Weltreise mit dem Kegelclub „Ruhige Kugel“ 
nach Thailand
von Günter Rödiger

Bereits im Oktober 1995  bestand der Kegelclub „Ruhige Kugel Berel“ 35 Jahre.

Aus diesem Anlass wurde eine Reise nach Fernost geplant und durchgeführt. Das Ziel der 35 köpfigen Reisegruppe war Thailand. Am 26. März 1996 startete der Bus von Berel in Richtung Düsseldorf. Mit dem Flugzeug ging es von dort direkt nach Bangkok, der Hauptstadt Thailands.

Vor uns lagen 10.000 Flugkilometer. Nach sechs Stunden Flug erfolgte eine kurze Zwischenlandung und nach weiteren sechs Stunden erreichten wir unser Reiseziel. Der Flugkapitän teilte uns schon vor der Landung mit, dass es jetzt um 09.00 Uhr morgens  draußen schon 40 Grad Celsius herrschen. Am Flughafen empfing uns die freundliche Reiseleiterin, die uns während der ganzen Reise begleitete und uns Kultur, Sitten und Gebräuche des Landes zu vermitteln versuchte. Noch am Nachmittag des Ankunftstages fand eine Stadtrundfahrt durch Bangkok statt. 

Und auch am folgenden Tag war noch Gelegenheit, sich viele prachtvolle Tempel und den Königspalast, die „schwimmenden Märkte“ und den Nachtmarkt Patpong zu besuchen. Dies alles hinterließ unvergessliche Eindrücke einer pulsierenden 10 Millionen Stadt.

Das goldene Dreieck

Bei den Bergvölkern

Am dritten Tag begann die Rundreise in den Norden des Landes bis zum „goldenen Triangel“, dem Dreiländer-Eck Thailand, Birma und Laos. In diesen Tagen haben wir unzählig viele Dinge gesehen, dass wir erst nach und nach diese Erlebnisse verarbeiten konnten und uns bewusst wurde, dass wir in einer ganz anderen Welt waren.

Pfahlbauten

Tempel

Die Wohngelegenheiten der Thais, einerseits in modernen Hochhäusern andererseits noch in Pfahlbauten am Fluss zwischen Wolkenkratzern und moderner Straßenführung oder in den abgelegenen Bergdörfern, lassen die unterschiedliche Struktur der Lebensverhältnisse in der Bevölkerung erkennen.

Wir haben viele Produktionsstätten besichtigt, so z.b. Edelsteinschleifereinen, Silberschmieden, Holzschnitzereien, Orchideenzuchten, Schmetterlingsfarmen und Seidenwebereien. Wir konnten uns auf diese Weise davon überzeugen, welche Fertigkeiten diese Menschen besitzen und unter welchen Bedingungen sie für einen geringen Verdienst zu arbeiten bereit sind.


Ruhepause

Im Elefantencamp

Im Schatten: Reifenpanne

Besondere Attraktionen waren die Fahrten im Tuktuk durch Bangkok, eine Rikscha-Fahrt der gesamten Gruppe (18 Rikschas) mit Polizeieskorte, ein Folkloreabend mit Essen nach Landesart, ein Elefantenritt durch die Dschungellandschaft, der Besuch der Märkte, die Fahrt zu den Bergdörfern und ihre Einwohner und eine Bootsfahrt am Dreiländereck auf dem Mekongfluss.

Aufgrund des warmen und feuchten Klimas herrscht in Thailand eine Vegetation vor, die einzelne Früchte mehrmals im Jahr reifen lässt. So lernten wir Früchte kennen und genießen, wie wir sie in Europa nicht bekommen und gar nicht kennen.

Auch von der Religion des Landes haben wir einiges erfahren. 98 % der Bevölkerung gehören dem Buddhismus an. Kernpunkt dieser Religion ist – neben sieben Geboten – die Besitzlosigkeit. Das hat zur Folge, dass die Menschen moralisch verpflichtet werden zu spenden. Und sie tun es auch.

Die Mönche in den Tempeln leben nur von den Speisen, die von den Tempelbesuchern gespendet werden. Jeder junge Mann ist verpflichtet, vor der Heirat drei Monate im Kloster zu leben, um die Gesetze der Mönche zu erlernen und zu beachten. Wir konnten miterleben, wie eine Familie ihren Sohn in einer Prozession durch die Stadt zum Kloster begleitete.

Besonders auffällig ist die Höflichkeit und die Gastfreundschaft, die uns in allen Orten entgegen-gebracht wurden. Bei der Bevölkerung ist eine große Disziplin – besonders in den Schulen – zu beobachten. Schon an der Kleidung und am Haarschnitt ist zu erkennen, in welche Klasse oder Schulform die Kinder gehen.


Die Fotos wurden von Friedrich Smentek zur Verfügung gestellt.

 

Thailand ist deutlich im Aufbruch begriffen, die Industrialisierung ist nicht zu übersehen. Die Landwirte arbeiten eigenständig und bieten ihre Erzeugnisse zum Teil direkt an den Straßen an. Ein hervorragendes Straßennetz führt durch das Land, die Reklame in den Städten erinnert an amerikanische Verhältnisse. Den Abschluss unserer Reise bildete ein dreitätiger Aufenthalt in Cha Am am Golf von Thailand. Das Wasser dort war über 30 Grad heiß und wir hatten uns die Ruhepause nach rund 2500 km Busreise innerhalb von zehn Tagen wirklich verdient.

Die Rückreise – vom Wecken im Hotel in Cha Am bis zur Ankunft in Berel – nahm genau 30 Stunden in Anspruch. Es war besonders erfreulich und nicht selbstverständlich, dass es trotz einiger Strapazen keine Meinungsverschiedenheiten in der Gruppe gab. Offensichtlich haben alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer thailändische Disziplin übernommen.

 

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