagenburg“ nach Rossmann 185 „wohl 500 Wagen, ¼ Meile in der Runde“

Reiten und Rauben

Bis vor das Gehölz “das Riesen genannt“, vermutlich das Bereler Ries. Dort rasteten sie und zogen dann brennend und plündernd weiter bis Reppner. In Barbecke stürmten sie den „Thurm“. „Da ward also das Gericht Lichtenberg ganz ausgebrannt vnd zogen die von Heindesheimb mit vielem Vieh und Gefangenen nach Haus“ Quelle: Lüntzel IV 12.

Hier ist also die Rede davon das Bauern und Bürger ihre Pflicht zur „Landfolge“ genüge tun mussten. Landfolge war Kriegsdienst.

Der Braunschweiger Dechant Oldecop berichtet darüber “besterkeden sich met velen buren ut den lechtenbergischen unde Wulffenbüttlesche gerichten“ Euling I 64

1522 stecken Verräter Berel und  Himstedt in Brand
Bischof steckt auf dem Rückzug Dörfer in Brand
(Klein Berel und die Valthöfe (Valem) gab es 1548 nicht mehr)


Das Ambt Lichtenberg nach seiner Zerstörung durch die Hildesheimer 1518-1523. Johannes Krabbe hatte alten Leute befragen lassen und die Karte 1591 gezeichnet.  Die Lage von Valem (Valthöfe), Gr. Berll, L Berll (Lütjen Berel) und den Riss (Ries) ist nicht maßstabsgemäß. Die Karte von den Zerstörungen der Braunschweiger wurde nicht gezeichnet. Quelle: Niedersachsen in alten Karten; Heiko Leerhoff ; Wachholtz Verlag; Seite 52

 

08.04.1522 zogen 3000 Soldaten des Bischofs wieder durch unsere Orte, diesmal gegen Lichtenberg auf der damals viel Korn lag. Aus Rache für Steinbrück sollte die Burg  genommen werden. „um Lechtenberg zu stigen vnd dat gantze Richte zu plündern vnd zu barn“. Sie konnten den Zaun, der die Burg umgab, und eine Brücke verbrennen, mussten dann aber den Braunschweigern weichen und mit 40 Mann Verlust zogen wieder ab. Chronik Söhlde, Pastor Ernst Bertheau, 1930, Seite 25 Die umliegenden Dörfer sollten erst in Flammen aufgehen, wenn die Burg eingenommen und die Eroberer auf dem Rückweg nach Hildesheim seien. Der Plan wäre gelungen wenn nicht „de Vorreder (Verräter) Berel unde Hymstede“ bereits in Brand gesteckt hätten, als die Hildesheimer am Burggraben und an der Brücke vor der Burg angekommen waren. Beide Dörfer hätten lichterloh gebrannt. Daraufhin sei in allen Dörfern Sturm geläutet und „de buren begeven sek met twen hupen int velt“ Euling I 97; Rossmann 955.
Nach dem Abbrennen einiger Dörfer (welche Dörfer??) musste die Streitmacht voll Zorn und Unmut wieder abziehen.

Auf der Karte von Johannes Krabbe sind beide Berel nicht in Flammen gezeichnet. Ob hierbei beide Berel brannten, ist durch die Karte von Krabbe auch nicht geklärt. Es ist aber das letzte Mal, dass Klein Berel nachweislich existierte und wahrscheinlich auch nicht wieder aufgebaut wurde. (1548 ist der Ort als Wüstung im Erb- und Scheffelschatzregister zu Lichtenberg angegeben). (Lüntzel 1521 / 1851)

Ende der Stiftsfehde

Chronik Nettlingen, Dr. Fr. Spanuth, Not – und Kriegszeiten, Seite 10

13.05.1523 in Abwesenheit des außer Landes gezogenen Bischofs Johann der unselige Krieg durch einen Vertrag beendet. Dem Bischof blieb nur das kleine Stift Berel, Burgdorf, Nordassel, Lesse u.s.w. kamen nach Braunschweig. Das Verhältnis des Bischofs zu seinen östlichen Nachbarn blieb auch nach dem Friedenschluss gespannt. Von „friedlichen Zeiten“ konnte nicht die Rede sein.

Friedenschluß in Hoheneggelsen

Chronik Söhlde, Pastor Ernst Bertheau, 1930, Seite 26

22.05.1523 wurde in Hoheneggelsen bei der oberen Kirche morgens um 9 Uhr die Gefangenen ausgetauscht und die Friedensurkunden ausgewechselt. Bischof Johann zog sich aus dem öffentlichen Leben ganz zurück; er verzog nach Ratzeburg. 13 Ämter musste das Stift Hildesheim an die Braunschweiger abgeben. Selbst die kühnsten Wünsche früherer  Herzöge wurden übertroffen. Beim Stift blieben Marienburg, Steuerwald und Peine.

Berel gehört 1523 zum Herzogtum Braunschweig.

Die Sage von der Glocke „Berel“

Um 1530 von Ewald Bock „Nachrichten aus dem Pfarrverband“ Januar 1975

 Nach dem Volksmund hatte die älteste Glocke in der Bereler Kirche den Namen „Berel“; sie soll in der Reformationszeit abhanden gekommen sein und sich in einem Hildesheimer Kloster befinden.

 

Wie die Bereler ein Schwein begruben
Ein Holzanteil als Sühne für den Pastor in Söhlde

1540 – 1568 Wilhelm Kaune, Ahstedt
um 1970 in (Hildesheimer Allgemeine Zeitung oder Land und Forst) veröffentlicht

Einleitung:

Wer auf dem alten West-Ost-Handelswege der heutigen Bundesstrasse 1, von Hildesheim nach Braunschweig oder in umgekehrter Richtung fährt, mag auf der Höhe des Messeberges zwischen Feldbergen und Hoheneggelsen wohl anhalten und kurze Rast machen. Im ganzen Harzvorlande gibt es keine Stelle, die solch reiche Aussicht nach allen Seiten bietet, wie diese. Ich möchte heute den Blick nur nach Süden und Südosten lenken. Dort liegen hart an der Hannoversch-Braunschweigischen Landesgrenze drei Gehölze. Die beiden kleinsten sind das „Bettrumer und das Himstedter Lah“, während jenseits der Grenze das weitaus größere das „Berel Ries“ ist.

Das letztere birgt einen reichen Bestand allerbester Eichen in sich, die in solcher Güte und Schönheit in keinem anderen Walde weit und breit zu finden sind. Eifersüchtig wacht das Braunschweigische Dorf Berel seit jeher darüber, dass kein Auswärtiger in den Besitz eines Anteiles des Rieses kommt. Und doch hat es sich vor etlichen Hundert Jahren zugetragen, dass Berel ein Holzteil an die Pfarre des Hildesheimer Dorfes Söhlde abgeben musste.

Geschichtliche Einordnung:

Das ist damals gewesen, als nach der blutigen Stiftsfehde das Amt Steinbrück, zu dem auch Söhlde gehörte, unter die Botmäßigkeit der Herzöge von Braunschweig kam. Im Kirchenbuche und vor allem in der mündlichen Überlieferung lebt die Begebenheit so fort: Das Pastor von Söhlde musste damals das weitaus kleinere Dorf Berel kirchlich mit betreuen. Die Wege an der alten Landesgrenze waren im schlechten Zustande, bei Regenwetter geradezu grundlos. Der Pastor musste also den beschwerlichen Weg durch das Reis oft zu Pferde zurücklegen. Um durch möglichtst wenig Gepäck gehindert zu sein, ließ er seinen schwarzen Chorrock in der Sakristei der Kirche zu Berel hängen. Dieser Mantel gab den Anlass zu der Abgabe des wertvollen Holzteils an die Söhlder Pfarre.
Der Spass fängt an:

An einem grauen Herbsttage feierte ein Bauer in Berel Schlachtfest, „Worstegraffte“ sagte unsere Alten, was gleich bedeutend mit „Schweinebegräbnis“ ist. Bei dieser Gelegenheit war der lustigen Gesellschaft wohl der „Sluck“ (Branntwein) in den Kopf gestiegen. Ihnen „prickelte der Hafer“! Einer der Hauptwortführer machte den Vorschlag: Woi wüllt das Swoin richtig begraven! Ik hole die Grafterede, un joi möt singen! Jey halst en Pastur soinen Mantel iut`n Kerken!“ ( Wir wollen das Schwein richtig begraben! Ich halte die Grabrede, und ihr müsst singen. Du holst den Pastoren Mantel aus der Kirche!“)

Da keiner widersprach, sondern alle einen Bärenspaß erwarteten, ging er zum Küster und bat diesen um den Kirchenschlüssel. „Wat wutt diu denn noch sau späte inner Kerken maken?“. Fragte dieser. Der andere gab irgendeinen Grund an, mit dem der Küster sich zufrieden gab. Er gab ihm den Schlüssel. Aver wierbringen!“ mahnte er  noch, und nun nahm die Gesichte ihren Lauf. Mit Chorrock und Barrett des Pastors ausstaffiert, hielt der Missetäter eine derbe Grabrede auf das tote Schwein, während der Chor der anderen Sterbe- und Begräbnislieder dazu gröhlte.

Das frevele Treiben blieb nicht lange verborgen. Die Teilnehmer selbst sorgten in ihrem Übermut selbst dafür, dass die Swoinegraffte“ in den Mund der Leute kam.
Die Reue macht sich breit.
Es dauerte auch nicht lange, und der Pastor in Söhlde wusste auch darum. Er schickte eine geharnischte Botschaft nach Berel und drohte mit der hohen Obrigkeit.

Die Missetäter hielten miteinander Rat und kamen in ihrer Not überein, geschlossen nach Söhlde zu gehen und vor dem Pastor buße zu tun. So marschierten sie denn Tags darauf los und traten mit wahren Armensündermienen vor den zürnenden Seelsorger, der ihnen zur Begrüßung eine donnernde Strafpredigt hielt. Mit herzbewegenden Worten baten sie den Pfarrherrn, ihnen doch zu verzeihen und um des Himmelswillen nichts den Amtsmännern von Salder oder Lichtenberg davon zu melden. Da sie nun alle so reumütig Besserung gelobten, sagte der Pfarrherr schließlich: „Giut, ik will jich nich int Vardarven störten, aver sau ganz ohne wat gaiht düt ok nicht aff!“ („ Gut, ich will euch nicht ins Verderben stürzen, aber so ganz ohne Strafe geht das auch nicht ab!“)

Darob wurden die von Berel heilfroh. Ihr Obmann verneigte sich tief und sagte: „ Herr Pastur! Dat hät woi ok all sau dacht. Wo ist et denne, wenn woi far ewige Tioten an die Parre von Söhle en Holtdeil von iusen Roise affgevet?“ („Wie ist es denn, wenn wir für ewige Zeiten an die Pfarre in Söhlde einen Holzteil von unserem Ries abgeben?“)

„Hm! Da leite sik woll over küren!“ meinte der Pastor.

Sie wurden sich auf dieser Basis denn auch einig. So kam die Söhlder Pfarre in den Besitz eines kostbaren Holzanteiles vom „Berel Ries“, und bis zum heutigen Tage nennt man in Söhlde dieses Anteil des Chormantels wegen „Dat Mandeldeil!“

zur Datierung: von 1544 – 1568 ist für Berel kein Pfarrer benannt. Siehe Text Wilhelm Kaune. Die Suche im Kirchenbuch Söhlde soll noch versucht werden. Später zu Pastor Meyers Zeiten hat es nachweisbar Vertretung aus Söhlde gegeben. 12.04.1767 Pastor Tölgmann zu Söhle hat 3 Kinder allhier getauft. (Kirchenbuch Berel)


Eine andere Version des gleichen Vorfalls ist von Ewald Bock, Wald-Chronik 1975, Seite 42/43 in
Gedichtform dargestellt:

In früherer Zeit  hielt einmal der Söhlder Pastor in der Bereler Kirche Gottesdienst ab, weil der hiesige Pastor erkrankt war. Er ließ seinen Talar in der Sakristei hängen. Was daraus wurde, soll der folgende Reim wiedergeben.

De Manteldeilig

Die Knechte johlen, es kreist der Humpen,
heut lässt sich auch der Wirt nichts lumpen;
denn es ist Fastnacht, in den meisten Menschen der Schalk erwacht.
Im Raum wird es plötzlich still.
Als wenn das Unglück es so will.
Nur aus einer Ecke hört man flüstern, lachen,
wie wenn Männer Pläne machen.

Ein Bursche erhebt sich, lacht und spricht:
„Ich weiß ein tolles Ding, versteht ihr mich?“
Erwartungsvoll die Meute johlt:
„Wir machen mit, wenn es sich lohnt!“
Der Bursche erwidert: „ Es lohnt sich fürwahr,
wir klauen dem Söhlder Pastor den Talar.“
Unter Saufen und Lachen wird nun eine Tat geschaffen,
die die Leute nach Jahrhunderten noch belachen.

Im Handumdrehen war der Talar aus der Kirche gestohlen
Die frechsten Knechte wurden dazu befohlen.
Der Narrenzug formiert sich, im Talar voran,
unter der Maske des Teufels ein junger Mann.
Doch mit den Obrigkeitsmächten ist ein solcher Bund
Nicht zu flechten – und das Unglück schreitet schnell.
 

Von der Kanzel donnert der Söhlder Pastor:
„Auf die Knie, ihr Verfluchten, und beichtet mir,
wer zu solcher Tat euch erkor.“ –

Aber, was sie auch forschten, was sie auch horchten
Im Stillen, der Pastor bekam niemals seinen Willen.
Zuletzt mischt der Rat der Gemeinde sich ein
Und spricht offiziell: „Die Tat war gemein.
Das kann so nicht bleiben und darf so nicht sein.
Der Söhlder Pastor soll uns verzeih´n.
Wir wollen dem missbrauchten Talar ein Holzanteil weihen.
Die Söhlder Pfarre soll es behalten immerdar.“

Das war die Geschichte von dem missbrauchten Talar.
(12.04.1767 vier Tage krank an Coliqie der Pastor Tölgmann zu Söhlde hat 3 Kinder alhier getauft)

Der geheimnisvolle Kampf im Osterfeld
Karl Eulig, Chronik den Jochen Oldecop, Tübingen 1891, Seite 452-453; Chronik Berel, Ewald Bock, 1976, Seite 18.

Am Dienstag vor dem Tag des heiligen Veit 1559 standen vor dem Dorfe Berel in Richtung der Lichtenberge Männer, Frauen und Kinder die Vieh hüteten. Es war einige Stunden vor Sonnenuntergang. Diese Leute und auch die anderen, die noch im Felde waren, sahen, dass vier schneeweiße Fähnlein mit Reitern aus dem Berel Ries in ein Roggenfeld zogen, und um 5 Uhr ritten andere bunte Fähnlein von der Ostseite zu den vier Fähnlein. Sie schlugen und schossen sich gräulich zusammen. Man hört auch, dass die Pferde wieherten und die Reiter schrieen. Die Bereler klagten über das Zerstampfen ihres Roggenfeldes. Der Kampf dauerte über eine halbe Stunde, danach ritten die Reiter alle in einem Haufen nach Nygenstede nach der Westkirche eilig davon und waren plötzlich verschwunden. Die Bereler wollten sehen, ob sie auch alle fort waren und wie der Roggen stand. Der Gaugraf Hans Bury, ein ehrlicher und wahrhaftiger Mann, ritt mit etlichen anderen dahin, viele Jungen waren ihnen nachgelaufen, sie alle fanden keinen Schaden im Roggenfelde, auch kein Hufschlag war zu sehen; aber auf dem Kampffeld, wo sich die Reiter geschlagen hatten, stank es fürchterlich nach Schwefel und Pech. Die Leute konnten das gar nicht aushalten und ein Gruseln überkam sie, dass sie eilig nach dem Dorfe liefen.

Die Gaugrafen Cord Wybbern und Arthus Behme haben über dieses teuflische Gespenst und die gruselige Geschichte kurz danach berichtet.

Chronist Johann Oldecop wurde 1493in Hildesheim geboren, und berichtet über die Stiftsfehde, er sah wie 10 Hildesheimer Dörfer innerhalb einer Stunde in Flammen aufgingen.
Erläuterung:     Gaugraf Hans Bury wohnte auf dem heutigen Grundstück Siegmund.
(siehe Erb- und Scheffelschatzregister Amt Lichtenberg 1548)

Tot dem Totschläger

Aus Geschichtsbilder aus dem Ambergau Teil 1 von Friedrich Freitag. Seite 44 
Geschehen zwischen 1593 – 1600

Wartjenstedt: „Heinrich Kühn und Bernhard Vasterding von Berel ( =>> 1753 Asse Kurant Nr. 45) haben auf einer Verlobung Diriken Stickebregk totgeschlagen. Erkannt: Beide Täter: Hals und Haut! Leib und Leben!“

Bewohnt bis der Kinderwagen durch die Decke fiel

Pfarrhäuser 1606 –1882 Chronik von Pastor Hoffmeister

Nahe bei der Kirche stand auf dem Platze, der jetzt zum Blumengarten hergerichtet ist, das alte Pfarrhaus. Im Jahre 1606, als der Kirchturm, vom Blitz getroffen, abbrannte, wurde auch das mit Stroh gedeckte Pfarrhaus gänzlich eingeäschert. Alle Schriftstücke müssen dem Brande zum Opfer gefallen sein, denn erst im Jahre 1606 beginnen die ältesten Aufzeichnungen. In späteren Jahren ist das Pfarrhaus wiederum abgebrannt.

Zu dem im Jahre 1722 errichteten Pfarrhaus gewährte das fürstliche Konsistorium 300 Thaler Zuschuss, auch gab die Kirchenkasse 300 Thaler. Im Jahre 1790 fiel dieses Haus zum Teil ein und 1799 wurde wiederum neu gebaut in der Bauart der Bauernhäuser, links waren die Wohnräume und rechts die Futterkammer und Ställe. Dieses Haus war mit den Jahren sehr baufällig geworden, man erzählt,  dass bei Pastor Jeep der Kinderwagen durch die Decke in den Kuhstall gefallen sei. Man errichtete zuerst einen Anbau, musste aber im Jahre 1882 zum Neubau schreiten, der an anderer Stelle südlich vom Hofraum errichtet ist. Die Scheune wurde im Jahre 1837 neu gebaut, da die alte umfiel. Das Stallgebäude nördlich des Hofes stammt aus dem Jahre 1755.

Der Dreißigjährige Krieg um Berel herum
Chronik Söhlde Pastor Bertheau

Im Jahre 1639 lebte der Krieg im Dreieck Hildesheim, Goslar und Braunschweig wieder auf. Von Wolfenbüttel aus beherrschten seit langem die Braunschweiger und Schweden das Land. Jetzt aber erscheinen wieder kaiserliche Truppen in Burgdorf bei Osterlinde ist 1639 von den Kaiserlichen und 1642 von den Schweden eingeäschert. Kleinhimstedt muss in diesen Jahren gut abgeschnitten haben. Nach seiner Kirchenrechnung zu urteilen ist da Alles seinen gewohnten Gang gegangen. Nicht ungewöhnlich war, dass die Kirchenrechnungen von 1640 bis 1642  insgesamt am 08. März 1643 abgenommen wurden. Ungewöhnlich aber war dass der Superintendent nicht erschien. Drei Jahr später ließ er sich von Soldaten begleiten. 1643 war es sicherlich nicht möglich, den Weg von Lichtenberg nach Himstedt zu machen. In Vertretung des Superintendenten unterzeichnete die Rechnung neben dem Steinbrücker Amtmann Barthold Wittneben ein Himstedter Pastor Melchior Müller. Diese Rechnungen enthalten nur Posten die von keiner Kriegsnot zeugen. Man zahlt Schulden an Grosshimstedt zurück, kauft Schottersteine und lässt sie zerschlagen, man kauft drei Katechismen.

Nach dem dreißigjährigen Kriege beansprucht der Amtmann von Lichtenberg den ganzen breiten Streifen Land, der zwischen der jetzigen Landesgrenze und der Strasse liegt, die von Landwirt Arnold Wolpers Hofe südlich an der Kirche vorbei bis an Dr. Buddes Hof geht und dann sich nach Westen hin als Feldweg nach dem Bereler Riese fortsetzt, dort heute noch soweit sie gegenwärtig am Walde entlang läuft. Er beruft sich dabei auf das Lichtenberg Erbregister von 1648.

Erste nachweisliche Schützenfestverbot

01.06.1647 Eike Bock

Allgemeine Landesordnung vom 01.06.1647 des Herzogs August I bestand aus 104 Artikeln in ihr wurden die Gebote und Verbote für die Untertanen im Herzogtum Braunschweig und Lüneburg nach dem Dreißigjährigen Krieg geregelt. Vorher gab es nur wenige Bestimmungen, die aber durch den langen Krieg in Vergessenheit geraten waren. Viele Untertanen hatten alles das getan, wozu sie Lust hatten, um ihren Nächsten damit höchsten Schaden zuzufügen. Die Städte hatten eigene Vorschriften. Damit die Landesordnung im Gedächtnis blieb muten alle Punkte von der Kanzel verlesen werden. Wer vor der Verlesung gegangen war, hatte zur Strafe drei Gulden zu zahlen. Jedes Dorf erhielt drei Originale. Eins die Kirche, der Bauermeister und der Krüger.

Wenn man sich z. B. die Artikel  16 - 20 ( Gestaltungen von Festen und Feiern)  durchliest kann man erkennen, das die Leute vor 1647 wohl einen Lebensstil hatten, der den heutigen Bedingungen wohl wieder in etwa entspricht.

1      (Gottesfurcht) Es soll ein jeglicher sich eines gottesfürchtigen Lebens befleißigen, ohne sonderbare erhebliche und wichtige Ursachen an FEST-, Herren-, Buß-, und Bettagen den Gottesdienst nicht versäumen, sondern nebst dem oftmaligen Gebrauch des heiligen und hochwürdigen Abendmahls, sich zum ....

2      (Kinder zur Schule schicken) Die Eltern sollen gehalten sein, ihre Kinder bei den Schulmeistern oder Küstern ...

3      (Lästerung des Namen Gottes) .... 40 Mariengroschen Strafe.

4      (Examinierung) Wer seine Kinder nicht fleißig zur Kirche und in Sonderheit zur Lehre und zur Verhör des Katechismus schickt, der soll 10 fl. (floren) zur Strafe zahlen.

5      (Arbeit an den Herrentagen) ... 3 fl. Strafe.

6      (Unter dem Gottesdienst hin zum Saufen geht) .. 3 fl. der Säufer, ... der Wirt 10 fl.

.......

1727    80 Jahre später wurde das Johannisbier wieder erlaubt.

von Pastor Kühne 1712 - 1749 in Berel Pastor

"Als Pastor Kühne den zwei Knechten, die zu ihm gesandt waren, bedeutet, das der Festtag ein solches nicht verstattete und sie ihr Gelage auf einen Werktag verlegen sollten, antworteten sie, wenn ich nicht wollte, müsste ich wohl, denn es wäre ihnen das Johannisbier in einem Kap. X des Mandats vom

09.10.1727, welches sie ganz trotziglich hervorholten und vorlegten, wieder vergönnt und freigelassen."

 

Grenzstreitigkeiten zwischen den Ämtern Lichtenberg und Steinbrück
Nach  1648 Chronik Söhlde

Nach dem dreißigjährigen Kriege beanspruchte der Amtmann von Lichtenberg den ganzen breiten Streifen Land, der zwischen der jetzigen Landesgrenze und der Straße liegt, die von Landwirt Arnold Wolpers Hofe südlich an der Kirche vorbei bis an Dr. Buddes Hof geht und dann sich nach Westen hin als Feldweg nach dem Bereler Riese fortsetzt, dort heute noch Grenze zwischen dem Lande Braunschweig und dem Lande Preussen bildet, soweit sie gegenwärtig am Walde entlang läuft. Er beruft sich dabei auf das Lichtenberger Erbregister von 1548.

.... gelegt, weil ich mich erinnerte, dass der Steinbrücker Amtmann hiesige Untertanen viel unbarmherziger zu behandeln pflegt, massen er dann vor kurzer zeit einen Einwohner aus Berel ohne irgend welche Schuld und Ursachen ins Gefängnis geworfen und einige Tage darin festgehalten hat. Wippern hat allerdings gesehen, dass die Lesser Jungen mit mutwilligem Hüten einen unmäßigen Kornschaden getan haben. Er weiss nur, dass der Junge des Lesser Bauermeisters nicht dabei gewesen ist, der hütete auf seines Herrn Koppel über dem Siekbeek und mit dem hat er gesprochen.

So verlor die Bereler Pfarre ihre beiden Waldanteile

1650 Kirchenchronik Berel Pastor Hoffmeister Seite 30

Die 2 Teile Holz sind der Kirche durch den Altaristen Schaper, der über Einnahmen und Ausgaben der Kirchenkasse zu verfügen hatte, abhanden gekommen. Am 1. Mai 1650 hat er laut Holzenbuch an Albert Hagemann in Eggelsheim (Hoheneggelsen), an Franz Löer und Thiele Wilkens Wwe. Solche für 150 mgl versetzt, er hat dieses dem Pastor nicht gemeldet und bis an sein Ende verheimlicht.

Das Kiefhaus

Von Pastor Hoffmeister Chronik Seite 21 / 22

Die Straßen im Dorf waren in einem schlechten Zustand, darum war die Gewohnheit aufgekommen, dass man sich gegenseitig über die Höfe ging. Oft geschah solches mit Zustimmung, oft ohne. Es entstanden öfters Streitigkeiten dadurch, da Rechte davon abgeleitet wurden. An einem Haus ist daher der Name „Kiefhaus“ hängen geblieben, dies Haus Nr. 13 ist verschwunden.
Zusatz: Das Haus lag am Ende der Straße „Gatze“. 2004. Das Ende der Straße endete vor dem Grundstück Nr. 13. Vor ein paar Jahre wurde die Straße entwidmet und an Familie Schulze verkauft.

Pferde pfänden
1655 Chronik Söhlde

An strittigen Grenzen gibt es alleweil ein besonderes Leben. Die Söhlder Jungen solle  es seiner Zeit gut verstanden haben, fremden Pferden Futter vorzuhalten und wenn die dann ihre Köpfe senkten, um anzubeißen, ein Sprung und der Junge saß auf dem Rücken, ein Hub und er saß nach vorne und fort ging es mit Reiter und Ross. Ein solches Verfahren war nicht nur bei Diebstählen gut zu gebrauchen, auch bei Pfändungen.

Wie häufig kamen die vor, besonders auf dem so umstrittenen Söhlder Berge.
1655 holte sich Hans Schaper aus Himstedt zwei Pferde aus dem Bereler Ries.


1622 pfändeten die Söhlder den Lessern ein Fohlen.

 

„Im Güldenen Winkel“
1661 von Eike Bock

 Als 1661 Henning Vasterling starb, wurde sein Name mit dem Zusatz: „Im güldenen Winkel“ als Erläuterung zu einem anderen Henning Vasterling genannt. Als kurz vor 1974 die Straßennamen statt der Asse Kurant Nummern wieder eingeführt wurden, kannte man die Lage der Straße „Im güldenen Winkel“ nicht mehr. Der Gemeinderat vergab auf Vorschlag den neuen Straßennamen: „Gatze“.

Kirchenbuße, Schicksale, Seuchen, Unglücksfälle, ....
aus dem Kirchenbuch Berel

Im Graben erfroren
02.07.1662 Kirchenbuch Berel

Hans Wittkop Vater Hans Wittkop für Jahre im Graben für dem (Mölle?) erfroren todt gefunden worden und Ilse Scharrenhorst bei (brenbyn?) bürtig soll desmahl beyde bis Erich Hans Likefetten im (dränße?) begriffen worden.

Kirchenbuße wegen einem unehelichen Kinde
13.08.1665 Kirchenbuch Berel

Michael Vornkahl Hinrichs filig und Anna Dückmanß Vater: Carsten Dückmanß (Diekmann) alias Kuhhirten Tochter so bey Hans Vasterling Ackermann fürm Süke wohnend gehört und ein Hurenkind zusammen gezeuget. Kirche in Buße.

Auf dem Borchtorfe Felde erfroren
04.10.1665 Kirchenbuch Berel

Hans Löhmann oder Vasterling uf dem Specken begraben, welcher am 31.12.1664 cirka von Ölber in Lohnsachen wiederkommend auf dem Borchtorfe Felde erfroren und am 01.01.1665 todt aufgefunden.

Todt gefroren

29.01.1668 Kirchenbuch Berel

Henni Büry Vater Henni Büry und Marie Vater Hansen Vasterling so an 1664 dem 31.09.circa (versporn?) aufm verstorbenen (flor?) nicht weit vom Brandvers(targe?) todt gefroren ist Tochter der Kirchenbuße unterwerfen müssen.

Kirchenbußen für das zu frühe Glück
1669 Kirchenbuch Berel

1669 In Festo Torina Regum Michael Fornkahl und Annecken Dieckman Kirchenbuße.

04.04.1669 Ilse Borchard Fasterdings (auti?) Tochter welche von Hans Henrich Bartold Söchtings Einwohner in Nordassel filis geschwängert die öffentliche Kirchenbuße abgelegt.

8. Sonntag nach Trinitatis sind Hanß Witkop servus und Gese Vasterlings als ein paar frühzeitige beyschlafen öffentlich abgekündigt ihr begangenen Sünde genügsam die Copulation verfolgt.

31.08.1684 hatt Diedrich Ulrichs Koch und Anna Fasterlings sich der halben Kirchen Busse ihres früh Bräutigam beyschlaffs unterwerfen müssen.

28.05.1685 vor der Himmelforte ... hat Diedrich Wittkop und Anna Margarthe Röpken .... – Beyschlaf-

Lesser Jungen ließen sich nicht pfänden
1669 Chronik Söhlde

Am 12.August 1669 schreibt der Lichtenberger Amtmann seinem Herzog, acht Jungen aus Lesse hätten den Einwohnern von Söhlde an den Feldfrüchten grossen Schaden getan. Als sie gepfändet werden sollten, seien sie ausgerissen. Ich habe den Lesser Bauern Wippern vernommen: der wusste aber von nichts. Ich setze meinen ... (noch suchen)

Schlägerei in dem Kruge zu Söhlde (Dietrich Ulrich aus Berel)
1682 Chronik Söhlde

In dem selben Jahr (1682) hatten sich zwei Lichtenberger Amtsuntertanen Dierich Ulrich aus Berel und Curt Hartwich aus Woltwiesche in dem Kruge zu Söhlde, der auf diesseits der Landesstraße liegt- so schreibt Amtmann Hückenrodt und er meint die Seite, die nach Lichtenberg liegt- geschlagen. Auf dem Landgericht in Steinbrück waren sie zu 4 Mariengroschen Strafe verurteilt. Hückenrodt verbietet aber die Bezahlung dieser Strafsumme. Er will nicht locker lassen. Diesseits der Landstrasse: das ist nach seiner Ansicht Braunschweiger Gebiet. Was im Kruge diesseits der Landstrasse geschehen geht den Steinbrücker Amtmann gar nichts an. Zeppenfeld hat aber seine Augen offen und erwidert sofort. Der Woltwiescher Bauer Dietrich Wartjenstedt fuhr durchs Amt Steinbrück. Ihm wurde die Wagenkette abgenommen. Er beschwert sich in Lichtenberg. Hückenrodt beschwert sich in Steinbrück. Dort weicht man erst aus. Wartjenstedt sei auf verbotenem Wege gefahren. Hückenrodt schickt darauf Wartjenstedt zum Amtmann Zeppenfeld mit dem Auftrage, ihm das gewöhnliche Pfandgeld zu entrichten und so die Kette einzulösen. Nun aber heisst es dort, die Kette werde nicht eher herausgegeben, als bis Ulrich und Hartwich  .. (fehlt..)

Die rothe Ilse wurde geschwängert
16.08.1685 Kirchenbuch Berel

Ilse Brandes sonst die rothe Ilse genannt so von Klages Helmholt geschwängert. ...

11.04.1685 hatt sich Heinrich Fasterling beym Tie und Cathrina Ulrich wegen ihrer für die Ehe ....

15.05.1687 hatt Jonas Fasterling und Catharina Jägers und eben derselben Sünde. ...

Gesellschaftliches Leben über die Raubritterfamilie Helmholt
von Eike Bock aus Kirchenbüchern

Aus dem ersten Bereler Kirchenbuch von 1659: Der Voigt und Krüger Hans Christopf Helmhold und Frau Maria Magdalena geb. Köhler heiraten am 12.04.1659 in Berel und haben 4 Kinder taufen lassen. Bei Tochter Melosine *24.1.1664 sind 2 Rittmeister und ein Ritter Pate.

Der Krüger Bernd Julius Helmhold aus Emmerstedt bei Helmstedt ist Pate. Beim dritten Kind Anna Juliane Marie Helmhold *11.10.1668 ist der Bürgermeister von Wolfenbüttel Pate.  Diese Tochter heiratet am 17.02.1692 den Offizier Albrecht Wolters, der Vater Philip ist Gardeoberst aus Süpplingenburg.

Ein Bruder Claus Heinrich Helmhold war vor 1670 Gograf des Amtes Steinbrück und wohnte auch in Berel. Er heiratete Dorothea Elisabeth Meyers aus Klein Himstedt, die jüngste Tochter Anna Maria war im Alter von 11 Monaten Scheintod. Einer Todeseintragung am 13.12.1670 folgte die Korrektur: Das Mädchen ist nicht todt, sondern es schläferte nur.

Schicksalsschläge

Das 2. Kind Julius Gottfried Helmhold, hat einen Junker zum Paten, wird aber am 21.12.1665 von der Amme erstickt. Am 2.1.1681 stirbt der alte Helmhold nach 2 Jahren Krankheit.

Am 20.7.1684 stirbt die jüngste Tochter Catharine Agnesa mit 14 Jahren.

Die Hellemonds Sage von Berel

"Von der Helmholtskuhle im Bereler-Ries, wo er das Diebesgut aufbewahrte, habe ein unterirdischer Gang nach dem Veltheimschen (jetzt Löhrschen) Hof geführt. Er habe auf seinen Raubzügen den Pferden die Hufeisen verkehrt untergeschlagen, damit ihn niemand habe finden sollen. Noch heute ginge ein "gliuet Schaap" in der Scheune um, d.h. es spukt dort."                                                                                        Quelle: Ewald Bock, Wald-Chronik Seite 30

"Ob er sein Diebesgut im Walde in der Helmholtskuhle (zwischen)gelagert hat, ist heute nicht mehr nachzuweisen. In irgendeinem Zusammenhang muss diese Grube aber mit seinem Namen stehen".                                  Quelle: Ewald Bock, Wald-Chronik Seite 29

Hellemanns Kuhle

Auszug aus Sagen und Erzählungen aus dem Hildesheimer Land, gesammelt und zusammengestellt von Hermann Blume Hildesheim 1968
zugesandt am 30.03.2005 von Walter Hellemann Am Bergfeld 13  38268 Lengede Tel. 05344 / 1562

Nicht weit von Söhlde liegt im „Bereler Ries“ die Hellemanns Kuhle, die wohl ein alter Steinbruch war. Die Alten erzählen, in der großen Grube hauste in alter Zeit ein Räuber Hellemann mit seinem Pferde. Von hier aus unternahm er seine Raubzüge in die Umgegend. Wenn er von seinen Raubzügen heimkam, musste das Pferd rückwärts in die Grube gehen. Dadurch wollte er die Leute täuschen. Sie sollten glauben, er sei ausgeritten.

Das Ende in Ketten

 Der Raubritter ist im Jahre 1687 durch den Obervogt von Lichtenberg in Begleitung von 33 Bauern bei Nacht und Laternenschein festgenommen und im April desselben Jahres auf der Haupthinrichtungsstätte im Lechlumer Holz zwischen Stöckheim und Wolfenbüttel aufgehängt worden.

Ein Findling weist dort auf die Haupthinrichtungsstelle hin.

Am 29.08.1687 stirbt Ludolf Casten von Sottrum der 4 Wochen als Erntekraft und Drescher bei den Helmholten gewesen ist.

Quelle: Erb-und Scheffelschatzregisters im Amt Lichtenberg (heute Amtsgericht Salzgitter)

Auf drei Bereler Höfen lebten von 1665-1692 verwandte Helmholdfamilien. Es waren die Ass Nr. 11 heute Albert Sievers,

der Hof Nr. 28 heute Heiner Bünger und auf Hof Nr. 43 heute Familie Bettin/ Barthelmes/ Sievers. (Auf dem jetzt Löhrschen Hof Nr. 50 lebte 1622 die Familie Heinrich Löemann und 1688 die Familie Jonas Bohde 1723 Familie Joachim Heinrich Större und 1753 Ludwig Heinrich Feustel.)

Das Erb- und Scheffelschatzregister gibt für den Hof Nr. 28 an:

1540 Curdt Büri 2,5 Hufe
1566 Hans Büing 2 Hufe
1579 Hanß Buring 2 Hufe
1593 Hans Buring Nachtrag Werner Buring 2 Huefe Landes von denen zu Cramme zu Lehne
                zinset Jerlich 3 Scheffel Rogken, 3   Scheffel Hafer.
1622 Ex Ulrich Gerlandt Einen Hoeff mit 2 Hueffe Landes von denen von Veldtheimb zu Oldenstede
1688 Als Nachtragung zu 1622 Hans Christopff Helmholdt
1723 Als Nachtragung zu 1622 Herr Major von Cramm selbst.
1753 Curd Kämpe 70,5 Morgen

Ab 1692 findet man keine Eintragung über die Familie Helmholt in Bereler Kirchenbüchern mehr, da alle drei Familien nach Süpplingenburg/Emmerstedt bei Helmstedt zurückgezogen sind von woher sie auch kamen.

Auch die Helemond`s Sage hat ihren wahren Kern

1.        Der Wald reichte bis 1860 wesentlich dichter an das Dorf heran, der versenkte Waldweg führte fast

auf den Hof Nr. 29 zu. Bis vor wenigen Jahren war die Straße auf dem Knick noch ohne Häuser, bei Dunkelheit eine gute Möglichkeit durch den in der Landschaft versenkten Weg (unterirdischer Gang) den Wald zu erreichen.

2.        Dieser Waldweg führt dann vorbei an der Helemondskiule (Kuhle), vorbei an den Hügelgräbern weiter nach Himstedt ....

3.        Aus Helmholt wurde Hellemann daraus bei einigen Berelern Helemond.

4.        Der Nachfolgebesitzer wechselte innerhalb Berel´s den Wohnsitz, so zog die Sage mit um.
........................................................................................................................................................................................................................

Eigene Erinnerungen, philosophische Betrachtungen und einen Erinnerungsstein für später:
Als Schulkind erzählte uns unser Lehrer Hans Behrens, vom Raubritter wobei die Namen je nach Familie unterschiedlich in Erinnerung waren, so kamen Hellemann, Hellemond, ... vor. Von Helmhold / Helmholdt /  Helmholt sprach damals noch niemand. Weitere Hauptinformanten waren für mich die Familie Heinrich Löhr, Richard Uthe und Ewald Bock.

       So sehr ich mich auch bemühte noch mehr mündliche Informationen dazu zu bekommen, sie waren doch immer die Gleichen, bis ich einige Söhlder danach befragte, sie verlegten die Räuberkuhle in die Tiefe Kuhle (westliche Waldrand zur Straße nach Himstedt). Hier passt eine ganze Reiterstaffel hinein, liegt dafür aber weit ab von dem "unterirdischen Gang". 

Am 30.03.2005 wurde  von Walter Hellemann, der auf der Suche nach seinen Ahnen war folgender Auszug zugesandt: Auszug aus Sagen und Erzählungen aus dem Hildesheimer Land, gesammelt und zusammengestellt von Hermann Blume Hildesheim 1968
In dieser Überlieferung hauste der Räuber in der Kuhle, hier heißt er Hellemann. Er lies das Pferd rückwärts gehen, um die Leute zu täuschen.

Durch die Erzählungen aus Berel und Söhlde, dem Buchauszug, den Kirchenbüchern und Erbregistern ist der Sage von dem Raubritter Hellemond auch Belegbares hinzugefügt.

Die Aufstellung eines Gedenksteines kann dazu beitragen, den Erinnerungen einen Platz zu geben, den Wanderer einen Zeitsprung von "Heute" nach "Früher" zu ermöglichen, fragenden Kindern einen fest definierbare Kuhle "die Räuberkuhle" zuzuordnen und was besonders wichtig ist, den neu zugezogenen Berelern und den Wanderern aus anderen Orten einen leichteren Zugang zur Geschichte dieses Waldes und des Ortes zu ermöglichen.

von Ortheimatpfleger Eike Bock

6 Jahre nach der Kirchenbuße heiratete sie einen Kühe- und Schweinehirten
Kirchenbuch 1688, 1695

30.12.1688 hatt sich Hermann Likefetten  der seine Regna Magd Annen Büring, Vater Christopf Büring (tot), geschwängert. 6 Jahre nach der Kirchenbuße:

Am 29.01.1695 heiratet sie Michael Klages einen Kühe und Schweinehirten. Diente 4 Jahre bei Hermann Liekefetten.  ..

Für den Pastor kam das Kind zu früh.
Kirchenbuch 1689

13.01.1689 Hans Heinrich Himstät V. Heinrich Himstät Dies Kind ist 6 Wochen nach der Hochzeit gekommen. – wegen des frühzeitigen Beyschlaffs, ... --

17.03.1689 Dorothea Wittkop Vater Tielen Wittkop (tot)sich mit Hermann Fasterling Vater Henni Fasterling (tot) –bis er wieder aus dem Kriege kommt.

Lieber in den Krieg als mit ihr ...
19.05.1689 Kirchenbuch Berel

Ilse Margarethe Fasterling V.: Herman Fasterling Vater des Vaters: Hanses Fasterling (tot) welcher weil er sich in den Krieg begeben ist mir damahls ohn öffentliche Kirchen Busse davon gekommen. Die Mutter Dorothea Wittkop V.d.M.: Tielen Wittkop sich der Kirchen Busse unterworfen. Gevattern sind gewesen Andreas Fasterling des Vaters Bruder. Hennig Boden, Margarete Giseken von Hohen Eggelsen meine Magd.  

01.08.1689 hatt Hermann Fasterling wegen seiner Hurerei so er mit Dorotheen Wittkop getrieben. – Kirchenbuße-

 01.09.1689 hatt sich Henni Schwalenberg auß Söhle und Margareta Büri Vater Tielen Büri. ..

Vaterschaft verleugnet
Dominica 1690 Kirchenbuch Berel

 hatt sich Heinrich Wittkop Vater Tielen Wittkop und Anna Fasterling Vater Hanses Fasterling wegen frühzeitigen Beyschlaffs. Dieser Heinrich Wittkop wollte anfangs nicht Vater sein, zu seinen Sünden welches in der 30 ten Woche nach der Copulation jung geworden. – vier Wochen vor der Copulation beygeschlafen.


Braut ging mit jungfräulicher Zierrath zur Kirche

03.06.1691 Kirchenbuch Berel

Bräutigam: Hans Brauer. Vater Heinrich Brauer aus Klein Himstedt heiratet die Braut Cathrinen Schaper deren Vater, Herman Schaper, ist verstorben.
Ein Beispiel für andere: Die Braut ging mit jungfräulicher Zierrath zur Kirche

Und er wollte doch die Andere
30.08.1691 Kirchenbuch Berel

ist Jonas Himstät und Catharina Wittkop wegen ihrer getriebenen Hurerei vor der Copulation von der Cantzel abgekündigt worden. Dieser Jonas Himstedt hatt sich heute mit Margaretha Bodenburg aus Klein Rhüden dem Ambts Seesen verlobt. Und nach dem er Catharina Wittkop 1685 geschwängert, ist er vor das Fürstliche Consistorium zu Wolfenbüttel kommen ... ... das ihm Catharina Wittkopf am Tage Lamentii getrauet wurden. Seite 139 langer Zusatz

20.03.1692 Hermann Fasterling und Dorothea Wittkop als ein frühzeitig beschlaffener abgekündigt worden, welche auf für 3 Jahre ein Hurenkind gezeuget und dasselbe bei der öffentlichen Kirchenbuße abgestattet.

In Klein Himstät getaufet
24.02.1695 Kirchenbuch Berel
 

Ernst Hermann Meyer  Vater Christel Herman Meyer
Mutter Greten Meyer Vater (tot) Behrend Meyer in Klein Himstät getaufet, wo sie 8 Tage vor der Niederkunft gegangen und sich bei seine Mutter Schwester Hansen  Brauer aufgehalten und in den 8 Tagen seine daselbst so genannte Docterii ... einen Hurensohn  an das Tageslicht getrieben und ... Der Knecht im Hause als Behrend Fasterling Vater (tot) Hans Fasterlings hat es geschändet.

Jubilate 1695 Behrend Fasterling Vater Hanses Fasterling (tot) und Margartha Meyer Vater Behrends Meyer (tot) wegen getriebener Hurerei –gebüßt- getraut worden. Wollte in Klein Himstäh abtreiben lassen es ist auf den Namen Ernst Hermann in Klein Himstät getauft.

Hinter einem Dornenstrauch todt aufgefunden
13.12.1697 Kirchenbuch Berel

Meister Hans Büri Kleinschmied 70 Jahre ist am Donnerstag nach Söhlde über das Feld gegangen in den Krug. Sein Schwiegersohn Heinrich Ulrich aus Berel hat ihn nach Steinbrück gebracht. ... Er wurde hinter einen Dornenstrauch todt aufgefunden.

Die Braut war nicht im rechten Stand
Kirchenbuch Berel 28.11.1699

Heinrich Ulrich Vater: tot Henni Ulrich oo Annen Vornekahl, Vater Michael Vornekahl Spruch darunter: Die Braut war nicht im rechten Stand. Im Krantze statt die Mütze sich fand.

Hasenjagd am Bereler Riese
1699 Chronik Söhlde

Im Jahre 1699 hatte sich, so klagt der Lichtenberger Amtmann, Zeppenfeld unterstanden, im Bereler Riese auf, diesseits der Landstrasse, so vom Himstedter Lah nach Söhlde geht und die Ämter scheidet, Federlappen zu ziehen und Hasen zu schießen. Aber der Krüger in Berel, Christoph Helmhold, hat einen bunten Lappen gepfändet, und er hat ihn auf mein Amt nach Lichtenberg gebracht. Da liegt er noch. – ja noch. Zeppenfeld hat ihn sicher nicht wieder holen lassen.

Aber das andere Mal war er doch entgegenkommender. In demselben Jahr hatte er eine Hütte aufs Feld gestellt, um von da aus die Hasen zu schiessen. Dazu hatten seine Leute 220 zweijährige Reiser aus dem Bereler Riese geschnitten. Das wollte sich die Bereler Holzinteressentenschaft nicht gefallen lassen. Sie verlangten33 Mariengroschen Entschädigung. Diese Forderungn war selbst dem Lichtenberger Amtmann zu unverschämt. Er mässigte sie auf 18 Mariengroschen. Sieverling aus Söhlde hat das Geld in Berel bezahlt und dabei gesagt, Amtmann Zeppenfeld hätte es ihm gegeben.

Die Streitigkeiten um die Grenze am Söhlder Berge dauern noch fort, aber in sehr viel milderer form. Sie haben ihr ende in Recessen aus den Jahren 1824 und 1825 gefunden.

Ein Holzwagen fiel um
17.02.1705 Kirchenbuch Berel

Hermann Buring hatte 14 Tage vor der Hochzeit einen Unfall. Er ist plötzlich und kläglich ums Leben gekommen. Der Holzwagen fing an zu laufen und fällt um. ...

10.04.1705 hat Dorothea Assmann Vater Hansen Assmann wegen ihrer getriebenen Hurerei mit Ulrich Borchtorf aus Burgdorf bürtig als ihres Vaters Knecht sich der öffentlich Kirchenbuße unterwerfen müssen.

02.07.1705 hatt Ulrich Borchtorff wegen seiner getriebenen Hurerey mit Hansen Assmann Tochter Dorothea genannt sich der öffentlichen Kirchenbuße unterwerfen müssen.

20.12.1705 Hans Heinrich Fasterling Vater Hanses Fasterling sen. und Anna Catharina Wittneben Henrice aditai filia ...  ... 16 Wochen nach der Copulation eine junge Tochter. ...

Das Pfluggelage mit Pastor German
1706 Pastor German Chronik Pastor Hoffmeister 1914

Hat in seinem „gründlichen Unterricht vom Jahre 1706 (das Original befindet sich in der Registratur des herzoglichen Konsistoriums Wolfenbüttel) über die Pfarrländereien ausführlich berichtet. Er war ein Tüchtiger Landwirt uns seine Losung war, ein guter Vogel lässt ein gutes Nest nach sich! Er bezeichnet die Pfarre von Numero 10 als die 60 Morgen Pfarre. In seinem Buche zählt er sämtliche Pfarräcker auf und berichtet welche zehntfrei sind oder nicht, welche er durch Tausch erworben und welche er zehntfrei gemacht hat, welche von besonderer Güte und welche geringe im Ertrage waren. Sein Hauptaugenmerk hatte er auf den Freipflug von Seiten der besser gestellten Bauern gerichtet. Er erzählt, wie er zu jedem Ackerstück seinen besonderen Pflugmann gesucht habe, welches ihm auch gelungen ist. Er veranstaltete (um sich die Bereler geneigter zu machen) als Secreation ein Pfluggelage, das zwei Tage dauerte. Man hat zu diesem Zweck besonders eingeschlachtet, denn die Pflugleute erschienen auch mit Frau und Kindern im Pfarrhause. Am zweiten Tage bekamen die Gäste eine Branntweinkaltschale (Honigkuchen in Branntwein aufgelöst) und verzehrten die Reste, spät am Abend ging man auseinander. In Zeiten der Teuerung war das Gelage zu kostspielig, es wurde dafür a Person ein Himpten Korn gegeben.

Beim Mistfahren gab es dreimal Speise und Trank am Tag, in der Ernte nur freien Trank.

Früher nannte man es zuttern
Kirchenbuch Berel 19.10.1706

Heinrich Vornekahl Vater: (1706 tot) Michael Vornekahl stand mit ihr vor dem Traualtar: Ilse Büring. Vater: (1706 tot) Hennig Büring.
Die Braut., obwohl ein bösen Nachsagen dazwischen kam, der Bräutigam auf strätig, mit ihr wurde, und allhier auff der Pfarre ausdrücklich zu ihr sagete: Den Tag salte nicht leben, das du auff meinen Hoff solst kommen, wenn du mich mit Gewalt und minder meinen Willen haben. Ging doch in Jungfräulicher Schmuck und Zierde zur Kirche, da sie doch dem Bräutigam auf wortent mit diesen Worten auf der Pfarre: Du hast genug mit mir zuttern, als er zu sie sprach: was habe ich mit dir zuttern.

Auf dem Bleckenstedter Felde
09.10.1707 Kirchenbuch Berel und 08.03.1707

starb Johann Herman Büri 2 Jahre alt. Sein Vater Hermann Büris kam vor 2,5 Jahren (1705) auf dem Bleckenstedter Feld durch einen Fall vom Wagen, da er in ein Loch geschlagen  ....  zu Tode Er war nur 14 Tage verheiratet. Seine Witwe Elisabeth Söchting heiratet am 08.03.1707 Bartoldt Voges einen Schaffmeister aus Söhle Vater: (1707 tot) Hans Voges.

05.06.1709 Joachim Heinrich Storre Vater Henni Storre Krüger und Ilsa Maria Boden Vater Jonas Boden (tot) gesunde Tochter – Hermine – 12 Wochen nach der Copulation. ...

Und noch 5 Kinder mit der Witwe
04.11.1709 Kirchenbuch Berel

Curd Eschemann Vater Curdten Eschemann und Anne Dorothee Söchtings sehligen Tielen Hagemanns nachgelassene Witwe, so mit der vorigen Witwe 5 Kinder gezeuget als ein frühzeitiger Beyschlaf abgekündigt worden 22 Wochen nach der Copulation (Hermine) eine gesunde Tochter gewesen.

--- 1709 Ende des Kirchenbuße Registers – Es gibt ab jetzt nur sporadische Hinweise darauf dass das Kind ... Wochen der Eheschließung geboren wurde. ---

Diebstahl und Mord im Pfarrhaus
19.07.1710 Kirchenbuch Berel

hat H. Schlüter von Söhle, als ich vorige Nacht, so hört man auf meiner Kleiderstuben bestohlen worden, insamt aller meiner Kleidung meiner und meines Sohnes Kleidung und ich dadurch so sehr bestürzt und ...? wurde, als ich zu keinen Gedanken kommen konnte. Es folgt die Beerdigung von Ilse Dykmann die ermordet wurde.

Streitfall sollte auf dem Ti geschlichtet werden
Vor 1712 Pastor German

Erzählt uns in seinem „Gründlichen Unterricht“ von einem Streitfall, der auf dem Ti geschlichtet werden sollte. Die Bewohner Himstedts hatten das Pastorenholz im Bettrumer Lah durch überfahren beschädigt und sollten Strafe bezahlen. Der Bauermeister ließ an die große Glocke schlagen, daraufhin versammelten sich die männlichen Einwohner. Die Himstedter waren mit ihren Holtgreven auch erschienen. Der Bauermeister kam nicht zur Versammlung, deshalb musste sich der Pastor selbst mit den Himstedtern einigen. Als nun der Pastor fragen ließ, warum der Bauermeister nicht gekommen wäre, wurde ihm die kurze Antwort zuteil: sie wollten sich von den spitzfindigen Himstedtschen nicht mustern lassen, wie ihre Kleider säßen.

Fastelabend mit dem Einseifen und dem Mädchenverpachten
1727 Von Ewald Bock und Hans Behrens:

Im Winter feierten die Knechte (Junggesellen) den Fastelabend. Bei dieser Feier wurden die Jungen (die Enke = die Lehrlinge auf den Bauernhöfen) mit allerlei Gesang und Tanz von den übrigen Knechten "anerkannt", und damit in den Kreis der Knechte aufgenommen. Der Enke musste allerdings 17 Jahre alt sein und 4 Himpten (100kg) Korn tragen können. Als äußerliches Zeremoniell wurde das "Barbieren" mit einem großen Rasiermesser aus Holz (Rasiermesser) angewandt. Mit der Seife ging man nicht sparsam um, ebenso nicht mit dem "Schrappen". Die neu aufgenommenen Knechte mussten Bier und Zigarren zum Besten geben. Bis 1939 blieb dies Brauchtum.

In Berel ist es üblich, dass Fastnacht selbst die Knaben die weiblichen Personen fuen und am folgenden Tag die Mädchen die männlichen Personen. Kinder fuen untereinander nicht. Die Kinder ziehen mit dem Fuebusch im Dorf umher und gehen von Haus zu Haus. Sie schlagen mit Reisigruten die Erwachsenen manchmal stark und manchmal weniger stark an die Beine. Es wird solange geschlagen, bis eine kleine Gabe gegeben wird, sei Geld, Äpfel oder Nüsse.  dazu sangen sie früher folgenden in den Häsern:

   "Fue, fue, eren,
    wat will jei mik bescheren?
    Appel oder Beeren,
    Geld nem ik geren".

Die Mütter haben an diesem Tage vielfach Kuchen gebacken, vor allen Dingen aber müssen "Prilleken" abends zum Kaffee vorhanden sein.

Zusatz: Das Fuen durch die Jugendlichen wurde in Berel 1959 nach Gründung des Bläserchores beendet. Die damalige Jugendlichen waren auch in der Mehrzahl Gründungsmitglieder des Bläserchores und man war der Ansicht das durch die Einführung des Spielens am 1. Mai die Akzeptanz leichter zu erreichen sei, wenn eine andere Spendenmaßnahme wie das Fuen wegfiele. So kam es auch. Die Kinder fuen aber heute noch weiter. Ein lebendes Beispiel für das Ende eines alten Brauchtums und der Beginn einer neuen Sitte.

1965 lebte diese Sitte durch die Initiative von Hans-Joachim Bettin wieder auf. Ein Foto davon existiert noch.

Die Religionsstunde beim Honigtopfe

(ca. 1730) H. C. H  Lehrer Wittneben. * 1646 ... 1731
Sohn * 1712 – + 1751 Lehrer Wittneben, Johann Henning
Von J. H. Ch. Schmidt veröffentlicht im Braunschweigischen Schulboten im Februar 1852 Seite 22 -23

Der „kluge Vasterling“ * ca. 1722  - 1724

In meinem Heimathorte Berel lebte ein wackerer Bauer, der in der ganzen Umgegend nur der „kluge Vasterling“ hieß. Er kam oft ins elterliche Haus und kramte gern den reichen Schatz seines Gemüthes aus. Ich verdanke dem Manne, der längst unter dem grünen Hügel schläft, außerordentlich Viel. Erwar eine ganze Natur.

Als ich einst in den Ferien von Wolfenbüttel aus zu meinen Eltern kam, war der „kluge Vasterling“ krank. Ich besuchte ihn. Mit welcher Begeisterung sprach der kranke Mann mit mir über meinen künftigen Beruf! Ich vergesse das nie. Damals erzählte er mir eine anmuthige Geschichte, die es verdient, von allen Pädagogen beherzigt zu werden. Ich will´s versuchen, sie mit des seligen Vasterlings schlichten Worten wiederzugeben.

„ Mein Lehrer hieß Witneben. Das war ein alter vortrefflicher Mann. Die Weisheit Egyptens hatte er selbst nicht und konnte sie uns auch nicht lehren; aber er besaß ein Herz – voll wahrer Frömmigkeit und inniger Liebe zu den Kindern. Damit that er es uns an. Wir wären für den Mann durchs Feuer  gegangen. Einmal im Herbste ging er nach der ersten Schulstunde in seine Stube, wie er’s immer pflegte, um dort einen kleinen Imbiss zu nehmen. Bald kam er zurück, in einem Arme ein Brot, im anderen ein Töpfchen. Sein Angesicht war milde, wie die Frühlingssonne. Er setzte sich an seinen Tisch, schnitt ein Stücklein Brot und bestrich es aus dem Töpfchen. Wir schauten ihn alle mit großen Augen an, als der liebe Mann nun mit sichtlicher Freude sein „Morgenbrot“ genoss und wunderten uns darüber, dass er’s unter uns that. Ein Knabe, der nicht weit vom alten Wittneben saß, guckte neugierig nach dem Töpfchen und stand endlich auf, um den Inhalt zu erspähen. Da lachte der Alte und sagte: Möchtest wohl wissen, was in dem Topfe ist? Warte! Er schnitt ein Stücklein vom Brote und bestrichs aus dem Töpfchen, gab’s dann dem Knaben und sagte: Nun schmeck einmal! Was ist das? Der Gefragte wusste es nicht.  Jetzt wendete sich der Alte zu uns Allen uns sagte: Ihr möchtet auch wohl schmecken, was in dem Töpfchen ist? Jedes Kind musste heraustreten  und empfing ein bestrichenes Brotschnittchen. O wie das schmeckte! Nun fragte Wittneben: Was habt ihr gegessen? Einige von uns sagten: Honig!

Ja, das ist Honig! Antwortete der Alte. Mein Sohn, ach erist so brav, hat eine Schulstelle bekommen. Da treibt er auch Bienenzucht. In diesem Herbste hat er den ersten Honig ausgeschnitten. Da schickt er mir nun gleich ein Töpfchen voll. Ach, Kinder, wie schmeckt der Honig so schön! Dabei rollten dem Alten die hellen Tränen von den Wangen.

Wir weinten auch. O, das war schön! Wir alle dachten: Den Eltern Gleiches vergelten, das ist angenehm und wohlgethan vor Gott. An dem Honigtopfe waren wir religiös geworden. Ich vergesse den Augenblick in meinem ganzen Leben nicht. So müssen sie auch einmal das vierte Gebot erklären!

Soweit der „kluge Vasterling“.
Ich denke, der Vasterling hat´s geahnt, wie der Religionsunterricht sollte ertheilt werden. Mit seinem: So müssen Sie auch einmal das vierte Gebot erklären! Stellte er ein pädagogisches Thema hin, das freilich oft genug, aber noch immer nicht bis zur rechten Erschöpfung behandelt ist. Auch lag in den Worten eine ernste Kritik über den sogenannten Religionsunterricht in Schulen. Diese können freilich nicht Alles; aber sie müssten doch längst schon mehr geleistet haben in ihren unzählbaren Religions- und Bibelstunden für Verbreitung wahrer Religiosität, wenn das obige Thema recht gelöset und erschöpft wäre. Mit der rechten Erklärung des vierten Gebots hat es seine Haken. ....

Von dem Ehemann gezogen
23.04.1751 Kirchenbuch Berel

Dorothea Elisabeth Feitzen von Nordhausen gebürtig, so von ihrem Mann gezogen und vor 11 Jahren sich hierher begeben. Zeit ihres Aufenthaltes allhier für sich recht schaffen und christlich aufgeführet begraben 60 Jahre alt.

Vom Balken gestürzt
1. Advent 1751 Kirchenbuch Berel

Henning Niclas Burgdorf 9 Jahre alt. Vater Clages Burgdorf. Er war derselbe in der Scheune vom Balken gestürzt und gleich todt geblieben.

Bisher älteste Zeitungsartikel über Hypothekenvergabe an Bereler
Nov. 1754 Braunschweigische Anzeigen

Ein Kapital von 1200 Rhlr. im Braunschweigischen Golde, ist gegen sichere Hypothek und landübliche Interesse, allhier zu verleihen. Das Fürstl. Addreßcomtor gibt mündlich weitere Nachricht davon. ....
6. Behrel, Henn. Tiemann, nachgelassene Kinder, deren Mutter, Ann. Soph. Stanzen,
7. für des verstorbenen Kleinköters in Behrel, Jul Lammer, Kinder, deren Mutter, Ilse Cath. Eschemanns,
9. für des verstorbenen Halbspänner in Behrel, Carl Meyer, hinterlassene Kinder, Behrend Lickefett, und Conrad Kämpe, daselbst
10. für des verstorbenen Großköters in Behrel, Henn. Kämpe, Kinder, der Großköter, Carl Kämpe, daselbst. .....

Nach 5 tägiger Geburtsarbeit gestorben
Festo Epihanias 1760 Kirchenbuch Berel

Ehefrau des Grobschmied Johann Heinrich Mumme 30 Jahre. Bei der Geburt gestorben und soll Zwillinge gehabt haben, die nach einer 5 tägigen Geburts-Arbeit im Mutter Leibe begraben worden.

Bei dem Pferdeauspannen verunglückt.
03.09.1761 Kirchenbuch Berel

Witwe Marie Elisabeth Ulrich 32 Jahre alt. Ehemann Andreas Schaper ihr Mann war mit ausgenommen bei die Wagens und Pferde in Campagne und im Johannis dies Jahres gestorben in Hildesheim.  

Dom. XV p. Trinitatis 1762 Anne Dorothea –Welsch- hat eine Person aus Wolfenbüttel wie es heißt in des Kramers Wilken Hause niederkommen. Der Vater soll sein Johann Christoph Welsch ... Gevattern Carl Schaper, Ilse Dorothee Vasterling, Anne Catharine Kempen.

Kindergrab beim Beichtstuhl in Berel wird beschrieben
04.12.1764 Kirchenbuch

Todtgeborne Sohn. V.: hiesige Pastoris Johann Ludwig Serend Meyer. Das Kind liegt in der Kirche zwischen des Schulmeisters Stuhl und dem Altar, vor dem Beichtstuhle.

19.10.1765 Ilse Sophie Vorlop – unehelich – Mutter Marie Magdalene Meyer aus Urtlingen. Vater Andreas Vorlop gewesener Müller auf der Urtludger Mühle jetzt aber wohnhaft zu Algermissen. Gevattern Andreas Funke, Christian Cheun, Ilse Sophie Eschemann.

Ein armer todkranker Mann erhält in Berel seine Friedhofsruhe
03.03.1767 Kirchenbuch Berel

ist ein armer Mann, der auf einer Karre von Nordassel hierher gebracht und von hier auf einem Wagen nach Lesße gefahren wurde auf dem Holzwege, da ihn die Lesser Kirche nicht haben wollen, gestorben und den folgenden Tag nach 4 Uhr abends in der Dämmerung bey gescharret worden. Zu einem gering Sarge, welches doch aber 1 Taler 18 Mariengroschen bestattet, wurde die Hälfte a 27 Mariengroschen von dem armen Gelde gewärt, der die 27 Mariengroschen von der Gemeinde bezahlt. Den Namen dieses Fremden hat man nicht erfarn, das aber hat er zu verstehen gegeben, dass er von Poppenburg gebürtig wäre, oder doch daher käme.

7 Leichen stehen im Sarg über der Erde
26.03.1767 Kirchenbuch Berel

Marie Elisabeth Fasterling an Blattern 2. Jahre 3 Monate. Vater Andreas Fasterling am Kirchhofe. Vorstehende Leiche von der Witwe Hartmann sind in einer Woche gefallen, außer des ein Kind des Schusters Grube, und haben also 7 Leichen zugleich über der Erden gestanden, welches hier was ungewöhnliches sei.

 Vormundschaften
Brauschweigische Anzeigen April 1768

27. Für des Häuslings und Mousquet(ier) Ahrenholz in Beerel, Sohn Lud.(wig) Von 2 Jahren, der Brinksitzer Curd Heinrich Vasterling, das(elbst).

28. Für des Altvat(er’s) Hans Heinrich Hagemann, in Berel, Kinder. Jul(ius) im 19 ten und Carl im 16 Jahre, der Halbspänner Harm Eschemann das(elbst).

Chrirugi war erfolglos
06.11.1768 Kirchenbuch Berel

Anna Elisabeth Schapers im Kindbette 42 Jahre. Vater Moritz Schapers. 3 Tage in der Not gelegen, kurz darauf die Geburt eines todtgeborenes Kindes, das noch durch Hilfe eines Chrirugi von ihr gebracht wurde, verstorben.

Die drei Bereler Kreuzsteine
Von Pastor Meyer

Hinter dem Opfereigarten führt der Knick her, früher ein Dorfgraben mit Hecke, der zur Befestigung des Ortes diente. Auf diesem Knick befanden sich drei Kreuzsteine in gleicher Form. Pastor Meyer hat sie 1770  beschrieben.Gleich am Dorfe auf dem Knicke oder Dorfgraben sind zwar 3 Steine vorhanden und stehen ziemlich tief eingegraben, die äußerlich keine Form des Creuzes haben, sondern beinahe rund sind, an welchen aber auf einen jeden 4 Kreuze gegen einander eingehauen sind. Ich habe letzteres erst vor ein paar Jaaren, da ich das viele Moos von selbigen abkratzte, entdeckt. Ein alter Mann in der Gemeinde hat mir einmal erzählet, von seinen Vorfahren gehöret zu haben, dass da nicht weit davon in uralten Zeiten der Dorfkrug gewesen und in demselben durch eine Schlägerey ein paar Leute todtgeschlagen wären, selbige deswegen wären errichtet worden.“
Alte Nachrichten über Steinkreuze im Lande Braunschweig. Amt Salder. Berel


Im Jahre 1895 fand der Museumsdirektor Meier nur noch einen Kreuzstein vor, der als Brücke über den Kirchhofsgraben lag. Er wurde an der Kirche aufgestellt.                                  
Quelle: Dorfchronik Berel 1975 von Ewald Bock Seite 37

Stadtarchiv Hildesheim: 3 Z 1984 JG 52 Die Diözese Hildesheim

Seite 57 Kreuzsteine geben primär keine Auskunft über die Setzungsabsicht und Setzungsumstände der Kreuzsteine.
Ab. 1532 wurde der Rechtsbrauch Sühneverträge zu schließen durch staatliches Strafrecht abgelöst. Mit dem Ausklingen der Sühnesteinsetzungen ging aber in im Laufe der Zeit natürlich auch das Wissen um deren Setzungsabsicht verloren. Erhalten aber hat sich das Wissen oder auch nur die Ahnung eines Zusammenhangs zwischen den plötzlichen und gewaltsamen tod eines Menschen und dem Setzen dieser Flurdenkmale.
„Ein seltsamer Zug der Steinkreuzsetzungen ist das gegenseitige Umbringen …“ in Westfalen 14 x das Motiv der „Feindlichen Brüder“ fest, die sich gegenseitig töten. In Niedersachsen 23 x Brudermord. 32 x Doppelmord von Menschen gleichen Standes.


Sehr geehrter Herr Bock, für unsere kurze Begegnung und ebenso kurze Aussprache danke ich Ihnen. Bei erster Durchsicht der Sammlung zu Haus las ich auf S.24 die Geschichte von den drei Kreuzsteinen. Dazu: Unter dem 30.3.87 fand ich bei mir ein Manuskript, an den Pfarrverband gerichtet, mit dem Titel "Stand einst ein Kreuz am Wege...." das auch mit Bild (Zeichnung) übernommen wurde. Als Lit.-Hinweis sind vermerkt: Müller/Baumann:
"Kreuzsteine und Steinkreuze in Nds. Bremen u. Hbg." Verlag CW Niemeyer 1988, S. 154 (3 mal Berel) Weiter:

Paul Jonas Meier/Steinacker 1906, S. 297
Dr. W. Flechsig: Braunschw. Heimat Nr. 2, 26. Jg. 1935
Hoffmann: "Die ma. Steinkreuze, Kreuze u. Denksteine In Nds., Hildesh./Leipzig 1935, S. 11
+ Handgeschriebene Materialsammlungen Band VII, 1933/35 - 41
Maßberg: 1934, S. 122
Müller: 1982 b, S. 119 - 136
In meiner Zuschrift an den Pfarrverband bin ich auch auf Kreuzsteine in Lesse und Reppner eingegangen, weil diese die Leser interessieren könnten. Vielleicht können meine Hinweise Ihnen dienlich sein, evtl. zur Ergänzung der o.a. Erzählung.

Weiter erfolgreiches Forschen und Freundlichen Gruß

Ihr Paul Theile.“ (Lehrer in Lesse von 1939 – 1960 geb. ca. 1920; Begegnung  in Berel am 10.07.2005).

Der Säufer Hantelmann aus Vallstedt
09.04.1770 Kirchenbuch Berel

ist „alker“ ein Säufer Hantelmann von einem Jahr von Vallstedt da er nach Aussage seiner eigenen Ehefrau vom Gesoffe eine große Menge Blut von sich gegeben plötzlich gestorben. 58 Jahre alt.

Zur Geburt von Wöhle nach Berel
26.05.1770 Kirchenbuch Berel

Henriette Degter Mutter Gertrud Bleidorn römisch katholische Frau von Wöhle einige Tag vor der Niederkunft hierher gekommen.. Vater Johann Heinrich Degter ein Dienstknecht in Wöhle.

Arme Leute wurden abends in der Dunkelheit beerdigt
28.02.1772 Kirchenbuch Berel

ein armer Mann in Künen Hause 26 Jahre alt von Gr. Ilsede Lomans gestorben. In der Dämmerung bestattet.

Der Glockenkorb im Ries
15.02.1773
aus Braunschweiger Anzeigen Geschehene Be(fragungen?)

Die alten Wenden und Sorben hatten bey dem hohen Baum eine Stelle die sie den Kessel nannten. Nahe bey dem Dorfe Berel gegen Mitternacht, im Fürstlichen Amte Lichtenberg, hat ehemals eine Eiche gestanden, die selbst, oder neben derselben eine Stelle lange Zeit, und bis noch jetzo den Namen Glockenkorb führt. Vermöge der mündlichen Ueberlieferung soll in diesem Baum in alten Zeiten ein Korb gehangen haben, des wie eine Glocke gestaltet gewesen. Es kann seyn, so wie dort ein Kessel gewesen, oder ein Behältniß dem Kessel ähnlich, hat man hie eine Korb gehabt. Die Absicht des Kessels und Korbes überlassen wir den Rechtsgelehrten zu beurteilen. – Meiner ohnmaßgeblichen Meynung nach sind darin die Strafgelder, oder die Gerichtsgebühren gesammelt worden.
Der Richter bekam seine Gebühr nach dem Lege Baj. c.z.T.II Judex partem snam accipiat de causa quam judicat, de Septem folidis tremißtem, de novem folidis unum. De omni compositione semper nonam partem accipiat, dum rectum judicat.

Dergleichen Bäume, Städte und Gegenden sind nach in und wieder anzutreffen, die ein Alterthum verrathen, man kann es an ihrer Benennung bald merken. Ohn Zweifel hat ein jeder gewisser Distrikt sein besonderes Banngericht gehabt.

Original Zeitungsabschnitt von der Tochter des Lehrer Klein am 08.09.2002 in Groß Flöthe erhalten.

Die Lage der Gerichtsstätte beschreibt Ewald Bock, Berel in seiner Waldchronik, 1978, Seite 16 wie folgt: Er gehörte 1243 , wie auch das Dorf Berel unter den Gerichtsbann des Stiftes. Eine an dessen nordwestlicher Ecke gelegene „Dingstätte“ bewahrt in ihrem Namen noch die Erinnerung hieran. Der unmittelbar darunter herziehende Feldweg im Zuge der Landesgrenzen heißt heute noch „der Heerweg“.

In großer Armut beerdigt
04.12.1773 Kirchenbuch Berel

Henning Julius Rümann gewesener Schweinehirte, in großer Armut in der Dämmerung des Abends. 40 Jar.

10.01.1774 Kirchenbuch Berel
Johann Heinrich Rümann 65 Jar Auch er war in großer Armut beerdigt abends in der Stille. V.: Witwer Rümanns

 Am Fuße der heiligen Maria begraben
27.06.1775 Kirchenbuch Berel

Anna Sophie Tiemann Witwe 75 Jar. Ehemann Hans Heinrich Fasterling (tot) auf dem Kiefhofe ist am Fuße der Heiligen Maria begraben.

23.01.1779 ein armer Mann Heinrich Schuld 52 Jar aus Braunschweig in Hans Heinrich Hagemann Hause. Gemeinde bezahlt den Sarg.

Auch an Mutters Krankheit gestorben
31.12.1779 Kirchenbuch Berel

Johann August Emeranz Meyer 13 Jar 9 Monate 25 Tage alt, der älteste Sohn starb an Schwindsucht. Seine sehlige Mutter verstarb vor 12 Jaren auch an der Schwindsucht und zwar am 31.12. zur selben Stunde.

Vom Baumstamm auf den Leib geschlagen
30.07.1780 Kirchenbuch Berel

Carl Heinrich Himstedt 33 Jar. V. Heinrich Julius Himstedt. Ihm war vor 7 Wochen beim Abladen des Holzes ein Baum auf den Leib geschlagen, wodurch er ein recht großes Leid diese 7 Wochen über empfand, dass er aber mit viel Geduld ertrug.

Hunger und Seuchen von 1764 –1816 erkennbar an den Zahlen der Todesfälle

1767 32 an Blattern

1788 sterben  30 Männer, Frauen und Kinder, oft die rote Ruhr.
1806 sterben  35 Männer, Frauen und Kinder, oft verhungert.
1810 sterben  29 Männer, Frauen und Kinder, oft verhungert.
 

Vor dem Abendmal gestorben
25.03.1787 Kirchenbuch Berel

Annen Elisabeth Hagemann, Vater Harm Hagemann Zusatz: Da sie mit der Gemeinde zum heiligen Abendmal gehen wollte, plötzlich im Hingehen nach dem Altar todt zur Tode gefallen. Sei hatte einige Zeit vorher schon einen Anfall vor innerlichen Jaren gehabt, wie auch die Gemeinde bekundetet. Ob sie nun hiervon so plötzlich gestorben oder vom Stich oder Schlagfluß weiß man nicht, dass ist mir das erstere wunderlich. Es war ein die ganze Gemeine plötzlicher todt, dar sie munter und gesund aussah. u.s.w.

Bruder stirbt vor der Predigt
27.01.1788 Kirchenbuch Berel

Carl Heinrich Hagemann der in Reppner als Knecht diente, plötzlich des Sonntags in der Kirche vor der Predigt. Vater Hermann Hagemann.

Eben auf die Weise wie seine Schwester voriges Jar, die plötzlich alher in der Kirche verstarb ohne Zweifel wie diese. 22 Jar und beinahe ein Monat. Am 31.01.1788 in Reppner beerdigt.

 

28 jährige auf Gemeindekosten beerdigt
15.02.1790 Kirchenbuch Berel

Annen Elisabet Axel 28 Jar aus Goslar ist alhier im Kruge eine arme Frau und deren Mann, der bey ihr war Johann Carl Hirschhorn hieß auf Gemeindekosten beerdigt.

In die Sense gefallen
08.10.1790 Kirchenbuch Berel

Henning Likefett Dienstmann von Himstedt gebürtig beym Abladen eines Fuders Grases so sie mit einem male hierunter gestoßen unbegreiflicher Weise auf eine Sense gefallen, die hinter ein Fuder gesteckt und deren Schärfe in die Höhe gerichtet gewesen, wodurch die eine ... ganz bis auf den ... durchschnitt, so dass in einer halben Stunde er sich verblutete und seinen Geist aufgeben musste. Er wurde begraben. 15 Jar 8 Monate.

Die Krankheit des fressenden Wolfes
19.12.1792 Kirchenbuch Berel

Erich Hans Klages 73 Jar an der Krankheit, des fressen Wolfes gewesener Kuhhirte. Ein Finger nach dem anderen an einer Hand abfaulte und zuletzt die ganze Hand verloren.

Im Kruge geboren
08.10.1793 Kirchenbuch Berel

Johann Carl Heinrich Friedrichs Vater Johann Christian Friedrich Friedrichs M. ... Hein... geb. Weiß 30 Jahre alt. Das Kind wurde im Kruge geboren.

Bräutigam erschien zum zweiten Mal nicht zur Hochzeit
Kirchenbuch Berel 29.02.1797

1796 Junggeselle und Kotsasse Johann Harm Vasterling einzige Sohn von Harm Vasterling (1796 tot) oo Jungfer Johanne Lucie Schaper Vater: Kotsasse (Ulrich) Schapers jüngste Tochter. Am 17.01.1797 auch noch nicht copuliert, aber am 29.02.1797 copuliert (verheiratet).

Vor den Franzosen desertiert
03.05.1799 Kirchenbuch Berel

Johann Matthias Weber Schneidermeister an Brustkrankheit 64 Jahre aus Bretten in der Pfalz vom Rhine. (Rhein) Er war 1758 desertiert von den Franzosen. Durch den siebenjährigen Krieg war er unter den Franzosen Truppen in diese Gegend gekommen. 1758 desertiert wie viele gleich Leute mögen die Franzosen in den Ländern zurückgelassen haben. Es wäre wohl der Mühe wert auch zu  (Beweise?) dienen dieser Krieg einen (Landstrich?) entvölkert.

Mord in Söhlde.

09.07.1800 Kirchenbuch Berel

Johann Heinrich Mumme Schmiedegeselle 6 Tage nach der Hochzeit plötzlich mit 33 Jahr weniger 11 Tage verstorben. Dieser Mann hatte noch des Nachmittags vorher Hufe ge(floget) und mir noch am Abend als mein früherer Tagelöhner die Hürde gefahren. Als sich den anderen Tages gegen 2 Uhr die Nachricht von seinem plötzlichen Tode zu gleich hörte, dass er .... von  meinem ganz uner... Menschen in Söhlde hatte eingenommen so nicht ...

Armer Mann auf der Berelwiese todt gefunden
27.01.1801 Kirchenbuch Berel

Heinrich Wienroth ein armer Mann vor der Berelwiese todt gefunden. Söhlder Wege. Der sich mit seiner Frau einige Wochen bei dem alten Vasterling vor dem Specken aufgehalten und zur ... soll 82 Jahr gewesen sein.

Kind ertrank im Pfule
09.07.1803 Kirchenbuch Berel

Johann Heinrich Pape 2 Jahre 8 Monate ertrank auf Feustels Hofe im Pfule. Vater: Häusling Levin Heinrich Papen. 2 zufällig anwesende  Doktoren aus Wolfenbüttel konnten ihn nicht ins Leben zurückbringen.

Eine fleißige Kirchgängerin starb
24.09.1803 Kirchenbuch Berel

Regine Sophie Clages verheiratet Burgdorf 84 Jahr 6 Monate aus Lengede bürtig, an Brustkrankheit am Donnerstag den 29.09. begraben Sie konnte auch noch ohne Brille sehen. Ehemann (tot) Nicolas Burgdorf Kothsaß. Es starb mit ihr eine der fleißigsten Kirchgängerinnen.

An der Ruhr verstorben
25.09.1803 Kirchenbuch Berel

Witwer und Altvater Johann Heinrich Ulrich 68 Jahre auf Julius Fasterlings Hofe im Schlage an der Ruhr verstorben. Er war nicht fleißiger Kirchengänger.

Auf der Scheunendiele geboren
27.03.1805 Kirchenbuch Berel

Johann Friedrich Altag Vater Valentin Altag Mutter Fuhanpe Marie Josephs 32 Jahre alt. Eine arme Frau, welche uneheliche Minna Valentin Altag 4 Stunden auf der Rückreise von Hamburg nach Aschersleben bisher und zwar im Kruge auf der Scheune diele mit einem Söhnlein nieder gekommen. Gevatter: haben alle keine Kinder.

Der Schweinehirt Ahrenhold
06.08.1805 Kirchenbuch Berel

 Johanne Dorothee Elisabeth Ahrenhold 2 Jahr 1 Monat Vater: Schweinehirt Heinrich Ludolf Ahrenhold. Es folgt 1/3 Seite Text. ............................ noch abschreiben.

Handel mit den Franzosen
von Richard Uthe um 1806

Der einzelne französische Soldat musste sehen wie er seine private Kriegsbeute aus dem Osten in Richtung Heimat schaffte. So kamen mit den Soldaten Wagenladungen mit Knippel-Spitzen und Bänder nach Berel.  (Kriegsbeute = geklaute Waren bzw. Notverkäufe)

Hier versuchten die Soldaten Transportkapazitäten dafür zu finden.

So fanden sich Bereler Bürger die gegen gute Bezahlung dann dreispännig, in Richtung Kassel, die "Waren" weiter zu transportierten. Das dritte Pferd lief dann so mit.

Die Franzosen zogen sich ordnungsgemäß aus Berel zurück. 

An Kopfgift verstorben
02.02.1808 Kirchenbuch Berel

Johann Hennig Christopf Meier an Kopfgift und Krämpfen am 20.01.1749 in Osterlinde geboren 59 Jahr 14 Tage. Schuster und Brinksitzer In den letzten Jahren seines Lebens war er ganz blind gewesen hatte an den heftigen Schmerzen der Kopfgift viel gelitten. Er war ein braver Mensch aufrichtiger und gottesfürchtiger Mann.

Im Schmiedegarten entbunden

01.09.1808 Kirchenbuch Berel

Marie Elisabeth Stolle; Vater: Postknecht Johann Heinrich Ludwig Stolle; Mutter: Johanne Sophie Dorothee Sandvoß 32 Jahre. Die Wöchnerin war eigentlich in Netling wohnhaft. Sie hatte sich zum Flachs aufziehen hierher begeben, und war auf der Straße, indem sie von des Ackermanns Feustels Hofe nach der Schmiede gehen will, um ... des Schmiedegartens von dem Kinde entbunden worden. Der Ackermann Feustel und Johann Heinrich Meiers Witwe waren dazu gekommen, und sie zeigte ihnen das neugeborene Kind in der Schürze in der Schmiede. Die Mutter hatte bloß ihre kleine Tochter, ein Kind von 7 bis 8 Jahren bei sich gehabt, und zum großen Glück waren Mutter und Kind gesund und am Leben geblieben. Der Vater ist Postknecht zu Peine.

Säufer stirbt im Kruge
16.02.1810 Kirchenbuch Berel

Peter Heinemann starb hieselbst in Eschemanns Kruge. Er war ein Säufer und Schlachter und betrieb einen Hausierhandel und soll sich abwechselnd zu Söhlde und Vallstedt aufgehalten haben.

 Kriegsschicksale um 1811
von Richard Uthe

Der älteste Sohn und Hoferbe von Schaper hatte sich dem Wehrdienst unter den Franzosen entzogen. Eine Frau in Eschemanns Hause verriet diesen Sohn. Er wurde eingezogen und blieb in Rußland verschollen. Andere Bereler kamen aus Rußland wieder zurück, so auch ein Vorfahr von William Hagemann. Sie brachten "Kameraden" Läuse und Wanzen mit zurück. Spitzname der Tiere "Partisanen."

Am 16,17 und 18 Juni 1811 wurden folgende gefallene Soldaten der Herzoglich Braunschweigischen Truppen aus Berel aufgeschrieben. Aufbewahrt wird diese Liste im Niedersächsischen Staatsarchiv in Wolfenbüttel.                    Aktenzeichen: 160 N 68

Heinrich           Oelkers            Berel
Johann             Hagemann        Berel
Heinrich           Wolpers           Berel
Friedrich          Schaper           Berel
Conrad            Bock               Lesse
 

Es folgt die Liste der gefallenen westfälischen und französischen Kriegsdienstleistenden Soldaten im Feldzug gegen Rußland 1811-1812

Johann Heinrich Köhler            Berel    Soldat 8.Lin. Reg. 1.Companie
Heinrich           Löhr Berel?Sarogoniermajor? 2 Lin Reg. 2.Bat. 2 Comp.
Carl                 Lammert          Berel    Husar  1. Reg.
Friedrich          Schaper           Berel    -fehlt-   -fehlt-
Johann Harm   Wolters            Berel    Soldat 8 Lin. Reg. 2.Bat. 4. Comp.

Henning           Bock               Westerlinde Soldat 8 Lin. Reg. 2.Bat. 1. Comp.

Urteile und Bescheide zu 1812
Braunschweigische Anzeigen Juli 1825

In Sachen die nachgesuchte Todeserklärung des mit dem 7ten Westfälischen Infantrie-Linien-Regimente im Jahre 1812 nach Rußland marschierten und nicht zurückgekehrten, zu Broistedt am 2ten Jan. 1787 geb. Sohnes des Kothsassen Behrend Julius Bührig in Berel, und dessen Ehefrau, Anne Cathrine Elisabeth, geb. Vogel, betreffend, ist der Verschollene, da sich derselbe, zufolge Edictalcitation vom 11ten Mai v.J. hieselbst nicht gestellt und von ihm keine Nachrichten anhero eingegangen sind, durch das heute publicierte Erkenntnis für tod erklärt, und soll nunmehro über dessen Vermögen und übrigen Zuständigkeiten den Rechten gemäß erkannt werden.
Salder, den 4ten Juli 1825 Fürstl. Braunschweigisches Lüneburgisches Kreisgericht daselbst. J.W.A. Rosenthal. C.L.O. Kuhn

Der nachweisliche erste Bereler welcher ein Gymnasium besuchte
12.08.1812 Kirchenbuch Berel

Heinrich August Christian Schmelzkopf 20 Jahre 6 Wochen 4 Tage jüngste Sohn an Schwindsucht. Vater: Opfermann Heinrich Andreas Schmelzkopf. Schüler der ersten Klasse auf dem Martineo zu BS.

20.12.1812 Juliane Borchers geb. Miehen Witwe soll 61 Jahr sein zu Oedelum geboren. Geburtsschein konnte nicht beigebracht werden, weil das Kirchenbuch in Oedelum durch eine Feuersbrunst verloren gegangen ist.

Der Bereler Trank
Von Ewald Bock  Heimatkalender WF 1984, Seite 142

Der Heiltrank war im 19. Jahrhundert ein bedeutendes Wundheilmittel, heute ist er kam noch bekannt und wird auch nur noch ganz selten hergestellt. Wr Durst hat, soll ihn nicht trinken (bitterer Geschmack wegen Wundkraut und Brennessel); für den, der offene Wunden, die nicht heilen, ist er sehr gut. Die mit ihm behandelten Geschwüre schließen sich von innen zuerst, außerdem treibt er alle Unreinlichkeiten, ja sogar Granatsplitter nach draußen.

Die Zusammensetzung:

  1. Die Brennessel, Urticadicca L.
  2. Sinngrün, vinca minor L.
  3. Gemeiner Sanikel, Sanikula europea oder Scharnikel
  4. Wundkraut, solidago anrea oder virguaria (gemeine Goldrute)
  5. Gänsefingerhut, Potentilla ansrina (Komichen im volksmund genannt) Die Blätter werden von den Kindern als Orakelspiel gebraucht. Sie zählen daran ab: Komich hen (Komichen) >> kom ich nicht hen.
  6. Origanum – Gemeiner Dosten
  7. Tanacetum vulgare, Gemeiner Rainfarn
  8. Asperula odorato, Gemeiner Waldmeister
  9. war nicht zu ermitteln.

     

„Das eine fehlende kannte die Nachbarin Frau Vasterling sie übergab es an ihre Tochter.  M. K. und sie an ihren Sohn C.K“.  sagt man….

Alle Kräuter wachsen im Bereler Ries. Der daraus gekochte Trank, der auf Anraten des französischen Rittmeisters zusammengestellt um ihn selbst damit heilen zu können. Der Bauer holte die Pflanzen aus dem Wald und bereitete sie auf Anweisung des Rittmeisters zu. Der Bauer selbst litt an offenen Beinen und es war ihn lange Zeit, trotz aller Mittel, nicht gelungen, die Wunden zu schließen. Der Franzose sann nach, wie er dem Bauer, dem er ja zu Dank verpflichtet war am besten helfen könne. Tags darauf ging er mit ihn wie schon oft, durch Feld und Wald; dabei entdeckte er und machte seinen Wohltäter darauf aufmerksa, dass die Kräuter, die er ihm jetzt aussuche, seinen kranken Beinen gut tun könnten. Es waren die Bestandteile des Bereler Trankes. Die grünen Pflanzen werden zuerst getrocknet, dann gekocht und Feustel musste morgens, mittags und abends eine Tasse trinken. Schon nach verhältnismäßig kurzer Zeit heilten seine Beine. Dieser für die damalige Zeit große Heilerfolg machte die nähere und auch weitere Umgebung aufmerksam. Die Ärzte hielten diese Methode für Kurfuscherei, und es kam zum Prozeß: Vor dem Amtsgericht Salder standen sich Ärzte und Trankhersteller gegenüber. Herr Feustel hatte eine Probe ganz fein zerkleinerte Kräuter in seinern Tabacksbeutel geschüttet und zeigte diese auf Verlangen dem Amtsrichter, der daraus nicht schlau werden konnte, denn eine Analyse, wie man sie heute macht, kannte man damals noch nicht. Die Beschwerde der Ärzte wurde damit abgewiesen.

Heute wird der Bereler Trank nur noch ganz selten gebraucht, die Pharmazeutische Industrie bringt viel bessere Mittel auf den Markt.

Welche Erinnerungen hinterließen die Russen in Berel
von Richard Uthe um 1815

Nach der Völkerschlacht bei Leipzig, waren Russen bei Diestel (dann Bartels, jetzt Schaare) durchgezogen. Sie rissen die Zwetschgen ab um sie aufzuessen. Auch wurde sonst viel geplündert, man muss dabei bedenken, dass sie auch ihre Uniform selbst bezahlen mussten.

In der Zeit mit Bismarck gab es ein gutes Verhältnis mit den Russen.
Vor 1910 wurden Deutsche im Baltikum vertrieben.
Vor 1914 konnte man sich preiswerte Butter in Fässern aus Rußland schicken lassen.
1917 kamen die Bereler aus Rußland zurück.

Während der Breschnew - Regierungszeit galt die Sowjetunion als Reich des Bösen. Die vielen Atomversuche der Supermächte USA und Sowjetunion beängstigten die übrige Weltbevölkerung, und wir wohnten mit der Bedrohung, dass die sowjetische Artillerie uns direkt beschießen konnte. 27 km Abstand zur Grenze. Auf jeder Seite warteten Hunderte von Atomraketen auf ihren Einsatz.

1985 kam Gorbatschow, mit ihm die Begriffe Perestroika und Glasnost.

1989 bei der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten bekamen die einfachen russischen Soldaten ca. 25 DM  Sold im Monat. Ich habe im Mai 1990 oben auf dem Brocken beobachtet, wie sie ihre Pelzmütze für 10 DM, Koppel für 5 DM und Orden für 10 DM verkauften. Da taten sie mir leid.

Ab 1990 kamen die Berichte über die russische Mafia auf.
1994 haben die letzten Russen die ehemalige DDR verlassen.
Auch in Polen gibt es keine russischen Soldaten mehr.
1997 die Brockenfestung ist abgetragen und renaturiert.
Um 2003 Die Politiker beider Länder vertragen sich weiterhin gut.

Wer weiß wie das weitergeht?

Windmühle vor Berel
Braunschweigische Anzeigen Feb. 1817

Kreisgericht Salder

Alle diejenigen, welche gegen die Beibehaltung der, von dem Kothsassen Andreas Eggeling zu Salder, im Jahre 1812 vor Berel angelegten Windmühle Widersprüche zu haben vermeinen, werden hiermit bei Strafe des Ausschlusses und eines ewigen Stillschweigens, vorgeladen, in dem zur Anmeldung der Widersprüche, zum rechtlichen Verfahren und zum Versuch der Güte auf den 14 ten März d.J., vor hiesigem Fürstl. Kreisgerichte angesetztem Termine, Morgens 9 Uhr unfehlbar zu erscheinen, um ihr etwatiges Widerspruchsrecht geltend zu machen.
Decretum Salder, den 1sten Februar 1817. Fürstl. Braunschw. Lüneb. Kreisgericht daselbst. J.W.A. Rosenthal. P.C.A.Lilly

Nothzucht
Braunschweigische Anzeigen Feb. 1817

Mittelst Erkenntnisses der Fürstl. Landesgerichtes vom 7ten publ. Den 19ten Septbr. d.J. ist der Dienstknecht J. H. S. aus Berel, wegen Nothzucht, zu einjähriger Zwangsarbeitsstrafe verurtheilt und diese Strafe am 22ten Septbr. An demselben vollzogen worden.
Salder, den 16ten Octbr. 1818 Fürstl. Braunschw. Lüneb. Kreisgericht daselbst. J.W.A. Rosenthal. P.C.A.Lilly

Mit dem Pferdegespann zu Tode gefahren
01.09.1823 Kirchenbuch Berel

Johann Karl Wilhelm Henning Meyer Vater: Halbspänner und Altarist Johann Heinrich Meyer jüngste Sohn 6 Jahre 5 Monat 12 Tage. Sein Bruder Karl hat ihn auf dem Pferd mitgenommen von dem fiel er vor Eschemanns Hofe herab und wurde zu Tode gefahren.

....Sterbefälle  bis 02.10.1838, Geburten bis 1858 durchgesehen

Für die Abgebrannten in Seesen gespendet
Braunschweigische Anzeigen August 1825


55 Bereler Familien spenden in der Hauptsache Getreide, vereinzelt auch Leinen und Hemden. Die Liste beginnt mit Herrn Pastor Günther,  Tierarzt Vornekahl,   Schullehrer Schmidt, Garnkäufer Levin Löhr und den Bereler Bauern, über die Handwerker bis zu den Häuslingen.

Dienst Anträge
Braunschweigische Anzeigen Juli 1825

Eine Jungfer von guter Familie, die Beweise ihres soliden und guten Betragens hat, wird in einem Laden verlangt.              Nachricht auf der Schöppenstedterstraße im Hause 1829

Auf Michaelis werden zwei Mädchen in Dienst verlangt, das eine muss in der Küche fertig werden, und vorzüglich gut nähen, waschen und plätten können; das andere bei Kindern und zur Hausarbeit.                   Nachricht auf der Wendenstraße im Haus 1592

Ein Knecht zur Haus- und Gartenarbeit, der glaubhafte Zeugnisse seines guten Betragens vorzeigen kann. Nachricht im H. 1916 auf dem Steinwege.
Es wird auf Michaelis ein rechtliches Mädchen verlangt, welches etwas nähen und in der Küche fertig werden kann.              Nachricht am Bruchthore im Haus 481

Eine Todesanzeige aus Berel
Braunschweigische Anzeigen Dezember  1829

Am 17ten Novbr. Entschlief ruhig und sanft zu einem besseren Leben unsere gute vielgeliebte Schwiegerinn und Schwester, Philippine Henriette Köchy, an der Wassersucht und Engbrüstigkeit. Diesen in unserem häuslichen Kreise uns betroffenen herben Verlust zeigen wir hiedurch unseren verehrten und theilnehmenden Verwandten und Freunden gehorsamst an.                                                 J.C. Günther, Pastor.Charlotte Günther, geb. Köchy

Gerichtlich verlassenes Grundstück
26.03.1832 Braunschweigische Anzeigen

Laut des am 15.d.Mts. vor hiesigem Herzogl. Kreisamte errichteten und dato gerichtlich bestätigten Vertrages hat der Ackermann Wilhelm Feustel zu Berel seinen daselbst sub Nro. assec. 75 belegenen Ackerhof nebst sämtlichen Zubehör, sowie den gleichfalls daselbst belegenen unbebauten Halbspännerhof nebst Zubehör an seine jüngste Tochter Sophie Feustell erb- und eigentümlich abgetreten, Welches in Gewissheit der höchsten Verordnung vom 26.März 1823, die gesetzlichen und stillschweigenden Hypotheken betreffend, hierdurch bekannt gemacht wird.

Salder, den 16. September 1832 Herzogl. Braunschweigisches Lüneburgisches Kreisamt daselbst C.L.D. Kuhn

Ein furchtbares Hagelwetter
30.06.1833 Braunschweigische Anzeigen

 

nachmittags zwischen 4 und 5 Uhr, hat die hiesige Gegend ein großes Unglück
 betroffen; ein furchtbares Hagelwetter hat bei dem heftigsten Sturme in kurzer Zeit die 
 sämtlichen Feldfrüchte vor Nordassel, imgleichen einen großen Theil derselben vor
 Beerel, Burgdorf, Hohenassel und Lesse zerschmettert, die Hoffnung zu einer Ernte
 mit einem Schlage vernichtet.

Schrecklich sind die Verwüstungen, welche die in der Größe von Hühnereiern herabgestürzten Geschossen, die mehrere Zoll hoch Felder und Gärten bedeckten und sogar Gebäude stark beschädigten, angerichtet haben.

 Viele Familien sind durch dieses Unglück in eine höchst traurige, zur Hülfe auffordernde Lage versetzt worden, besonders hart trifft das Schicksal die armen Einwohner der kleinen Ortschaft Nordassel, welche von ihren Feld- und Gartenfrüchten auch nichts behalten und erst vor 3 Jahren, nämlich am 31. Juli 1830, das Unglück erlebt haben, dass auch damals ihre sämtlichen Feldfrüchte durch einen fast eben so starken Hagelschlag total vernichtet wurden; imgleichen viele Einwohner der Ortschaft Beerel, deren Felder an die zu Nordasselgrenzen, und welche ebenfalls im Jahre 1830durch Hagelschlag ihre Früchte größtentheils verloren.

Diese, so wie die Einwohner Nordassels, würden durch das erlittene Unglück der Verzweiflung ausgesetzt sein, wenn sie nicht das Vertrauen und die Mildtätigkeit ihrer Mitmenschen aufrichtete.

An alle edelgesinnten Menschenfreunde richten die Unglücklichen ihre dringende Bitte um kräftigen Beistand, und mit dem größten Dankgefühle wird der unterzeichnete Beamte jede milde Gabe zur pflichtmäßigen Vertheilung unter die Unglücklichen annehmen, auch haben sich die Herren Pastor Klammroth zu Burgdorf, Kaufmann Paulßen zu Braunschweig, Landesgerichts. Secretair Lickefett zu Wolfenbüttel und Amts-Actuar Paulßen zu Schöningen
zur Annahme und Anherosendung milder Gaben bereit  erklärt.

Salder, den 1. Juli 1833 Herzogl. Braunschweigisches Lüneburgisches Kreisamt daselbst C.L.D. Kuhn
Die Bauern schlossen jetzt eine Hagelversicherung ab. Braunschweigische Anzeigen 1833   281.Stück. Chronik Nordassel, Kurt Hasselbrink, Seite 93

Hilfe an die Verhagelten
August 1833 Braunschweigische Anzeigen

Auch die Einwohner des Herzogl. Amts Wolfenbüttel haben rühmlich Theilnahme n dem harten Schicksale bewiesen, welches die Gemeinden Nordassel, und Berel durch Hagelschlag erlitten, denn es sind bei dem Herzogl. Amte Wolfenbüttel an milden Beiträgen für gedachte Gemeinden bis zum 29. v. M. eingegangen und vom gedachten Herzogl. Amts gefälligst anhero abgeliefert worden, vom Altvater Andreas Dröge zu Gr. Denkte 1 Sch., vom Ackermann Franz Schmidt daselbst 1 Sch. 12 Himpten, Kothsassen Friedrich Bues 1 Sch. Vom Herrn Pastor Rüdemann in Apelnstedt 1 Sch. Vom Ackermann Schrader in Gr. Denkte 3 Sch. Vom Ackermann Bues daselbst 1 Sch. 12 Himb, alles in Preuß. Gelde und vom Herrn Superintendeten Bölsch zu Achim 5 ...(Sch.?)Gold, und ferner haben zur Unterstützung der benannten Gemeinden an Herzogl. Amt allhier unumittelbar eingesandt, der Herr Abt Lentz zu Wolfenbüttel 2(Sch?) Conv.-Münzeund der Herr Landesgerichtssecretair Leiste daselbst 2 (Sch?) Pr. Ct, wofür Namens der Verhagelten der gebührende Dank hiermit abgestattet wird.

Salder, den 6. August 1833 Herzogl. Braunschweigisches Lüneburgisches Amt daselbst. C.L.D. Kuhn

Bekanntmachung
Freitag, den 12.August 1836 Braunschweigische Anzeigen

Vor Herzoglichen Ober-Sanitäts-Collegio ist unterm 3. August d. J. der Candidat der Verterinairkunde Salomon Hamm, aus Seesen gebürtig, in der Thierarztneikunde examiert und nach gut bestandener Prüfung als Thierarzt zu Berel verpflichtet worden.

Hilfe für die Abgebrannten in Reppner
November 1836 Braunschweigische Anzeigen

Verzeichnis der bei Unterzeichneten eingegangenen milden Gaben für die Abgebrannten in Reppner.

Von Berel sind hieher gesandt: Ortsvorsteher Ulrich 2 H. Korn, 1 Pack Leinen und 1 Taler; Isar 8 Groschen und Paket Kleidung; Bolm, Schaper, Schaper junior, Müllermeister Hagemann, Bührig, jeder 2 Himpten; Meyer, C. Schaper, Hnr. Ulrich, Garnkäufer Löhr und Christ. Löhr jeder 5 Himpten; Hagemann, Wwe. Bock, F.  Ulrich, H. Löhr, Funke, Bührig jun. jeder 1 Himpten; Meyer, Chr. Meyer, Sonnemann und Isar, jeder 3 Himpten Rocken; J. Bührig 1,5 Himpten und Fasterling u. Witwe Oelkers jeder 0,5 Himpten Rocken, Schullehrer Schmidt 12 Groschen; Hofmeister 8 Groschen, dessen Sohn und Gesell jeder 4  Groschen, dessen Tochter 8 Groschen, Lehne, Bock und Maasberg, jeder 4 Groschen.

Gegen Hagelschlag Versicherte in Berel
November 1836 Braunschweigische Anzeigen

Berel: Ortsvorsteher Ulrich, H. Himstedt et C. Wwe. Bock et C.H.Vasterling et C.H. Iser chr. Schaper sen. C. Schaper. H. Ulrich. Schr. Löhr. H. Meier. J. Bührig jun. C. Becker et C. Chr.  Meyer. Hoffmeister et C. H. Bührig et C. H. Funke et C. H. Vasterling et C. L. Löhr et C. Wwe. Oelker et C. Welge et C. Chr. Buhrig et C. H. Himstedt et c. J. Bock sen. Et C. Chr. Walter et c. H. Kreie. Chr. Vasterling sen. Et C. Chr. Vasterling jun. Chr. Bührig jun. F. Ulrich et C.H. Burgdorf. J. Bührig. H. Hagemann et C.C. Bolm. Fr. Schaper. Sonnemann et. C. Chr. Schaper jun. C. Vasterling et. C. Chr. Bührig sen. et C. L. Bührig et C. Lehne et C. Chr. Eschemann et C. C. Meyer.  1471 Morgen 60  Ruthen mit 19479 Rthlr. 12 gute Groschen

Reger Kirchenbesuch 1837 trotz Schneeverwehungen
März 1837 Lehrprobe H. Behrens von 1949 

Der Pastor Brotkorb, der von 1835 bis 1846 die Pfarrstelle in Berel innehatte, berichtete, dass der Geist der Gemeinde zu seiner Zeit ein christlicher war. Es wurden nicht nur die Hauptgottesdienste zahlreich besucht, sondern auch die kirchlichen Veranstaltungen. Im März des Jahres 1837 lag tiefer Schnee, den der Wind in den Strassen hoch auftürmte. Sonnabends war das Dorf noch wie ausgestorben. Der Pastor Brotkorb dachte:“ Wie wird es morgen werden? Da wird die Kirche kaum besucht sein!“ Doch früh am Sonntagmorgen, da war alles lebendig, und es wurden Wege gebahnt. Der Gottesdienst war genau so zahlreich besucht wie immer. Bekamen Familien am Sonntag Besuch, so blieb niemand ihretwegen zu Haus. Die Gäste wurden mit in die Kirche geführt. Die Zahl der Abendmahlfeiernden betrug im Jahre durchschnittlich 800.

Ein fünfjähriges Mädchen verbrannte durch Unachtsamkeit
05.06.1841 Johann Christian Schaper

starb Johann Christian Schapers Tochter Dorothea Henriette im Alter von 5 Jahren. Das kam so:  Am 4.6.1841 ging Schaper mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern nach der Sange, um Schafe zu baden. Die Kinder – außer seinen eigenen waren viele andere auch noch da - freuten sich über das nicht alltägliche Ereignis und dass sie dabei sein durften. Die Alten machten Feuer an, um das Bier zu erhitzen für das Baden, außerdem wehte ein kühler, starker Wind. Schapers Frau ging nach dem Dorfe, sie wollte noch etwas holen. Die kleine Dorothea nahm ihre kleine 2 Jahre alte Schwester bei der Hand und setzte sich mit ihr und anderen Kindern ans Feuer. Schaper hatte bei seiner Arbeit immer seine Kinder im Auge, er ermahnte sie, nicht zu dicht an das Feuer zu gehen, denn es war ja sehr kühl, und sie versuchten immer n„her heranzurücken. Dorothea stand plötzlich auf, nahm ihre kleine Schwester bei der Hand und wollte sehen, ob ihre Mutter noch nicht zurückkäme; dabei kam sie in den Windzug und Funkenflug vom Feuer und - o  weh! - Die Funken waren in ihren Rock geflogen, er fing unten an zu brennen. Sie schrie, ließ die Kleine los und rannte davon. Durch den Luftzug stand ihre ganze Kleidung in hellen Flammen. Im nächsten Augenblick hatte der Vater sie eingeholt, und es gelang ihm, das Feuer zu löschen. Aber die ganze Kleidung, einschließlich Schuhe und Strümpfe, Haut und Haare war verbrannt. Für die Eltern war es so grausig, dass die Mutter schrie, ihr fast verbranntes Kind auf den Arm nahm und nach dem Dorfe rannte, um einen Arzt zu holen. Der kam auch und bemühte sich mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln, die kleine Dorothea zu retten. Aber alle angewandten Mittel versagten. Die kleine Dorothea war anfangs ohne Besinnung, wachte bald auf, sprach wieder und freute sich auf das Schafebaden, leider nur kurze Zeit, dann merkte sie, dass es mit ihr zu Ende ging und sagte: "Vater, ich muss sterben!" Sie sah die Anwesenden mit traurigen Blicken an und schlief sanft ein.    Quelle: Schäfer Johann Christian Schaper

Ablösung
Juli 1841 Braunschweigische Anzeigen

b. auf 10 Morgen zu dem Hofe Nro. Ass. 41 des Kothsassen Friedrich Ulrich zu Berel, Amts Salder, gehörigen Landes für ein Ablösungskapital von 123 Taler 13 g. Groschen 9 . Courant, zwischen den genannten Hofbesitzern als Pflichtigen und den Gevettern Seebolde als Berechtigten;

Gerichtlich verlassenes Grundstück
September 1841 Braunschweigische Anzeigen

Der Kothsasse Levin Heinrich Bührig in Berel hat laut Uebergabecontracs vom 01. conf. 10. v. M. seinen daselbst sub Nro. Ass 63 belegenen Kothhof samt Zubehör, an seinen Sohn Heinrich Bührig erb- und eingentümlich abgetreten.
Salder, den 12. August 1841 Herzogliches Amt daselbst. C.L.D. Kuhn

Die Grenze zu Söhlde mit dem Diebestieg
Chronik Söhlde, Pastor Ernst Bertheau

Durch die Grenzrecesse zwischen Braunschweig und Hannover aus den Jahren 1824 und 1825 waren die Grenzen der Dörfer Berel, Lesse, Barbecke und Woltwiesche gegenüber festgelegt. Es wurden nun die Grenzsteine dort gesetzt. Die grossen Steine, auf deren einen Seite die Buchstaben H.B. (herzogtum Braunschweig) und auf deren anderer Seite die Buchstaben K.H. (Königreich Hannover) stehen. Ab und an begleitet die Grenze auch ein Graben. Die Grenze wird auch jetzt (um 1930) noch alle sechs Jahre amtlich begangen. Wie viel einfacher aber ist diese Controlle wegen der nun vorhandenen Steine.

Um wie viel deutlicher ist nun auch eine Grenzbeschreibung. Zum Vergleiche geben wir ein Stück Grenzbeschreibung aus dem Erbenzinsregister von 1578. Da schneidet sich das Berell Lesser und Söhlder Feld. Den Vorhauer Acker die Wende entlang bis auf und in den Diebesstieg. Am Diebesstieg die Wanne entlang bis wieder an die Wanne am Diebesstieg, die Wanne aberentlang für den heiligen Kamp, bis wieder an den Diebesstieg.

Dasselbe Strück Grenze wird 1848 folgendermassen beschrieben: Von Stein 50 an. Die Wanne zwischen dem Diebesstieg hinauf nach Osten zu zwischen dem Feldlande, wo das Feld rechts zu Hannoverscher, Veld links zu Braunschweiger Hoheit gehört, bis dahin, wo der Diebesstieg oder die Wanne einen rechten Winkel bildet, wo der Grenzstein Nr. 51 gesetzt ist. Dann wendet sich Landeshoheitgrenze nach Süden und löuft in einer Furche zwischen dem lande des Ackermann Feustel in Berel und des Einwohner busse in Söhlde bis dahin, wo diese Furche wieder auf den bei Grenzstein Nr. 51 unterbrochenen Diebesstieg trifft.

Psychologische Spaziergänge in die Jugendzeit
Sympathie von Kantor J. H .Ch. Schmidt Februar 1852

Ich möchte etwa 9 Jahre alt sein, als im Dorfe eine Hochzeit gefeiert wurde. Das Brautpaar ließ sich, wie es Sitte war, durch Musikanten zur Kirche begleiten. Mein Vater hatte mich mit zur Kirche genommen. Seinem Platze gegenüber stellten sich die Hochzeitsleute auf, hinter ihnen die Musikanten. Ich fühlte bei solchen Feierlichkeiten immer eine geheime Angst in meiner Seele, die ich mir heute noch nicht erklären kann. Als ich nun mit beklommener Seele so da saß, fiel mein blick auf einen der Musikanten, einen jungen Menschen mit blassem Gesichte und großen, dunklen Augen.

Mein Herz begann heftiger zu klopfen, ich weiß nicht weshalb. Aber es sprach aus dem Angesichte des jungen Menschen Etwas zu mir, das sich wie ein tiefes Weh über meine ganze Seele ausbreitete. Während der Trauung begegneten mir einmal seine Augen; da meinte ich, ich hätte müssen vergehen. Mir schossen die Tränen über die Backen.

Die Trauung war vorüber; aber die dunklen Augen und das blasse Gesicht wollten nicht aus meiner Erinnerung. Träumerisch saß ich den ganzen Tag, bis an den Abend. In der Dämmerung wurde meine Sehnsucht nach dem Musikantenjüngling so groß, dass ich nirgends

Ruhe hatte. Ich musste ihn sehen, es koste auch, was es wolle.

Heimlich entfernte ich mich aus dem Hause meiner Eltern, stieg über einige Zäune und befand mich endlich vor dem Gitter einer Scheune, aus welcher die Hochzeitsleute tanzten. Ein Fliederbusch lehnte sich an dieses Gitter. Ich stieg hinein und dicht vor mir, hinter den Stäben des Gitters, sah ich das blasse Gesicht mit den großen Augen. Ich konnte kaum athmen. Von dem Tanze bemerkte ich Nichts; meine Seele vertiefte sich allein in das blasse Gesicht. So mochte ich wohl ein paar Stunden unter schmerzlich süßen Gefühlen da gesessen haben, als ich in meiner Nähe die Stimme meines Vaters vernahm. Ich erschrak, stieg aus meinem Fliederbusche hernieder und empfing für mein „unsittliches Benehmen“ eine angemessene Strafe. Mit einer gewissen Freude nahm ich sie hin; ich duldete ja für das blasse Gesicht mit den dunklen Augen.

Um keinen Preis aber hätte ich verrathen, was mich an das Gitter in den Fliederbusch gezogen. Es war ein seliges Geheimnis meines innersten Herzens. Nie habe ich davon gesprochen, und nie habe ich den blassen Jüngling wieder gesehen. Oft aber in elegischen Stimmungen trat mir sein Bild wieder vor die Seele, und in diesem Augenblicke, wo ich mich jener Jugendscene erinnere, wachen die alten Gefühle wieder auf und verschmelzen mit anderen, die wie Heimweh durch jede Menschenseele ziehen.

Ich will dem Nachdenken der geneigten Leser über diesen tiefen psychologischen Vorgang nicht durch Bemerkungen vorgreifen. Eins aber muss ich sagen: Ein Kind will überall mit zarten fingern angerührt sein. Wo wir oft Widerspänstigkeit und Schlechtigkeit zu bemerken glauben, da gehen in einer Kinderseele große und geheimnisvolle Dinge vor. Und die tiefsten Entwicklungsprocesse einer kindlichen Natur zerstören wir oft durch voreiliges und raues Eingreifen.
Bei dieser Gelegenheit kann ich Eltern und Lehrern nicht genug ein Werk von Bogumil Goltz empfehlen: Buch der Kindheit Frankfurt a. M. Verlag von Heinrich Zimmer. 2 Thaler. ...... Es folgen die Vorzüge des Buches.

Ein Auswanderer schreibt zurück

„Cape Girardeau 22. Nov. 1858“

Lieber Freund!             ( An Vetter Karl Meyer in Berel)

Da mein Vater am 15. Nov. verstarb, so nehme ich mir die Freiheit ein paar Zeilen an Sie zu schreiben. Wir hätten längst schon mehr geschrieben aber weil der Vater und überhaupt die ganze Familie imer Krank wahren und wier immer hofften das sie erst wieder Gesund werden sollten eh wier Schrieben nun es der Herr aber anders gefückt hat und den vater von uns weg gerissen sehe ich mich jetzt in Vaters Stelle und Schreibe in der Hoffnung das Ihnen auch mein Schreiben gesagt das Er Ihnen die Volmacht hatte über die Klage mit Klein Himstedt und ich Wünsche wen Sie mein Schreiben erhalten das Sie auch mich bald ein paar Worte schreiben und mir mahl benachrichtigen wie die Sache steht und was es neues giebt bei Euch hier giebt es dies Jahr gar viel neues bei Euch.“

(Ab hier ist der Brieftext von E. Bock nach gültigen Rechtschreibregeln umgeschrieben.)

Hier gibt es dies Jahr sehr viele Neuigkeiten. Dies Jahr hat es sehr viel geregnet. Der Mississippi ging dies Jahr zum ersten Mal im Frühjahr mehrere Meilen breit über die Ufer. Das Land stand weithin unter Wasser. Nach der Überschwemmung gab es eine furchtbare Hitze, diese löste Krankheiten aus. Ich habe 3 Wochen lang das Kalte Fieber gehabt, diese Krankheit ist hier sehr verbreitet, und jeder grüne Deutsche bekommt sie, wenn er sie noch nicht gehabt hat. Man sagt ohne sie man sei noch kein amerikanischer Bürger. Dies Klima bekommt uns nicht so gut, man muss sich an das Klima erst noch anpassen. Die Sommer sind wärmer als bei Euch. Die Winter sind etwa wie bei Euch, wir haben am 20. November den ersten Schnee bekommen.

Wer gesund ist und viel arbeitet, der kann hier viel Geld verdienen. Ich habe im Sommer in der Ernte gearbeitet, am Tag habe ich 1,5 Dollar verdient. Das Land wird wie bei Euch beackert. Die Frucht wird meistens mit Maschinen geerntet. Das Mähen nennt man hier „Gredeln“, die Maschine dazu heißt „Gredel-Maschine“ Mit der gleichen Maschine wird gedroschen. Ich könnte noch eine Anzahl von Maschinen erwähnen. Zum Beispiel die Mähe Maschine man hat hier auch Maschinen wo die Äpfel mit geschält werden. ... Ich muss jetzt mal schreiben woran wir arbeiten. Leider haben wir noch kein Land. Ich bin dabei mir ein paar Pferde oder Maultiere zu kaufen und hier in die Stadt zu fahren, denn damit kann man auch ziemlich viel Geld mit verdienen. Hier gibt es viel zu fahren.

Ich wohne zum Glück hier in der Stadt, ungefähr 5 Minuten von Julius Vasterling und Friedrich Himstedt entfernt, mit denen ich mich oft treffe. Ich wünsche mir mit Euch zu sprechen und Euch mal alles zu erzählen, das wird wohl leider nicht gehen, deshalb schreibe ich Euch etwas. Es tut mir leid, das mein Vater hier in diesem Lande so früh von uns weg gerissen, denn er hat hier viel für uns getan. Er ist auch einen recht sanft gestorben. Noch 5 Minuten vor seinem Tode musste ich ihm die Pfeife anstecken. Als ich die ihm reichte, da sprach er zu mir: „Ich solle nur schmöken, er hätte keinen Appetit“, kaum hat er das gesagt, da legte er seinen Kopf herüber und es dauerte kaum 2 Minuten, da war er schon eingeschlafen. Er hat oft gesagt ich möchte wohl mal mit meinem Vetter Karl Meyer sprechen, darum grüßt Euch auch herzlich mein Vater, der jetzt entschlafen ist.

Auch viele Grüße von mir an meiner Mutter Brüder und Schwestern. Auch viele Grüße an Freund Carl Iser, die Witwe Vasterling und Heinrich Bührich. Auch viele Grüße an den Herrn Facius,  (Lehrer in Berel) sein Schreiben hat uns recht gefreut. Auch muss ich bemerken, dass mein Bruder Christian immer gesund und munter ist, und auch mal ein tüchtiger Amerikaner wird. So will ich denn mein Schreiben schließen.

In der Hoffnung das Euch dieser Brief bei guter Gesundheit antrifft.

Verbleibe ich Euer getreuer Freund                                         Heinrich Vasterling.“

Familiengeschichten von Auswanderern der Höfe Nr. 39/40

von Richard Uthe, Otto Bock Berel und Wilhelm Bock Bülten

Von den mindestens 106 Bereler Auswanderern gibt es vereinzelt Kenntnisse über deren Verbleib. Hier die Geschichte zweier Familien von zwei benachbarten Höfen, die sich in Amerika wiedertrafen, stabilisiert durch unabhängige Überlieferungen von verschiedenen Personen und Kirchenbucheintragungen.

..................................................................

Johann Heinrich Bock                          oo Johanne Frederike Henriette Feustel

Brinksitzer und Schneider    
  Vater Heinrich wurde auf
  Ass Nr. 59 geboren.
  * 30.04.1797 Berel                           * 27.11.1798 Berel
  + 07.02.1850 Berel                           + 31.03.1862 Berel
Kinder: 4 Söhne                                  oo 02.08.1822 Berel

- Johann Karl Heinrich Bock
  nach Amerika ausgewandert
  * 15.10.1825
  + unbekannt in USA
- Johann Friedrich Ludwig Bock
  1853 nach Amerika ausgewandert
  * 20.01.1829 Berel
  + unbekannt in USA

Einer der beiden war Seemann und wurde auf See beerdigt.
Nach 1918 bekamen mehrere deutsche Verwandte anteilig Geld aus der Erbschaft geschickt,  Quelle Otto Bock 1984

Einer war Tischler, der andere Auswanderer war Farmer und hatte eine Familie in (Michigan?) Ca 1910 bekamen die Eltern von Wilhelm Dollar aus Amerika zugeschickt. Der Vater wurde ermuntert nach Amerika auszuwandern. Die Bereler haben öfter nach Amerika hingeschrieben und bekamen wohl auch mehr Geld zugesandt.  Quelle:  Wilhelm Bock Bülten 1988 und 1992.

..................................................................

Quelle: Richard Uthe Berel 03.11.1992

Einer war unverheiratet. Der andere war ein Farmer. Dieser Bock soll einmal gesagt haben: Wenn dei Berlschen mal heier här keimen und sahet, dat wei drittein Perde häbbet.

Wenn die Bereler mal hierher kämen und sehen würden, dass wir 13 Pferde haben.

( Die ca. 66 Bereler Bauern hießen noch Kotsassen und hatten bis auf wenige große Betriebe nur Ochsen zum ziehen der Wagen.)

Die Tochter Anni des Farmers Bock heiratete einen Heinrich Karl Gremmel alias Henry Charles Gremmel geb. am 28.11.1862 in Klein Elbe wanderte ca. 1880 nach Amerika aus, er war Tischler und hatte in Amerika eine Möbelfabrikation. Er kaufte Fertigteile und leimte diese nur noch zusammen, daran verdiente er viel Geld. Dieser Heinrich stiftete die Kirchenglocke in Klein Elbe, die nach seinem Tode  ca. 1927 eingeweiht wurde. Er hatte zwei Farmen. Wenn die Pächter kein Saatgut hatten musste er das Saatgut noch kaufen.

Postkarte vom 13.09.1914 an seine Schwester Emma geb. Gremmel.

Liebe Schwester

Ich habe solange nichts mehr von Dir gehört. Wie geht’s es Dir? Ich habe gehört, dass keine Briefe mehr durchgehen nach Deutschland nur Postkarten. Ich habe schon 2 mal während des Krieges an Elise und nach Klein Elbe geschrieben, aber kriege keine Antwort, wann du solltest diese Karte bekommen so schreibe  sogleich, ich möchte gern mal von Euch hören.

Wie viele von unserer Verwandtschaft sind in dem Kriege? Wie geht es den Bocks?                         Besten Gruß

 Anschrift auf dieser Postkarte vom 13.09.1914: H.C. Gremmel 1312 N. Tejonstreet  Colorado Springs North America.

 

Er starb am 31.10.1926 in Colorado Springs an Leukämie. Seine Frau Anni starb kurz vor 1939. Diese Ehe blieb kinderlos.                                    Konrad Gremmel erbte den Besitz.

Schmuggel in Berel
von Richard Uthe und Walter Bührich bis 1860

Vor der Zollunion wurde Salz nach Braunschweig geschmuggelt.

In Braunschweig war das Salz (einen? Pfennig?) ............  pro Pfund teuerer.  Nördlich von Uthe`s Gartenpforte führte ein Weg nach Söhlde auf dem wurde das Salz in Kiepen transportiert. Bei Schapers war in dieser Zeit einmal eine Zollkontrolle, aber man fand nichts.

Die Bewirtung und ihre Folgen
von Richard Uthe bis 1860

Auf Bolms Hof ( Ass Nr. 02) war die Gastwirtschaft, in der arbeitete der Vermessungsbeamte bis 1860. Das Land wurde

"rein zufällig" direkt nahe beim Hofe zugeordnet. Weil Ackermann Meyer im Nachteil war, bekam er 120 Ruten zusätzlich nach Lesse runter. Das Land verkaufte die Gemeinde an ihn. Am Pfingstanger.

Großvater von Frau Martha Klein hat auf dem Stück noch Pferde gehütet. 

Quelle: Richard Uthe, Richard Becker u.s.w.

 Feldfrüchteanbau
von Richard Uthe bis 1860

3 Felder Wirtschaft 1 Feld war immer brach, das heißt hier wurde nichts angebaut, der Acker lag brach und konnte sich von der Nährstoffentnahme der Pflanzen wieder erholen, wurde aber abgeweidet.

Ab den 1840 Jahren wurde Weizen, davor wurde Roggen und Hafer angebaut. Ab 1840 wurde pro Hof ca. 2 Morgen Gerste für die Schweinemast angebaut.

Ab 1870 wurden Rüben in Berel angebaut, damit kam die Landwirtschaft zu Wohnstand.

Zuckerfabriken
Ernst Bartheau

Ab 1860  war die Industrie der Schrittmacher für die Landwirtschaft. Der Zuckerrübenanbau. Vom Bereler Ries aus konnte man 11 Zuckerfabriken zählen. Der Leiter der Fabrik wurde ein technisch vorgebildeter Mann. Arbeiter fanden auch außerhalb der Kampagne Arbeit in der Fabrik. Das ganze Fabrikunternehmen unterstand einem Aufsichtsrat in den die einzelnen Dörfer ihre Abgeordnete schicken. Diese Gruppe bildete das Direktorium. Da auch der Vertrieb organisiert werden musste waren hier kaufmännische  Fähigkeiten gefragt. Ein Üffinger Landwirt war der erste, der hier diesseits Braunschweigs mit dem Zuckerrübenanbau begann. Es sprach sich herum, dass sich der Zuckerrübenanbau sich lohnen würde. Es gab natürlich auch Schwarzseher, die meinten die Rübe würde nach kurzer Zeit den Boden aussaugen, dass auch kein Halm darauf wachsen könnte. In manchen Dörfern kam es zu erregten Versammlungen. Die geernteten Rüben wurden nach Groß Lafferde und Dingelbe geliefert. Die Zuckerrübe wurde zur Retterin der hiesigen Landwirte.
Chronik Söhlde, Pastor Ernst Bartheau, 1930, Seite 99 +100.

 

Der Gedanke Söhlde an das Bahnnetz anzuschließen. Man gab 1880 Geld, um sich die Bahn vom Halse zu halten. Doch wie wurde trotzdem das Leben durch die Bahn beeinflusst. Wir denken an die Bereler, die sich vor Morgengrauen aufmachten zu Fuß oder mit ihrem Wägelchen, um Butter oder dergleichen nach Hildesheim oder Braunschweig zu tragen oder zu fahren. In der dann folgenden Nacht kamen sie müde, matt auch mal durchgeregnet oder durchgefroren nach Hause zurück.

1864 Die erste Kampagne der Burgdorfer Aktien Rübenzuckerfabrik.

Dorfgeschichte Burgdorf Helmut Meyer Juni 1946, Abschrift Heinz Dobbratz Juli 1947.

Dienstknecht Heinrich Oelkers wandert aus.
12. Juli 1867 Braunschweigische Anzeigen.

Aus Berel, 26 Jahre alt, beabsichtigt, in nächster Zeit nach Amerika auszuwandern. Wolfenbüttel,  den 12. Juli 1867 Herzogliche Kreis-Direction H.R. Cleve.

Siehe Auswandererliste von Berel:
46. Oelker Christopf Heinrich Friedrich Dienstknecht *17.07.1841 Berel
        V.: Johann Heinrich Julius Oelker
        M.: Johanne Sophie Caroline Bühring Brg.Anz 07.1867 A

Handel und Wandel
von Richard Uthe um 1880

In Berel wurde ein Konsumverein gegründet. Der Verein hatte keinen wirtschaftlichen Erfolg. Als Alfred Niehoff`s Großmutter Henriette Niehoff das Geschäft privat weiterführte florierte es.

Siehe Bild. Da gab es auch Flaschen mit dem Aufdruck: Konsumverein Berel. Im ersten Stock hatte die Frau eine Vögelzucht, wenn man unten klingelte rief sie: Ich bin bei den Vöggeln! Auch seltene Hühnerarten wurden hier gezüchtet.

Ein Preisbeispiel: Eine Peitsche kostete 1,20 RM.

Bis 1914 konnte man für einen Pfennig zusammen drei Teile kaufen. Sicherheitsnadel, Hosenknopf und Schachtel Streichhölzer.

Liebe für einen Hof
von Hermann Bock, u.v.a. Um 1880

Die Witwe Bortfeld geb. Ulrich hatte einen Freund. Der verstand es so dass sie ihm ihren Hof hinterließ.        

Rübenlieferungsrecht
von Richard Uthe

Diese Rüben lieferten die Bereler nach Osterlinde. Die Aktie kostet 1000 DM. Dingelbe hatte kleine Aktien, deshalb gab es viel mehr Aktien. Um 1880 - ca. 1914 fragte man den Mann an der Waage (in Dingelbe) ob man Rüben liefern könne, dass geschah so: Man fragte den Mann an der Waage, der Mann sagte meistens ja, und man fuhr dann nur noch sein Gespann vor.

Lieferung ohne Bestellung - Freilieferung -

Bei der Übernahme wann? ......   hatten die Dingelber eine Lieferung frei. Albert Bührig ließ dies unwiderruflich ins Protokoll aufnehmen. Dies Recht wurde nach Steinbrück noch viele Jahre mit übertragen. Der Weg nach Nettlingen war noch nicht ausgebaut, die Bauern mussten noch über Nordassel fahren. Dieser Nachteil besteht schon lange nicht mehr, aber auch die Fabriken sind aufgelöst. Bis ca. 1992 bringen die Bauern die Rüben zu einer Verladestelle, an dieser ward dann mit Lastwagen die Rüben zur Fabrik transportiert. Ab 1992 wurden die Rüben von einer Maschine am Feldrand auf Lastwagen verladen.

Wegen Meineid freigesprochen
Braunschweiger Anzeigen von 03.06.1882

Herzogliches Schwurgericht. Sitzung am 03.Juni 1882. der Schwurgerichtshof war folgendermaßen zusammengesetzt: Landgerichtsdirektor Seidel (Vorsitzender) Landrichter Rossmann und Dr. jur. Bartels (beisitzender Richter) . Als Gerichtsschreiber fungierte Referendar Huisken. Die Staatsanwaltschaft war durch den Ersten Staatsanwalt Reinking, die Verteidigung durch den Rechtsanwalt Kuhn vertreten. – Es kam die Anklage der Herzoglichen Staatsanwaltschaft gegen den 30 Jahre alten Dienstknecht Christian Vasterling aus Berel wegen Meineides zur Verhandlung. Der Angeklagte war beschuldigt, am 11. Februar 1881 vor dem Amtsgerichte zu Salder in der Civilproceßsache des Anbauers Heinrich Schierding aus Woltwiesche, als Vormund des am 18.December 1879 geborenen Kindes der unverehelichten Sophie Schierding, Klägers, wider ihn, Beklagten, wegen Alimentenforderung, den ihm auferlegten Offenbarungseid wissentlich falsch geschworen zu haben, in dem er bei Ableistung des Eides verschiedene Bettstücke, mehrere Stück Leinen, einen Tuchrock und eine silberne Cylinderuhr als ihm gehörigverschwiegen habe. Vasterling war Vater des am 18.12.1879von der oben erwähnten Sophie Schierding geborenes Kindes; da er sich weigerte, für dasselbe Alimente zu zahlen, so wurde er von dem Anbauer Schierding, dem Vormunde des Kindes, verklagt und daraufhin verurtheilt, bis zum 14 Lebensjahr desselben Alimente zu zahlen. Als Vasterling dieser Verpflichtung nicht nachkam, wurde er abermals von Schierding verklagt und Execution gegen ihn verfügt. Da diese nahezu erfolglos blieb, Schierding aber behauptete, Vasterling hätte ihn gehörige Gegenstände verheimlicht, so wurde dem Letzteren schließlich der Manifestationseid auferlegt, den er dann auch am 11. Februar vorschriftsmäßig ableistete; auch bei seiner heutigen Vernehmung stellte der Angeklagte mit Entschiedenheit in Abrede, die obenerwähnten Gegenstände besessen zu haben, er haben den fraglichen Eid nach bestem Wissen und Gewissen geleistet. Durch die Beweisaufnahme konnte die Schuld des Angeklagten nicht erwiesen werden, der Staatsanwalt beantragte daher, denselben freizusprechen. Der Urtheilsspruch der Geschworenen lautete auf Freisprechung. Der Gerichtshof sprach demgemäß den Angeklagten von der gegen ihn erhobenen Anklage kostenlos frei, auch wurde seine sofortige Entlassung aus der Haft verfügt.

Die Sängerbänke
Ab 1884 Richard Uthe, Walter Bührich

Seit langer Zeit fanden unterschiedliche Feste in Walde statt.

Abgesehen von dem jährlich statt findendem Schützenfest erheiterten die Gemüter der Leute noch Missionsveranstaltungen, Singabende des Gesangvereins (ab 1884) auf den Sängerbänken, die in neuer Zeit ausgelöscht wurden. (ca. 1947) Diese Sängerbänke standen um die Jahrhundertwende und später im dichten Baumbestand am Helmholtskuhlenweg westlich und etwas höher als der heutige Zeltplatz.    

Nach dem ersten Weltkrieg wurden die Bänke auf einem anderen Platz neu aufgebaut und zwar vom breiten Weg etwa 100 m Waldeinwerts an den Wullewinkelsweg und Dreibrüdereichenweg.   Quelle: Ewald Bock, Richard Uthe.

An der Landstraße von Berel nach Groß Himstedt oberhalb der Steinkuhle liegt der alte Tanzplatz. In früheren Zeiten fand auf dem Weg vor dem Holze "Fahnenjagen" statt; im Anschluss daran wurde auf dem "alten Tanzplatz " getanzt.

Walter Bührich erzählte mir, dass der Platz oberhalb des alten Kreidewerkbruchs vor dem ersten Weltkrieg der Schützenfestplatz war, Richard Uthe bestätigte dies, 1860 nach der Separation sei der Festplatz in der Wald verlegt worden. 1978 wuchsen Kirschbäume darauf. 1980 wurde auf Initiative des Bürgerverein Berel (Wilhelm Peters und Dr. Ing. Wolfgang Vornkahl) das Aufstellen von Bänke mit einem  Holztisch beschlossen. Die Schüler der BBS Salzgitter-Fredenberg führten die Arbeiten aus. Ein abgegrenzter Teil wurde Parkplatz.

Ein zweites Fest im Herbst wurde auf dem Knick oder bei Bührig im Garten gefeiert.

Quellen: Anni Geldmacher zitierte den alten Bosse (ca. 1950 gestorben), Richard und Rita Becker. 

Nachläufer der Herbstfeste sind inzwischen Straßenfeste und das Herbstfest auf dem Kirchplatz geworden. Die Straßenfeste fanden in Berel bei Reinhold Jahnke auf dem Knick ihren Ursprung.

Das Ablenkungsmanöver
Von Ottilie Behme um 1890

Wie nett benahm sich doch dagegen Muttern Bruder Werner. Als er in dem Schraubstock der Frobösischen Beine saß u. die Hiebe unbarmherzig auf seine Sitzfläche herabprasselten, schrie er aus Leibenskräften: "Hille, hille, Herr Lehrer hör upp, Du schast taun Swienebraten komen."

(Schnell, schnell Herr Lehrer hör auf, Du sollst zum Schweinebraten kommen.)

Der Wegewärteraufseher Klinke und die Bereler Kanalisation um 1896
von Richard Uthe

In Lesse lebte neben der Gastwirtschaft Winter ein Wegewärter- Aufseher, der hieß Klinke. Dieser Mann war im Bezirk Salder eine Respekt - Person, er wusste auch alles besser. Vor 1896 wollte er die Lesser zu einer Regenwasserkanalisation überzeugen, mit den Worten: wenn ihr die nicht wollt, kriegen die Bereler die Regenwasserkanalisation. So geschah es auch. In Berel wurde die Regenwasserkanalisation unter dem damaligen Bürgermeister Löhr eingeführt.

zurueck zur Chronik
zurueck zu Geschichten
home