Urkunden von 808 - 1523
Stand 13.12.2008

8. Schriftliche Zeugnisse
8.1 aus Akten
: Hermann Kleinau, der verstorbene Lt. Ar. D. des N. St .A.  in Wolfenbüttel, beschrieb 1967 Berel. Anfang des 9. Jahrhunderts als P(er?)-lohen oder (P(ri?)lohen (MiXII) Tr Ful 41 und 46) Traditiones et anitquitates Fuldenses ist 1844 in Fulda erschienen.
Der Mönch Eberhard schrieb  seinen Codex im 12. Jahrhundert. Allerdings benutzte er deutlich ältere Vorlagen unterschiedlicher Art. Leider sind diese älteren Vorlagen nicht mehr erhalten und eine genaue Datierung lässt sich nicht mehr feststellen. Aus diesem Grund wird der Text summarisch mit 8./9. Jahrhundert angegeben. Der Text lautet:

Werentag tradidit sancto Bonifacio XXX iugera in provincia Saxo(nie) cum silvis, pratis, domibus et mancipiis et in P(ri)lohen aream unam.  (aus dem Jubiläumsvortrag von Frau Dr. Kirsten Casemir vom 24.05.2008 übernommen).
 
Werentag stiftete dem Kl Fulda in der Provinz Sachsen Tr. AaO;  Lüders: Fuldaer Mission S 68 Anmerkung 76 area ( und andere Güter).   (P damals wie B).

Ab 2003 veröffentlichte Frau Dr. Kirstin Casemir ihre Doktorarbeit über:
Die Ortsnamen des Landkreises Wolfenbüttel und der Stadt Salzgitter ISBN 3-89534-483-4 sie kommt zu der Einschätzung, dass die Urkunde  im 8 / 9 Jahrhundert entstanden ist.

Fakten aus 2002 dazu waren:

  1. Eroberung dieser Gegend durch Karl den Großen 775.
  2. Von (01.07-15.07).815 gründete Ludwig der Fromme das Bistum Hildesheim
  3. Irgendwo zwischen 775 und 815 muss diese Urkunde entstanden sein.
    Bis bessere Erkenntnisse vorliegen wurde eine konservative Festlegung getroffen.
    Die Halbierung von 800 bis 815 ergibt 807,5
  4. Gibt es ein Jahr in diesem Zeitraum, dass frei von Vereinsjubiläum ist?
  5. Mit 808 wurde eine Jahreszahl gefunden, die etwa in der Mitte des in Frage kommenden Zeitraums liegt und keine Folgekonflikte mit bestehenden Jubiläumsfeiern bedeuten könnte.
  6. Die Akten aus Hildesheim sind am 21.01.1013 im Bistumsarchiv verbrannt. (Da von jedem Vertrag auch eine Urkunde für den Vertragspartner angefertigt wurde gibt es noch Urkunden die dann beim Vertragspartner lagerten. )

Fakten die für den Ortsheimatpfleger 2008 hinzu kamen:

  1. Da das Wald-Wort nur noch im alt englischen vorkommt, muss es zum Stammwortschatz der Sachsen gehört haben. Die Sachsen wanderten ab Mitte des 5. Jahrhunderts nach England aus.
  2. Während der Jubiläumsfeier am 24.05.2008 erläuterte Frau Dr. Kirstin Casemir ihre phil. Betrachtungen durch ihre Rede zur 1200 Jahr Feier. Danach wäre eine so konservative Festlegung von 2002 nicht mehr nötig gewesen. Die Feier hätte aus dieser Sichtweise viele Jahre vorher stattfinden können.

8.2 Überholte Namensdeutungen:        

1.         Das bis zur Gegenwart gebrauchte nieder-, alt-, mittelhochdeutsche Löh, loch, abgeschliffen in leg,
            le
el bedeutet Gehölz, kleiner Wald, besonders im offenen
Felde. Es handelt sich um Orte, die in Wäldern angelegt sind, nach denen sie benannt sind. Dr. Richard Andree, BS, 1901, 2.Auflage, Vieweg Verlag.

2. Namensdeutungen: Pastor Ernst Bertheau Berel = Berle= Berlah >> Wald des Bar
                                                                    Barbecke                   >> Bach des Bar

3. Wenn in Berel jemals Kelten gewohnt haben sollten, gäbe es eine Erklärung aus dieser Sprache:

Ber                  = ist ein Ausdruck für Wasser, Sumpf;
            le                     = stände für Gehölz.
            ?? Berel         = Eine Siedlung an einem sumpfigen Gehölz. ??
 Quelle: Rudolf Zoder
In Berel lebten aber keine Kelten. Man fand keine Scherbenfunde von Kelten. Also nicht möglich.

4.         Bürgermeister Ewald Bock, Berel                    Berel  = Beritle > breiter Wald,
                                                                                   Berit = Breit, le = Wald
            Diese Version ist nicht möglich, da Beritle ein untergegangener Ort bei Giesen war.

All diese Versionen werden in dem Buch von Frau Dr. Kirstin Casemir letztendlich verworfen

Aus Anlass der 1200 Jahr Feier, am 24. und 25. Mai 2008 in Berel, fasste Frau Dr. Kirstin Casemir ihre Forschungsergebnisse wie folgt zusammen.

8.3 Die Sprachliche Entwicklung des Ortsnamens:

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Festgemeinde

Berel gehört mit zu den am frühesten in einer Urkunde erwähnten Ortschaften des gesamten Landkreises Wolfenbüttel und ganz Niedersachsens. Der Ortsname ist erstmals in dem so genannten Codex Eberhardi belegt, einem von dem Mönch Eberhard im 12. Jahrhundert angelegten recht prachtvollen Buch für das Kloster Fulda. Leider kann ich Ihnen nur eine Schwarz-weiß-Kopie bieten. Im Original sieht der Text viel schöner aus, weil er farbig gestaltet ist. (An der bezeichneten Stelle finden Sie: Werentag tradidit sancto Bonifacio XXX iugera in provincia Saxo(nie) cum silvis, pratis, domibus et mancipiis et in P(ri)lohen aream unam.) (hier der Link zur schwarz-weiß Kopie) Der gesamte Codex ist über 400 Seiten stark und neben Berel werden im Kreis Wolfenbüttel sowie im Stadtgebiet Salzgitter noch die Orte Beddingen, das heute nicht mehr existierende Duringesrode (unbekannt im Kr. Wf), Engelstedt, Flachstöckheim, Flöthe, Gitter, das ehemals bei Gustedt gelegene Gruonstedt, Gustedt, Hallendorf, Sehlde und Thiede genannt. Dieser Mönch Eberhard schrieb – wie gesagt – seinen Codex im 12. Jahrhundert. Allerdings benutzte er deutlich ältere Vorlagen unterschiedlicher Art. Deshalb können sie eben nicht nur eine 800-Jahr-Feier begehen, sondern eine 1200-Jahr-Feier. Leider sind diese älteren Vorlagen nicht mehr erhalten und eine genaue Datierung lässt sich nicht mehr feststellen. Aus diesem Grund wird der Text summarisch mit 8./9. Jahrhundert angegeben. Insofern ist das Jahr 2008 als Feierdatum nicht eindeutig gesichert, aber sicher berechtigt, zumal der Ortsname Berel selbst für eine noch deutlich ältere Ortsgründung und Benennung spricht.

Bis auf den eben erwähnten ältesten Beleg nämlich lautet Berel in den Urkunden der folgenden Jahrhunderte immer Berle, die Form Berel erscheint erst in jüngerer Zeit, nämlich seit dem 17. Jahrhundert als zum Beispiel beim Ortsnamen Burgdorf, zu dessen Gemeinde Berel ja gehört, besteht der Name Berel nicht aus zwei Wörtern also im Falle von Burgdorf dem ersten Element Burg und dem zweiten Element –dorf. Burgdorf ist also als bei einer Burg gegründete Siedlung, errichtetes Dorf zu deuten. Bei Berel hingegen liegt ein von Namensforschern so genannter suffixaler Name vor. Diese Suffixe sind Elemente, Silben, die nicht als Wörter vorkommen, sondern an Wörter angehängt werden. Sie kennen das aus dem normalen Wortschatz, jemand, der backt, ist ein Bäcker. Das –er bei Bäcker ist ein solches Suffix. Ähnlich ist es bei –chen, -lich in Hündchen oder ehrlich. Diese Suffixe beziehen sich also auf das im vorderen Teil Bezeichnete. Eine Bedeutung für diese Suffixe kann man in aller Regel nicht angeben. Bei Namen ist es nun so, dass diese so genannten suffixalen Bildungen wesentlich älter sind als Ortsnamen des Typs Burgdorf oder Lebenstedt, die aus zwei Wörtern bestehen. Die Art, einen Ortsnamen mit einem Suffix zu bilden, kommt schon sehr früh außer gebrauch. Statt dessen werden dann Ortsnamen aus zwei Wörtern gebaut. Dieses Verfahren gibt es bis heute bei neuen Ortsgründungen. Und auch zur Zeit der ersten Erwähnung von Berel im 8./9. Jahrhundert dürfte die suffixale Bildungsweise längst außer Mode gekommen sein. Die Namensforschung geht davon aus, dass mit Suffixen gebildete Namen durchaus in die vorchristlichen Jahrhunderte zurückreichen. Eine genaue Datierung lässt sich jedoch nicht angeben, so dass für Berel nur festzuhalten bleibt, dass der Name und damit auch der Ort erheblich älter als 1200 Jahre ist. Das unterstützen ja auch die archäologischen Funde. Ab er aber 1500, 1700 oder 1949 Jahre alt ist, wird sich nie ermitteln lassen.

Was aber bedeutet der Name Berel?? Klar ist, dass im Namen ein Suffix, genauer ein –l-Suffix, wie auch bei Hohen- und Nordassel vorliegt. Im vorderen Teil ist ein Wort enthalten, das so nicht mehr im Deutschen existiert, wohl aber im älteren Englischen, nämlich aengl. bearo, mittelenglisch barou, die „Wald, Gehölz“ bedeuten. Nun haben hier keine Engländer gesiedelt. Vielmehr gab es das Wort auch bei den hier Lebenden, starb aber hier irgendwann aus, während es in England weiter benutzt wurde. Die Ortsnamen Hedeper und Oelber am weißen Wege enthalten dieses Wort ebenfalls, hier allerdings im zweiten Teil des Ortsnamens. Berel ist also ein Name für eine an oder in einem Wald liegende Stätte, was ja angesichts des Bereler Rieses auch wunderbar passt.

Spannend ist der Name Berel für einen Namensforscher darüber hinaus aus drei Gründen.

Erstens ist der Name Berel sehr alt und belegt das eben genannte Wald-Wort in Namen, was bedeutet, dass es ihn eben auch hier auf dem Kontinent gegeben haben muss.

Zweitens ist Berel mit einem schon oft erwähnten Suffix gebildet. Derartige Namen sind recht selten, weshalb man sich über jeden derartigen Namen freut.

Drittens gibt es meiner Kenntnis nach keinen einzigen weiteren Namen, der genauso lautet oder zu erklären ist. Damit besitzt Berel einen einzigartigen Namen.

Anmerkung:

1. Seit der römischen Kaiserzeit haben wir eine durch Bodenfunde nachgewiesene durchgehende Besiedlung bis Ende des 5 Jahrhunderts in Groß und Klein Berel gehabt. 

2. Die Sachsen (und die Angeln) wanderten ab der Mitte des 5. Jahrhunderts nach England aus und gründeten dort ihre Grafschaften. Sie nahmen ihre Sprache mit, in der das alte Wald-Wort vorkam. Hier auf dem Kontinent ging dieses Wald-Wort bis auf unseren Dorfnamen verloren. Da Berel während der Völkerwanderung nicht aufgegeben wurde, geht der Name in die römische Kaiserzeit zurück.

3. Die stark zerscherbten Bodenfunde, die möglicherweise ins das 6. Jahrhundert datiert werden könnten, wurden aus dieser Unsicherheit heraus bisher nur als solche erwogen. Falls in Berel oder in Klein Berel noch gut erhaltene Bodenfunde aus dem 6. Jahrhundert gemacht werden könnten, würde auch aus sicht der Archäologen eine durchgehende Besiedlung vorliegen.

4. Wenn hier alle Einwohner im 6. Jahrhundert weggezogen sein sollten, und weil sie damals keine schriftlichen Zeugnisse hinterlassen konnten, wäre auch keine mündliche Namensweitergabe möglich gewesen und der Name P(ri?)lohen P(er?)lohen (Berle) wäre auf dem Kontinent damals ausgestorben.

5. Der Name Berle hat überlebt und reicht damit in die römische Kaiserzeit zurück. (1. Jahrhundert nach Christus)

Sprachliche Deutung des Ortsnamens für Vahlen, Vahlem, Fahlen, Fahlem, Fahlt-Höfe, Vahlt-Höfe

neben verschiedenen Betrachtungen und Erwägungen wird folgendes als möglich angesehen.
Altsächsische falu = „fahl, hell“ wird als möglich angesehen. Siehe Vahle, Kr. Northeim

Literatur:
Dissertation von Kirstin Casemir, Dezember 2002 Philosophische Fakultät der Georgia Augusta zu Göttingen veröffentlicht in: Die Ortsnamen des Landkreis Wolfenbüttel und der Stadt Salzgitter ISSN 0436-1229   ISBN 3-89534-483-4
Berel Seite 87-90, Klein Berel Seite 90-91, Vahlen Seite 333 - 334

01-15.07.815 gründete Ludwig der Fromme das Bistum Hildesheim. Dazu eine beachtenswerte Notiz Lüntzel´s, er sagt: „Viele und zahlreiche Latengenossenschaften bauten das Land, und geistliche Stiftungen, besonders das Domkapitel, hatten die Gerichtsbarkeit und bezogen Zins von den Unfreien. Es lässt sich dieser Zustand, über den hinaus wir keinen anderen kennen, nicht wohl anders erklären, als dass bei Gründung des Stiftes Hildesheim diesem jene fruchtbare Gegenden zugeteilt sind (gemeint sind die Gegenden östlich von Hildesheim), was wieder voraussetzt, dass die ursprünglichen Herrn jener Villicationen ( das sind Vereinigungen von landbauender Bevölkerung in Abhängigkeit von den Grundherrn) in dreiunddreißigjährigen Sachsenkriege umgekommen sind oder von Karl dem Grossen in andere Gegenden versetzt sind, dass ferner bei der Teilung des Kirchengutes zwischen Bischof und Domkapitel letzterem diese fruchtbaren Striche zugewiesen sind und dass das Kapitel endlich das Ansiedeln der Ritter - Geschlechter in seinem Bereiche verhindert hat“. Lüntzel kannte noch nicht die Geschichte des Bistums Hildesheim von Bertram und andere neuere Arbeiten der Art. Seine Bemerkungen muss in Einzelnen geändert werden. 
        Chronik Söhlde, Pastor Ernst Bertheau, 1930 Seite 7.

Gleich nach der Errichtung des Bistums Hildesheim fing sofort die Missionierung in unserem Gebiet an. Der Bischof setzte Geistliche ein, die besondere organisatorische Gaben hatten. Diese Geistlichen nebst ihren Nachfolgern machten ihre Kirche nach und nach zu einer Mutterkirche von mehreren in der nächsten Umgegend gegründeten Tochterkirchen. Mutter und Töchter bildeten danach einen Bannus, den der Archidiacon beaufsichtigte. Durch die Rekonstruktion von alten Pfarrwegen liegt der Schluss nahe, dass die Missionierung von Sievershausen ihren Ursprung nahm.

        Chronik Söhlde, Pastor Ernst Bertheau, 1930 Seite 9.


Von Nettlingen und Berel (über Söhlde) führte ein Weg nach Sievershausen. Nettlingen selber war ebenfalls ab... eine Archicidiacon-Kirche. Groß- und Klein Himstedt, Hoheneggelsen, ...? gehörten dazu. (Karte einfügen)    
        Chronik Nettlingen, Dr. Fr. Spanuth, 1965, Seite...?

In anderen Sprachen gibt es ebenfalls den Namen Berel. So gibt es eine Stadt mit dem Namen Berel in Kasachstan an der Grenze zu China. Ca. 10.000 Einwohner. Es gibt zahlreiche Juden die den Namen Berel führen, und Wein danach benannten. Außerdem gibt es einen kleinen Ort auf Haiti, so wie Farbe in Mexiko. Diese Kenntnisse beziehen sich auf die Internetsuche bei Google.


9  Nach der Christianisierung

9.1  Die fränkischen Grafen von Assel

Um 873 taucht ein Graf Riedag (Winzenburger Nebenlinie) von Assel auf, der Gründer des Klosters Lamspringe und Erbauer der Winze(n)(l)burg. Seine Frau war eine Schwester des Grafes Immed, des Gründers des Klosters Ringelheim. Chronik Söhlde, Pastor Ernst Bertheau, 1930 Seite 7.,  Dorfgeschichte Burgdrof, Helmut Meyer, 1946 Seite 13; Abschrift Heinz Dobbratz 1947

Ab 918 Die Sachsen stellen die Könige und Kaiser in Deutschland.
           
Heinrich I (918-936),
            Otto I (936-973),
            Otto II (973-983),
            Otto III (983-1002),
            Heinrich II (1002-1024).

933 Der spätere Bischof Bernward wird in Burgdorf auf der 984 genannte Hesleburg geboren.

984 Die sächsischen Fürsten treffen sich bei Eckehard von Assel auf der Hesleburg, (Burg Assel) und kommen überein, die Rechte des jugendlichen Otto III gegen den Herzog Heinrich den Zänker von Bayern zu verteidigen. Die Grafen von Assel waren ein hoch angesehenes Geschlecht geworden. Hedwig von Assel verheiratete sich mit dem Grafen Altmann von Oelsburg, dem letzten weltlichen Spross dieses gräflichen Hauses. Denn der Sohn dieses Ehepaares wurde Abt von Fulda und dann Erzbischof von Mainz. Die Tochter wurde Stifterin und erste Äbtissin des Klosters Stederburg. Der älteste Sohn war Bernward, der berühmteste aller Bischöfe von Hildesheim (983-1022). Graf Eckehards Schwager aber war Dietrich Pfalzgraf von Sachsen und Graf in  Ostfalen, dessen Neffe Bischof Meinwerk von Paderborn.

Bischof Bernward erhielt, von Otto III, als Dank, für eine Grenzbefestigung zwischen Oker und Aller die ....... Grafschaft über den Astfalagau. Heinrich II bestätigte sie ihm feierlichst. Diese Verleihung ist der erste Anfang davon, dass die Bischöfe von Hildesheim unsere weltlichen Landesherrn wurden. Alle Anfänge sind klein. Bischof Bernward hat sicher seinen Heimatort Burgdorf ab und zu besucht bzw. seine Verwandten auf der Pfalz Werla, wenn sie dort für einige Zeit residierten.

Nachdem eine Wunderheilung eines Mädchens vor der Bernwardsgruft war Hildesheim voll von Menschen. Man forschte Eltern und Freunde der Geheilten aus, als alles klar war, strömten die Leute in den Dom, und dort im Heiligtum pries die große Gemeinde den Gott, der solch Wunder getan.

Nach Bernward wurde die christliche Kultur weiter ausgebaut. Kirche für Kirche wurde gebaut und ausgestattet.
Chronik Söhlde, Pastor Ernst Bertheau, 1930 Seite 9+10.

21.01.1013    brannte leider die Hildesheimer Domkirche und mit ihr viele Urkunden.

März 1013 Werla König Heinrich nimmt die Hildesheimer Kirche in seinen Schutz unter Angabe ihres Sprengels und verleiht ihr die freie Bischofswahl. Die zweite schriftliche Erwähnung gibt deshalb erst (1013 an. als Berlon nicht namentlich aufgeführt.).

9.2    Urkunden von 1022 um 1150 erstellt.      - > Gefälscht!!

Akte 67, 69, 594, 606, 460
Am
01.11.1022 (Lfd.Nr. 67) und ....(in Netelogen decima, ...., in Berle decima,  .... , …., in Lesse xi, .... Aussteller Bischof Bernward bezeugt, dass er zu Ehren des h. Michael außerhalb der Stadtmauer ein Kloster gestiftet und dasselbe dotiert habe. Hildesheim 1022 November 01.
Auf Seite 65 unter vielen anderen Orten: ..., in Lesse xi, ...., in Berle decima, .. Urkunde wurde ab 1150 – 1170 ausgestellt.  Urkundenbuch des Hochstiftes Hildesheim und seiner Bischöfe (U.B. H.HI) Herausgegeben von K. Janicke Erster Teil von 847 – 1221 n. Cr. Leipzig 1896

vom 03.11.1022 als (.... in Bereuelte viiiii, in Stemmon x, in Lesse xi, in Thritithe xii, in Scellon xiii. ) an. Von Kaiser Heinrich II nimmt das Kloster Michaelis und dessen Besitzungen in seinen Schutz.   Grone 1022 November 03. (Gefälscht: Anfang des 1200 Jahrhunderts)

1022 Kaiser (lfd. Nr. 69) Heinrich II nimmt das Kloster Michaelis in seinen Schutz, verleiht ihm die Abts- und Vogtswahl und seinen namentlichen aufgeführten Gütern die Immunität. Werla 1022. ....in Berlon decima, ...

11.1051 und 3.7.1057 wird Valen erwähnt. Heute unter der Flurbezeichnung Valthöfe bekannt. (südlich der 3 Teich - Kläranlage). 29.11.1200 bis + 21.03.1216 residierte  Bischof Hartbert von Valem. Vielleicht wurde in seiner Amtszeit, die auf dieses Alter geschätzte Bereler Kirche errichtet?

03.07.1057 König Heinrich IV schenkt dem Bischof Hezilo die Grafschaft in sechs ostsächsischen Gauen und verschiedenen Kirchspielen. ..., Northdüngen, Darlingen, Valen, Saltga, Grethe, Mulbuse, ...
 U.B. H.HI von K. Janicke 1. Teil von 847 – 1221, Leipzig 1896 Nr. 96

15.08.1069 König Heinrich IV schenkt der Hildesheimer Kirche die Grafschaft in den Gauen Valon und Hardegsen und bestätigt die früher gemachten Schenkungen. ... in benefilum habuerunt in pagis Valon et hardegsen situm cum sculdaciis, quos Saxones sculdidum vocant, ...
U.B. H.HI von K. Janicke 1. Teil von 847 – 1221, Leipzig 1896 Nr. 114

9.3    Senator Dr. Engelke, Hannover 1924, Grafschaft am Ries?      

Quelle: Grafschaftseinteilung um 1100 Senator Dr. Engelke: Die Grafschaft Peine. In: Hannoversche Geschichtsblätter 27 Jahrgang 1924, Grafschaftseinteilung um 1100

Grafschaft am Ries ohne Fragezeichen würde bedeuten, dass alle gedanklichen Ansätze über das Alter des Ortes, das Ansehen von Berel und seiner Gerichtsstätte in dieser Epoche um 782 bedeutend größer als heute war.

Grafschaftseinteilung um 1100 (nach Engelke)

Um 1100 hatte sich das Bistum Hildesheim seinen Einfluss immer weiter nach Osten ausgedehnt, sie übernahmen das alte Königsgutes um die Burg Werla und Goslar. Der Welfenherzog dehnte sein Gebiet ebenfalls nach Osten aus. Die alten Stammeszusammenhänge gingen immer rascher dahin. Ein Rest mit karolingischen Einschlag war das Herrschaftsgebiet der Grafen von Assel. Hedwig Kinder aus der Ehe mit dem Grafen von Assel waren Sophie und Otto. Sophie wurde die Gemahlin Rotmanns des Älteren von Himstedt. Sie starb am 25.03.1160. Ihre Söhne leisten dem Bischof Adelog von Hildesheim gegenüber Verzicht auf ihr Erbe. Otto heiratete Salome, die Schwester des Erzbischofs von Köln. Er hatte keine männlichen Nachkommen. Chronik Söhlde, Pastor Ernst Bertheau, 1930 Seite 10.

1153/1178 Berl(e) occidentale (XVIII) 2 b 1. Hufe Land von Reichsstift Gandersheim 1153/78 (LR Gandersheim Nr. 5) Berel Lkr. Wolfenbüttel Inhaltsverzeichnis: Seite 491:

 

9.4    Die Grafen von Assel übergeben Besitz an Bischof Adelog

15.08.1186 Graf Otto von Assel verzichtet, auf der Malstätte von Holle, zugunsten des Bischof Adelog (Altar der Jungfrau Maria in Hildesheim) auf die Güter von den Lichtenbergen bis Mölme. Oedelum fiel an das  Kloster Loccum. Auch die Braunschweiger Herzöge erhoben Ansprüche, sie bekamen den östlichen  Teil. In dieser Zeit entstand die Grenze zwischen dem Bistum Hildesheim und dem Herzogtum Braunschweig. Quelle: HAZ, Aus der Heimat, Dröge, 6.01.1959 in Dorfchronik Groß-Himstedt Die Landwehr von Süden (beginnend im Bokern (Westerlinde) geht über den Anger des Asselgrabens zum Vorholz  bei Nordassel) nach Norden durch die Ortschaft Klein Berel nördlich, und bei der langen Landwehr im Waldgebiet des Bereler Rieses in Richtung West nach Ost südlich des Dorfes Söhlde. Wo sie da weiter lang lief war lange Zeit ohne Bedeutung bis die Kreideverarbeitung entdeckt wurde.  Chronik Söhlde, Pastor Ernst Bertheau, 1930 Seite 12.
.

1187 stirbt Graf Otto von Assel. Der Besitz geht an Kirche in Hildesheim und Herzog Heinrich.
                Quelle: U.B. H.HI 1. Teil K. Janicke 847-1221 Nr. 450 Seite 436  

Heinrich der Löwe übernahm die Burg mit den dazugehörigen Ländereien und sonstigen Inventar. Obwohl die Witwe des letzten Asseler Grafen Otto von Asle, die ganze Hinterlassenschaft ihres Mannes der Hildesheimer Bischofskirche übergab, behauptete Heinrich die Burg und überließ nur die Burgkirche mit ihren Anlagen und Landbesitz dem geistlichen Herrn. Die Welfen zogen sich auf die Burg Lichtenberg zurück und überließen die Asleburg Vögten zur Verwaltung. Der Zerfall war die Folge. Die Sage berichtet von örtlichen Fehden, in deren Verlauf die Burg zerstört worden ist. 
Dorfgeschichte Burgdrof, Helmut Meyer, 1946 Seite 13,14

 9.5      Bisher erste Erwähnung der Ritter von Berle.

12.05.1188 Bischof Adelog übereignet dem Kloster Riechenberg zwei ihm vom Ministerialen Nicolaus von Berle resignierte Hufen in Lesse und tauscht mit ihm zwei Hufen in Astfeldt gegen eine in Bredelum.

Urkundenbuch des Hochstiftes Hildesheim und seiner Bischöfe Herausgegeben von K. Janiche Erster Teil. Laufende Urkundennummer 460 auf Seite 440. Abkürzung (HHi 1)    Leipzig 1896  Original in Buchschrift in Göttingen (Diplom Appar. Nr.72) Gedruckt Bode I, Seite 346 ) siehe Chronik über Ritter von Berle Ritter von Berle 1
 

12.05.1188 wie oben stehend. Lateinischer Textauszug:... quos Nycolaus de Berle ministerialis noster a nobis    tene- bant, ...    
Urkundenbuch der Stadt Goslar bearbeitet von Georg Bode Teil 1 von 922 - 1250 Nr. 312 erschienen in Halle 1893        Abkürzung (StG 1) siehe Chronik über Ritter von Berle Q.:v.B. 2

1198 Nach dem Tode Kaiser Friedrichs wollte die Hohenstaufische Partei Philipps von Schwaben zum Kaiser machen. Dagegen stellte sich die welfische Partei, die den Sohn Heinrichs des Löwen Otto als Gegenkaiser aufstellte. Die Heere beider Fürsten standen sich bei der Burg Werla gegenüber. Bruderzwist um das väterliche Erbe machte die Welfen ohnmächtig. Die Burg Lichtenberg wird für die Hohenstaufen erobert. Nach der Ermordung Philipps von Schwaben wurde Otto Kaiser. Ihm war schon auf der Paderborner Teilung der Brüder die Asleburg zugefallen. Die Welfen hatte also auch Anspruch auf die Asselsche Erbe erhoben und nicht vergebens. Chronik Söhlde, Pastor Ernst Bertheau, 1930 Seite 12.

 

9.6       Bisher früheste Urkunde von der alten Gerichtsstätte im Ris.

1227 Bischof Siegfried übernimmt selbst die Grafschaft über das Bereler Ries.
                Chronik Söhlde, Pastor Ernst Bertheau, 1930 Seite 16

05.1229 Bischof Konrad bekundet, dass das kl. Dorstadt von Gisebert, früheren Vogt in Goslar, sieben Hufen in Dorstadt gekauft hat, welche dieser den Grafen Hermann und Heinrich von Wohlenberg und diese wieder dem Bischof aufgelassen haben und  zwar  Heinrich in Ris, ....                  
Quelle: U.B. Stadt HI Teil 1 Nr. 269

             “.... in loco, qui dicitur Ris, ....” Quelle : U.B. Stadt Goslar Teil 1. 922-1250 Nr. 498
Die Auflassung  geschah ebenfalls im Ries, bei den Verhandlungen des Bischofs mit  dem Herzog von Braunschweig und Lüneburg, Edlen, Ministerialen und bischöflichen Getreuen über den Landfrieden.

18.05.1232 Bischof Konrad überträgt den Kl. Dorstadt in Werle, den Probst Walther von             Alhard von Burgdorf  gekauft und dieser ihm resigniert hat. Rys 1232 Mai 18
Gedr. Braunschweiger Anzeigen 1751 Stück 31S. 738 Asseburger U.B.I S. 112 Nr. 162 Original N.St. Archiv Hannover, Heiningen Nr. 12, U.B. Stadt HI Teil 1 Nr. 332

15.08.1235 tagte der Reichstag zu Erfurt unter Kaiser Friedrich II. Der Kaiser schuf das Herzogtum Braunschweig.

15.08.1235 Der Bischof von Hildesheim erhielt die Kaiserliche Anerkennung, dass sein Bistum von der Oberhoheit des benachbarten Herzogtums frei sei und dass die im Stifte  wohnenden Leute nur ihrem Bischof untertan seien. Der Grundstein für Streitigkeiten ist gelegt. Braunschweigische Leute auf Hildesheimer Boden .... Für unsere Gegend kein guter Tag. Chronik Söhlde, Pastor Ernst Bertheau, 1930 Seite 13

Vögte: Es waren vom Domkapitel eingesetzte weltliche Beamte, die die Bauern und ihre Arbeit schützten sollten. Sie übten die Gerichtsbarkeit aus. Die Vogtei wurde lange Zeit von großen mächtigen weltlichen Grundherrn wahrgenommen.  Diese Vögte waren sich ihrer Macht bewusst und haben sie nicht immer im Sinne ihrer geistlichen Auftraggeber benutzt. Ungerechte Schatzungen, ...  Das Domkapitel versuchte die Vögte wieder los zu werden und die Vogteigewalt  an sich zu bringen. An die Wohldenberger musste es 240 Mark (für Söhlde)  zahlen.  Danach übertrug Bischof Siegfried ihm die Vogtei über Söhlde. Chronik Söhlde, Pastor Ernst Bertheau, 1930 Seite 15.

31.08.1238 Bischof Konrad überträgt den Kl. Wöltingerode den halben Zehnten der             Domkirche in Rhene, den es von Laienhand (Friderikus Bok und Sohn) ... feacta est apud Ris in placito iiii kalendas .... wahrscheinlich bei Förste!
U.B. Stadt HI Teil 1 Nr. 511 Original: N.St. Archiv Hannover, Wöltingerode Nr. 13 Regest Bode  U.BI S. 534 Nr. 561

08.03.1240 u.a. als Bürge: .., Johannes de Berle, ...           Q.:v.B.4  Nr. 555 Seite 271 (HHi II)

08.03.1240 wie vorstehend. Ausstellungsort Ris                 Q.: v.B.5  Nr. 573 (StG 1)

17.06.1240 u.a. als Bürge: ..., Johannes de Berlle, .            Q.: v.B.6  Nr. 696 Seite 350/351 (HHi II)

1243-1246 Probst Hugo des Kreuzstiftes bekundet Beilegung eines Streites zwischen den Scholaster Gerhard und den Knappen Dietrich  von Stenem wegen einer Hufe in  Berel. 
Original N.St. Archiv Hannover, Kreuzstift Nr. 67 Quelle U.B. H.HI Band 2 1221-1260 v. Dr. H. Hoogeweg Hannover 1901 Nr. 696

Friedrich Barbarossa = Kaiser Rotbart

1243-1246 Probst Hugo des Kreuzstiftes bekundet Verzicht des Heinrich mit Frau und             Kindern auf die zu einer Hufe in Berel gehörigen Gebäude.
Quelle U.B. H.HI Band 2 1221-1260 v. Dr. H. Hoogeweg Hannover 1901 Nr. 698

..........1249 u.a. als Zeuge: Henricus de Berle .. beim Grafen Heinrich von Wohldenberg. 
Q.: v.B.7  Nr. 82 Seite 44 (HHi III) Urkundenbuch  des Hochstiftes Hildesheim und seiner Bischöfe v. Dr. Hoogeweg Dritter  Teil 1260 - 1310 Hannover 1903

um   .1250 u.a.: ..., in anniversario ( in Gedenken an) Johannes de Berle ...
Q.:
v.B.8  Nr. 851 Seite 430/431 (HHi II)

als Zeuge: Arnold von Berle in Wernigerrode bei einer Landübertragung an das Kloster Himmelpforten.
Q.:v.B.9  Nr. 959 Urkundenbuch des Hochstiftes Halberstadt und seiner Bischöfe Teil 2 von Dr. Gustav Schmidt ab 1236 - 1303 Leipzig 1884 Abk. (HHal II)  Gedr. U.B. v. Himmelpforten Nr. 4

Drückende Not und soziale Missstände im deutschen Reich nach 1250 waren ein Nährboden für die Entstehung eines großen Sagenkreises. Krieg und Elend , zahllose soziale, weltliche wie geistliche Missstände erinnerten das Volk an die einstige Reichsherrlichkeit unter den Staufern.

Das Volksbüchlein (1519) "Eine wahrhafftige historij von dem Kaiser Friederich der erst seines namens, mit ainem langen roten bart, den die Wahlen (Italiener) nenten Barbarossa", sprach erstmals von Friedrich I. als Sagenkaiser und setzt ihn auch in den Berg hinein. Denn es heißt weiter: "... er sei noch lebendig in einem holen perg, soll noch herwider kommen ... und sein schilt noch an den dürren Paum hengken...".

 

1264-1268 Dechant und Kapitel des Kreuzstiftes bekunden die Bürgschaft Genannter, dass das Stift im Besitz der Güter in Berel durch Heinrich Jordan und Bernhard nicht wieder werde belästigt werden.

... se habere in bonis Berle, licet in rei .... 
Quelle U.B. H.HI Band 3 1260-1268 v. Dr. H. Hoogeweg Hannover 1903 Nr. 698  Original Königliche St. Ar. Zu Hannover, Kreuzstift Nr. 110

9.7 Die Grafen von Wohldenberg verkaufen die Grafschaften im Salzgau und am Ris an den Bischof

Um 1270 erwarb der Bischof Otto vom Bistum Hildesheim die „comecias ad Soltga (et ad Ris)“, die Grafschaften im Salzgau und am Ris von den Grafen Wohldenberg. Über den Umfang der Grafschaft am Ries ist nichts bekannt.  Quelle: Hüttebräuker S. 55; Peters S. 242 Anm. 92; Chronik Nordassel, 1984, Kurt Hasselbring, Seite 159.  Über den Umfang der Grafschaft am Ries ist nichts bekannt. Quelle: Haenselmann S. 113 ; Chronik Nordassel, 1984, Kurt Hasselbring, Seite 138


Im Jahre 1275 verkaufte die verarmte Familie der Wohldenberger ihre Burg mitsamt 15 zugehörigen Dörfern an den Hildesheimer Bischof Otto I. Wie bedeutend dieser Zugewinn für den Bischof gewesen sein muss, zeigt sein Grabmal im Kreuzgang des Hildesheimer Domes. Auf der Darstellung der Grabplatte trägt er das Modell einer Burg im Arm. Eindeutig wird dieses Burgmodell auf einer Inschrift als "Woldenberch" ausgewiesen.  
Quelle:  http://www.wohldenberg.de/Burggeschichte.htm

1286 Marschall Konrad genehmigt den Tausch einer Hausstätte in Berel, welchen Abt Ernst des Michaelisklosters mit Einwohnern in Söhlde gemacht hat, unter der Bedingung der Entschädigung durch eine andere Hausstätte. ... Ludolphus et Henricus cives de Soledhe de permutatione unis aree in Berle vobiscum contalercent, ...
Quelle U.B. H.HI Band 3 1260-1268 v. Dr. H. Hoogeweg Hannover 1903 Nr. 773

02.06.1307 Graf Burchard von Mansfeld überlässt dem Stifte sein Eigentum in Schwanebeck. To den Rischen 1307 Juni 02.
Quelle: U.B. Halberstadt  Nr. 1803 v. Dr. Gustav Schmidt 1304-1361 Leipzig 1887

21.10.1314 Dietrich von Ampleben verkauft dem Dietrich von Berle zwei Hufen in Klein - Berle.              
u.a. aus dem Text: ...
Et quia ego Tidericus de Ampeleve et ego Thidericus de Berle caremus propsies sigillis, quare sub domini Johannis plebani in Lesse et sub sigillo Hugolde de Berle. Et ad hoc ego Hugoldus de Berle i am dictus predictum fideiussor promitto cum predictus prefato domino abbati vel suo successori,  ...   Zwei Siegel, das eine mit einem Weihrauchfass von + S. Plebani de Lesse, das andere ist aufgeteilt und zeigt im unteren Felde drei 2:1 Rosen.
Q.: v.B.13 Nr.247 Seite 129 Urkundenbuch des Hochstiftes Hildesheim und seiner Bischöfe.  Herausgegeben von Dr. H. Hoogeweg  Vierter Teil 1310 - 1340 Hannover 1905   Original Kgl. St. Ar. Hannover Michaeliskloster Nr. 139

24.02.1316 Ritter Ludolf von Gadenstedt, genannt Bolthusberch, sein Bruder Johann und die Söhne ihres Bruders Konrad, Dietrich, Ludolf und Johannes ertauschen von den Blasienstifte zu Braunschweig gegen einen Morgen Landes zu Kl. Berle (in pravo campo in ocidentali parte ville Lutteken Berle( im kleinen Felde Felde westlich des Dorfes Kl. Berel)., apud cymiterium in occidentali parte ecclesie Nortasle“ (gegen eine Morgen) den Dietrich Richezen zu Nord-Assel (Thidercus Rykecen de Nortasle) von ihnen hat. (beim Friedhof westlich der Kirche Nordassel)
Quelle: U.B. Stadt Braunschweig Nr. 787 Seite 442, St. Archiv. WF 7 Urk. 192.

07.04.1317 als Bürge: ..., Gerard van Berle, ... her Frederik Bokel, de riddere, ... 
Q. v.B.14 Nr. 422 Urkundenbuch der Stadt Goslar Teil 2 1251 - 1300  und der in und bei Goslar belegenen geistlichen Stiftungen von Georg Bode Halle 1896

Gleiche Urkundensachverhalt .. Gherart ...      

Q.:
v.B.15 Nr. 423 UB St. G. II  

07.04.1317 Fredericus  Bokel, milites, (Ritter) ... ...Gherardus de Berle ...
Q.: v.B.16 Nr. 424 UB St. G. II
Gerhard von Berle bekundet die von ihm vorgenommene Auflassung eines Wiesenbleks bei dem Grafenteiche in dem Bodensteiner Holtze, welcher dem Kloster Frankenberg gehört, an seinen Lehenherren, den Grafen Johann von Woldenberg. Ek Gherart van Berle bekenne in deszeme breve, dat ek hebbe upgelaten mineme heren, greven Jane van Wohlenberghe en wischeblec, dat lit bi dem Grevendike, dede nu is des goffeshuses van Vrankenberche in deme holte, dat dar hort to dem Bodenstene. Des sint tughe: her Borchert van Mandere, her Aschwin van Oldendorpe, her Vrederic Bokel, de riddere. To erre vestinge desses dinges hebbe ek besegelet dessen bref mit memme ingesegele. Dit is geschen na der bort goddes in dem dritteghedesten hundersten jare unde in dem sezentwingtighesten jare, in sunte Jacopesdage. Siegel ist verloren.  
Q.: v.B.17 Nr. 752 Urkundenbuch der Stadt Goslar Teil 3 von 1301 -  1335 von Georg Bode Halle 1900

1321 Güterverzeichnis des Michealiskosters, aufgestellt durch Abt Heinrich von Wendhausen.                               Quelle:  U.B des Hochstiftes HI Teil 4 Nr. 638 Seite 344 / 352

            >> Seite 345 u.a.... Berle minor iii mansos cum curia litonica et decimann super villam et agris
                                            per totum ......

            >> Seite 348 u.a. ... In alio latere curia sorores versus aquilonem unum magnum ortum cum
                                            domo et habent de von Doetzem in duedo, et prope unum alium ortum et            
                                            donum et habent de Bocke in feudo, de domo angulari v solides, .....

1323 In einer letztmalig lateinisch geschriebenen Urkunde übertragen die Grafen Johann, Konrad und Ludolf von Wohldenberg dem Ritter Johann von Saldern dem Älteren erblich 4 Hufen in Reppner, quos hbet Hinricus dictus Stapel (die Heinrich Stapel bewirtschaftete, s. 1307, ½ Hufe in Lesse und ½ Hufe in Berel.   
Quelle:  U.B. SA I, Nr. 307

1326 1 Wiesenbleck bim „Grevendik“ im Holz, das zu Bodenstein gehört, Land an von Berel
(UB Goslar 3 Nr. 752 S. 508)

vor  .1331 Verzeichnis der Lehngüter des Michaelisklosters und der Erwerbungen des Abtes Heinrich von Wendthausen.

... Horem Spiringh i manssum, Fredericus de Berle aream ibidem cum holtnut, Arnoldus ibidem iii mansos. .. Q.: v.B.18 Nr. 1155 Seite 619/622 (HHi IV)

1331 Bischof Otto war tot. Der Frieden im Lande starb mit ihm. Um den Bischofsstuhl entbrannte ein gewaltiger Streit. Das ganze Stift wurde mit Bann und Acht belegt. Nirgends durfte Gottesdienst abgehalten werden, so blieb es volle 23 Jahre hindurch. Erst 1355 läuteten die Glocken wieder. Es war eine böse Zeit. Die katholische Kirche war im Verfall. Sie gab nicht mehr ihr Bestes dem Volke. Anderes war ihr viel wichtiger geworden. Das Baumaterial soll aus der „Tiefen Kuhle“ im Bereler Ries stammen, die damals im Besitz des Bischofs war. Quelle: mündliche Überlieferungen durch alte Bereler.

.1333 Lehnsregister des Abtes Konrad des Michaelisklosters, Einnahme - und Güterverzeichnis.   
           
... in minori berle ... Volksmund sprach von  “Lüttjen Berel“   

u.a.: ... Bertoldus, Wasmodus de Ghysen tres mansos in Bultem, eosdem tres mansos fecit sibi confere Fredericus filius Gerhardi milites de Berle. ...

... In minori Berle curia cum tribus mansis et decima super villam, de quisbus tribus mansis supradictis datur xxxvi solidi.        Q.:v.B.19 Nr. 1336 Seite 723/730 (HHi IV)

25.04.1335 Die Grafen von Wohldenberg geben dem Konrad von Linde  den Rückkauf des Dorfes Bornum frei.    Q.:v.B.20 Nr. 1380 Seite 748/749 (HHi IV)
... vormer we greve Heinrich van Wohldenberghe, her Gerhard von Berle riddere, Bertram Bokel knecht (Knappe) bekennet in dissem breve, dat we hebbet ghelovet en truwen hern Conrade von Lindele unde sinen erven, weret dat an dissen vorbescrevenen reden jenich broke worde unde we darumme ghemenet worden, darna binnen verteyn nachten scolde we to Bokeneum inriden unde nicht von dennen to komende, et en weren hern Conradus von Linde eder siner erven wille. ...                  

Ritter Gerhard von Berel übereignet dem Kl. Dorstadt eine Hofstelle in Ohrum, die von ihm zu Lehn geht und von der Nonne Adelheid Cogel gekauft worden ist. Ego Gerhardus milites dictus de Berle recognosco et publice protestor in hiis scriptis, quod domina Adelheydis sanctimonialis in Dorstadt. Siegel zeigt im unteren Felde drei Kesselhaken nebeneinander.
                
Q.:v.B.21 Nr. 1399 Seite 758/759 (HHi IV)

..um..1338 Allerlei Theilung: Aus dem Degedingebuche der Altstadt Braunschweig
Dideric van Beerle heft ghegheven  Johannese, Ludeleves sone von Winhusen, xx lodege  mark. Des heft de sulve Johannes aftychte ghedan van deme stenhuse bi sunte Mychele, dat sines vader wesen hadde, also dat he dar up nicht mer saken en wel noch en schal. Disses sulven huses schullet Tideric vorebenomet unde Ode, sin husvrowe, ere levedaghe bruken. Na erer beyder dodoe schal dat hus allen uppe Tyleken unde Ludeken, Diderikes sone van Beerle vorsprocken, unde up andere sine rechten erven.
Q.:v.B.22  Nr. 549  Seite 415 Zeile 21 - 24 Degedingbuch der Altstadt   Urkundenbuch der Stadt Braunschweig von Ludwig Hänselmann  und Heinrich Mack Berlin 1905   Teil 3 von 1321 - 1340

30.04.1340 Die von Kniestedt übertragen der Kantorei des Moritzstiftes drei Hufen mit einer Hausstelle in  Bornum. ... milites Gerhardi de Berle soror ia am dictorum, ...           ... Et ego Gherhardus de Berle miles nomine meo et uxoris mee et pueronem nostrum et ego Hildesbrandus de Gittere nomine ....                        Q. v.B.23 Nr. 1524 Seite 840 -842 (HHi IV)

30.04.1340 als Bürge: ..., milites Gherharde de Berle, ... bei einem Grundstücksverzicht zu Bornum (Amt Seesen)  Q.: v.B.24 Nr. 111 UB St. G. Teil 4 von 1336-1365 Georg Bode, Halle

08.05.1342 Die Grafen von Wohldenberg übereignen dem Moritzstift eine Hufe bei und einen Hof in Bornum im Anhang dazu u.a.: Am demselben Tage verbürgen sich für die Verkäufer mit Verpflichtung zum Einlager in Bockenem Ritter Gerhard von Berel und die Knappen Bertramm und Kurd Bokel, Brüder, und Friedrich von Berel, 
Q.:v.B.26 Nr. 53 Seite 35/36 Urkundenbuch des Hochstiftes Hildesheim und seiner Bischöfe. Von Dr. H. Hoogeweg Fünfter Teil 1341 - 1370 Hannover 1907  Original in der Beverinischen Bibliothek zu Hildesheim  Moritzstift Nr. 174 ( heute Dombibliothek)

.....1344 Verzeichnis neu in Hildesheim aufgenommener Bürger: u.a.: Olrik van Berle 
Q.: v.B.27 Nr. 404 UB St. G. Teil 4 Halle 1905

22.05.1344 Graf Heinrich von Regenstein verkauft an Bischof Albrecht und das Stift Schlanstedt? Und  Vern-Neinstedt  nebst, der Grafschaft 1344 Mai 22

            ..... to den Rischen unde to Eylekesdorf, ....
Quelle: U.B. Halberstadt Nr. 2367 v. Dr. Gustav Schmidt 1304-1361 Leipzig 1887

9.8    Ritter Gerhard von Berle berichtet über einen Kampf

09.01.1345 Ritter Gerhard von Berle legt über die Gefangennahme Hilmars von Steinberg und über seinen eigenen Anteil an dem Kampfe als bischöflicher Bannerträger Zeugnis ab.

Ek her Gherd van Berle riddere bekenne in desseme breve under meinem ingheseghele, dat ek dar mede was, do her Hilmere van deme Stenberge wart gehvangen, dar mek mines heren banner van Hildesem wart bevolen unde anderen minen kumpanen, de se mit mek scolden hebben bewaret. Do de alle van mek vluchtich worden unde allene mit der bannere blef, holde de do lest ik selven de bannere ut dem kokere unde warp se van mek; heft se jenich man in dem worpe to sek ghenomen, dar ne weyt ek nicht warheyt af, went ek ensach to der tyd, eder mit steken afghewunnen. Disse bref is ghegeven na goddes bord du sent unde drehundert jar in dem vif unde vertegesten jare des sondages na twelften.            Das Siegel ist verloren gegangen.
Q.: v.B.28 Nr. 944 UB St. Hi Teil 1 Nach dem Original im Stadtarchiv Hildesheim. (n.1385); Siegel vom Pergamentstreifen verloren. Das Pergament ist vielfach abgeschabt.  

21.12.1349 Die von Gadenstedt bekunden die Übereignung von Gütern in Groß - Berel durch Genannte an das Kl. Derneburg.  
..., dat Hasseke Bruninghis van Solde unde Bernd Brandes van Solde hebbet van os gheledeghet unde vryghekoft jumbermer vor eghen to hebbende sestehalven morghen up dem velde to Groten Berle unde enen hof in demselven dorpe unde ene holtnut, de to demselven gude hord. ...  
Q.:v.B.31Quelle: Ur. B. H.HI 5 Teil 1341-1370 Nr. 193 Seite 351-352

........1350 Heinrich, Pfarrer zu St. Michael in Braunschweig, an den Rat: bittet, die Bürger Ludeke van Berle und Berthold Aschemann zur Zahlung eines Zinses an ihn anzuhalten. ... informetis Ludeke de Berle et ...
Q.:v.B.32 Nr. 62 Urkundenbuch der Stadt Hildesheim von Dr. Richard  Doebner Teil 2 von 1341 - 1400 Hildesheim 1886

1352-1383  Graf Gerhard von Woldenberg ersucht Friedrich von Berle und Steppo von Mahner um ihre Vermittlung beim Rate in Goslar zwecks Erlangung einer Schuldsumme.
..... Greve Gherd  van Woldenberghe. Unsen ghuden willen tovoren. Frederik van Berle unde Steppe van Mander, we claghet gik unde dot gik witlik, dat de rat der stat Goslere os vorbeholt tu mark gheldes, de se os ...
Q.:v.B.35 Nr. 146 UB Stadt Goslar Teil 5 von Georg Bode und Dr. U. Hölscher Berlin 1922 von 1366 – 1400

27.11.1356 Gertrud und Jutta, Schwestern, Liten de Kl. Lamspringe, bekunden, dass das Kloster die von ihnen beanspruchten drei Lathufen in Woltwiesche bis zur endgültigen Feststellung des Eigentümers ihnen übertragen hat.
u.a. ... To eyner betughinghe dusser rede hebbe we dussen bref beseghelet laten mit  Vrederikes inghseghele van Berle. Und eh Vrederic van Berle hebbe dor bede dusser lude min ingheseghele gehengt to dussem breve.
B.:v.B.36 Ur. B. H.HI Teil 5 1341 –1370 v. Dr. H. Hoogeweg, Hannover 1907 Nr. 673 Seite 402-403

9.9    „so sollen wir eben arm werden von dem Gute“ ...

......1356 Quelltext in lateinischer Schrift mit mittelhochdeutscher Sprache.         
We Chese un tuete tuste un unse Kindere de sek ten to dren hoven to wohnsitz har godes des dostes van Lamespahe bekener dar us dat dost de leve un sunste stacer dar we dar god Ledeghen un in unse were nennen also bestecken dar sek dar dost bevraghen ma... von ome ed anders gemende rechres in deme gude boze wel dar no dar dost ed anders gemend dat god vassen un an sprecken dat sailler sevs evn vermelpares voze weren lasen so  schulle we on am werden van deme gode ..oz des pzo unsere Kemeraden to Lamespghe weme dar god deme doste ad anden Luden me rechte to 8 Hedeler von de deme stolze we dat mit willen laten.

Wane we unse pemghe dar vr...ghe nommen bedden. Hedde we berere rech den anders gemend to deme gode dat so deme ve mit willen laten un von dost tide dar an verdeg fredmghen.

To evner bereghmghe dusser rede hebbe we dessen bref besagheken laten mr Vrederikos mgheseghele van berle hebbe .. Un ek Vrederik van berle hebbe an bede dussen Lude min mgheseghele gehengt to dissen breye. Na goddes bend druteynhundert jar m de meseg un vefreshessen hare to sente kavermen daghe.

Übersetzter Text in hochdeutscher Sprache. 2. Version

Wir (schießen) und fürchten uns und unsere Kinder, die sich zehn von drei Hufen zu Wohnsitz haben gutes des Drostes von Lamespringe, bekennen das uns der Drost der lebt und sonst starre, dass wir das gute Leben und in unseren werten Namen also bestecken da sich der Drost (beraken?) macht von oben es anders gemeind, rechnet in dem Gute besser weil danach der Drost es anders gemeint dass gute (vassen) und ein Versprechen dass soll er selbst bekannt werden und wahren lassen so sollen wir eben arm werden von dem Gute von des (pzo) unsere Kameraden zu Lamspringe waren das gute dem Droste und anderen Leuten mir Rechte zu geben von der dem Stolze wir dass mit Willen lassen. Wenn wir unsere (Pemghe) davon genommen haben. Hätten wir bessere Rechte als           anders gemeint zu dem Gute dass so dem von mir, und  mit Willen lassen und vom Drost Zeit da an (.......)  Von einer (...........) dieser Rede haben wir diesen Brief besiegeln lassen mit Vrederik Siegel von Berel Und ich Vrederik von Berel habe an beide seine Leute mein Siegel gehängt zu diesem Brief. Nach Gottes Leben 1300 sagen wir meinen Segen und ............  lassen zu senden bessere Tage. 
Q.:v.B.37 Nr. 128 Lamspringe Nieders. Hauptstaatsarchiv Hannover

Der  mittlere Teil ist das Siegel des Vrederik von Berel

10.02.1357 Abt Hermann und der Konvent des Michaelisklosters verkaufen dem Bertramm Bock, Rektor des Mathäusaltars in der Andreaskirche und Testamentvollstrecker des Kanonikers Albert, den Zehnten in Klein Berel zu angegebenen Stiftungen. ... Nos die gracia hartmannus ablas totosque conventus monaterii sancti Michealis presentibus recognoscinus, quod discreto vivo domino Bartrammo Bok rectori sancti Mathei in ecclesia sancti Andree ultimi executori testamente magistri Alberti quondam ...., … quod dominus Bartrammus Bok rektor alteraris sancti Mathei in ecclesia sancti rectoria successores de decima in minori Berle cum omnibus suis ….
Quelle: Ur. B. H.HI Band 5 Nr. 696 Seite 402  v. Dr. H. Hoogeweg Hannover 1907

10.02.1357 Priester Bertramm Bock verpflichtet sich, dem Michaeliskloster eine Abgabe von dem ihm verkauften Zehnten in Klein-Berel zu zahlen. Ego Bertrammus Bok rector altaris sacti Mathei in ecclesia beati Andree Hildesnsemsis executor testamenti magistri Alberti quondam einsdem ecclesie sancti Andree consonici presentibus recgnosco, quod de decima in minori Berle michi meisque in dicti altaris sancti Mathei rectoria .....
Original im N.St. Archiv Hannover, Michaeliskloster Nr. 204. Siegel ist verloren. Quelle: Ur. B. H.HI Band 5 Nr. 699 Seite 426  v. Dr. H. Hoogeweg Hannover 1907

10.02.1357 Abt Hermann des Michaelisklosters bekundet, dass dem Rektor des Altars d. hl. Mathäus in der Andreaskirche außer den drei an die Klöster und Kirchen zu verteilenden drei Mark noch eine Mark aus dem Zehnten in Klein-Berel zusteht.
Original im N.St. Archiv zu Hannover, Domstift Hildesheim Nr. 1154 Quelle: Ur. B. H.HI Band 5 Nr. 700 Seite 426  v. Dr. H. Hoogeweg Hannover 1907

09.04.1360 wird Fridericus de Berle mit 7,5 Hufen in Hosterte belehnt. 
Gandersheimer Lehnbuch ?
S. 946 214 Chronik Berel, Ewald Bock, 1976, Seite 6

1360 wird Olric Scrader mit 1 Hufe in Nort Assel durch die Äbtissin Luitgard von Gandersheim belehnt (Quelle: St. Arch. WF 2 Alt 10549)  13.12.1431 belehnt die Äbtissin Agnes den Ludeke Scrader mit einer halben Hufe in Nortasle (St. Arch. WF VII BHs 12 S.14). 01.11.1432 heißt es: Ludeke Scrader  "up dem Nortdasler velde (Quelle: St. Arch. WF VII B HS 12 S4). Die oder ein Nachfahre Ludeke Scrader taucht ab. 25.07.1440 in Berel auf. 1540 wohnt auf dem heutigen Grundstück von Richard Michalek in Berel, ein Erich Schradern samt seinen Vettern, der einen wüsten Hof besitzt und 7,5 Morgen Land in Klein Berel besitzt. Die Nordasseler Schrader Linie ist bis 1720 mit Christopf Schrader benennbar. Danach folgen die Familie Löhr, Strube und Meyer und 1948 wieder Georg Strube auf Ass Nr. 8. Hinter dem Dorfe 6. (Quelle Chronik Nordassel, 1984, Kurt Hasselbring, Seite 28)

26.02.1363 Burchard und Johann von Salder verschreiben dem Thileke von Berel eine Rente aus sieben Vogthufen in Reppner und stellen Bürgen.
... an seven voghethoven in deme dorpe to Repenerde also, alse we se had hebbet, hebbe we dissem thins  ghelaten unde in de were ghesated Thyleken van Berle unde sinen erven unde deme richte den, de dissen bref heft i der hebbet mit Thileken unde siner erven willen, ...   Thileke wird noch mehrfach erwähnt. 
Quelle: Ur. B. H.HI Band 5 Nr. 1018 Seite 650/652 v. Dr. H. Hoogeweg Hannover 1907
Original N.St. Archiv zu Hannover, Domstift Hildesheim Nr. 861 Die sechs Siegel wenig beschädigt.

 

03.09.1367 Herzog Magnus fand irgendwie einen Grund, um seinen Hildesheimischen Nachbarn den Krieg ins Land zu tragen. Der Erzbischof von Magdeburg und der Bischof von Halberstadt waren auf seiner Seite. Sie fielen in des Bischofs Land ein. Bei der Lage der Heerstraßen müssten sie auch bei uns vorbei gekommen sein. Berel war damals noch im Bistum Hildesheim. Ein Flüchtling warnte den Bischof und bei der Schlacht bei Dinklar 03.09.1367 siegte Gerhard von Hildesheim. Seine Feinde wurden getötet, gefangen oder mussten flüchten. Viele kamen noch in den Sumpfniederungen der Fuhse um. Dieser heimtückische Überfall hatte den Bischof von Hildesheim zu der Erkenntnis gebracht, dass die Ostgrenze seines Stiftes nicht gesichert genug sei. Er beschloss, sie mit Befestigungsanlagen zu versehen. An einer steinernen Brücke war der Platz, der durch Sumpf und Wasser der Fuhse zu sichern war gefunden. Der Bischof veranlasste 1683 den Bau der Burg Steinbrück aus heimatlichem Felsgestein. Die Burg Steinbrück wurde 1391 gebaut und viele Jahrzehnte danach noch erweitert. Von den 13.000 Mark Lösegeld mag wohl ein Teil davon mit verwandt worden sein. Chronik Söhlde, Pastor Ernst Bertheau, 1930 Seite 17

19.02.1370 Die von Kniestedt verkaufen dem Bischof Gerhard und dem Stifte ihre Besitzungen in Salzgitter.
als Bürge: ... Unde vortmer we Frederik van Berle unde Godeverd van dem Werdere bekannet ... 
Q.:v.B.39 Original im N.St. Archiv zu Hannover, Domstift Hildesheim Nr. 901.  Die fünf Siegel sind beschädigt.
Quelle: Ur. B. H.HI Band 5 Nr. 1323 Seite 866 / 867  v. Dr. H. Hoogeweg Hannover
1907

11.11.1371 als Zeuge u.a.: Friedrich von Berle ...                                                  

ohne Jahr und Tag (1373) Friedrich van Berle und Steppo von Mahner wenden sich an die Gilde der Knochenhauer mit dem Ersuchen, auf den Rat einzuwirken, dass er ihnen in der Vienenburg und wegen anderen Schadens gerecht werde.
Q.:v.B.40 Nr. 46 Seite 25 (HHi VI) Hannover 1911 von 1370 - 1398   Urkundenbuch Hildesheim und seiner Bischöfe. Von Dr. H. Hoogeweg
Q.:v.B.43  v.B.43 Nr. 252 UB St. G. Teil 5 
Das Siegel ist entzwei.       

20.05.1375 Als Zeuge u.a.: Frederik van Berle ...                                                   

21.01.1378 Das Michaeliskloster überlässt den Richtern Henning von Wallmoden und  Burchard von Steinberg genannt Güter mit Zins und Leuten auf vier Jahre. ... to Solde unde to Berle unde de lude, de dar to den tyns plaghet to gehvende. ....
Q.: v.B.44 Nr. 189 Seite 100/101 (HHi VI)      
Quelle: Ur. B. H.HI Band 6 Nr. 302 Seite 205  v. Dr. H. Hoogeweg Hannover 1911 ??

28.07.1382 Hans von Berle, für sich und seinen Bruder Gerhard, verträgt sich mit Goslar über alle Irrungen und verpflichtet sich, fünf Mann mit Spießen zuzuführen.
Ek Hans van Berle bekenne ... ... unde Gherde minen brodere, deme god gnedich si,

... O.P.D. Auf der Rückseite sit das runde gut erhaltene Siegel aufgedruckt. Schild, im unteren Teile 3 Kesselhaken.  Dies Siegel ist 1922 abgefallen und durch Auftreten  zerstört worden.                           
Q.:v.B.45 Nr. 485 UB St. G. Teil 5

25.10.1382 Johannes de Berle in Lenede (Lewe) mit 7,5 Hufen, 1 Hufe in Hobgj. mairoi Engelsen , 1 Hufe in Wrescheorde (Wressingerode) 1 Hufe  Alt Gandersheim (Oldegandersem) und 5 Hufe in Mehlum (Maldum) und Hochstedt (Hosterte) durch Abtissin Lutgard  VIII mausis lt. Gandersheimer Lehnbuch
N. St. Archiv WF VII B Hs 12, folie 38 S. 946 214 Chronik Berel, Ewald Bock, 1976, Seite 6 u. Hasselbring , Nordassel Notizen

ohne Jahr und Tag (1383) Graf Gerhard von Woldenberg ersucht Friederich von Berel und Steppo von Mahner, ihm gegen Goslar behilflich zu sein. 
Unsen guden willen tovoren, Frederik van Berle unde Steppe van Mander, we claghet gik unde dot gik witlik, dat de rat der stat to Goslere os vorbeholt tu mark gheldes, der se os pflichtich to ghevende sint ...
Q.:v.B.46 Nr. 541 UB St. G. Teil 5

 

9.10 1386 beginnt ein 34 Jahre dauernder Krieg

Räuberischer Überfall

13.01.1386 Der Rat zu Braunschweig verpflichtet sich, Cord von Berle, Heneke van Terwen, Bürgern zu Hildesheim, schuldige 60 Braunschweigische Mark von Heinrich Bock`s  wegen halb zu Ostern und halb zu Michaelis desselben Jahres zu bezahlen.
Q.:v.B.51 Nr. 624 UB St. Hi Teil 2 
Nach gleichzeitiger, durchstrichener Abschrift im zweiten Copialbuche fol. 57 im Stadtarchiv zu Braunschweig.

Bede: Bitte um eine Steuer: Der Bischof musste wenn er in Geldnot war das Domkapitel bitten (der in Frage kommende Landstand) ihm eine Steuer zu bewilligen.
Auch der Herzog von Braunschweig erhob Bede in seinem Lande. Nicht bloß im Herzogtume. Auch seine im Hildesheimischen wohnenden Leute mussten ihre Beiträge zahlen. Unerbittlich war der Herzog, hart in der Einziehung auch der Bede außerhalb der Grenzen.  Das traf die Braunschweigischen Leute diesseits der Grenze um so härter, weil auch der Bischof auch von ihnen Steuern verlangte. Klagen über Klagen wurden laut. Der Bischof wurde beim Herzog vorstellig. Alles half nicht. Letztes Mittel war der Krieg. Des Bischofs Ritter fielen ins Braunschweigische ein, plünderten dort und holten so wieder, was unrecht eingezogen war.

Chronik Söhlde, Pastor Ernst Bertheau, 1930 Seite 18

Hier beginnt ein Krieg des Braunschweiger (Jan von Salder) und Hildesheimer Rates (v. Berle) mit ihren jeweiligen Verbündeten um den Kothof Heinrich Bock. Am Ende geht es nicht mehr um die 60 Braunschweigische Mark. Die Bereler Adligen siedeln sich in Hildesheim teils auch in Braunschweig an. Der in  Hildesheim zeitweise einflussreiche Adlige Cord von Berle verliert seinen Gefolgschaft im Rat. Die Wende: Der Hildesheimer Rat schaltet einen Juden als Geldeintreiber ein. Das geht soweit das von der Gefangenschaft des von Berle berichtet wird. Der Krieg um Geld und Einfluss dauert bis 1420 . Die von  Berle verlieren den 34 Jahre dauernden Krieg und damit ihre Einnahmequellen gegen die von Salder und gehen in Hildesheim und Braunschweig in Bedeutungslosigkeit unter.

Die Urkunden über die von Berle spielen sich in den beiden Nachbarstädten ab und deshalb hier nicht mehr vollzählig aufgeführt.  (Vollständige Darstellung in Chronik über Ritter von Berle.) 

Um 1390 Verzeichnis der Hildesheimer Lehen des Marschalls Hans von Schwicheldt
... to Berle twe hove Landes unde driddehalven hoff.
Quelle: Ur. B. H.HI Band 6 Nr. 1005 Seite 662  v. Dr. H. Hoogeweg Hannover 1911

Von 1391-1393 wurde mit heimatlichen Gestein an der Burg Steinbrück gebaut, die Grundlage für das Gut und den Ort Steinbrück wurde. (Dem Bischof von Hildesheim gehörte auch die Tiefe Kuhle (liegt 2008 ca. 100 m von der westlichen Waldkante entfernt oben auf dem Berg) im Bereler Ries, hier ließ er Baumaterial für die Burg her holen. Quelle: Chronik Groß Himstedt, Friedrich Nehrenberg, Seite..

13.03.1390 Hans von Berle bekennt, dass er Herrn Hans von Swichelte 30 löt.
Braunschweigische Mark schuldig geworden ist, wofür er ihm für 3 Jahre versetzt hat 7,5 Hufen auf dem Felde und 5 Höfe im Dorfe zu Levede. Es werden die Bestimmungen für den Wiederkauf angegeben. Mit dem Siegel des Ausstellers. 1390, den sondages to mydvasten.
Kop. I, S.26
Quelle: Regesten der Original Urkunden des (ehemals Gräfl. V. Schwicheldt´schen) Gut und Familienarchivs Schloss Söder. Teil I 1273-1499 Seite 6 Anlage 14, Wilhelm Hagemann Hildesheim 1965.

Nach 1395 verpfändet das Michealiskoster Hildesheim an die Brüder Volkeningke den „Zehnten“ in Klein Berle im Lichtenbergischen, im Dorfe und im Felde mit allem was da war, mit Frucht, Recht und Zubehör.  Quelle: Hochstift HI Band II Nr. 1360; (Bereler Chronik)

06.01.- 06.03.1396 Der Hildesheimer Rat an einen Herzog von Braunschweig und Lüneburg: rechtfertigt sein Verfahren in der Fehde Jans von Saldern mit dem Bürger Cord v. Berle
... Alse her Jan van Saldere an juk scrift, dat we enen weder one verdedingen gheheten Cord von Berle, sy juwen gnaden witlik, her Jan de hadde to schuldegende Corde van Berle sy juwen gnaden witlik, her Jan de hadde to schuldegende Corde van Berle unsen medeborger unde Cord  verbod sik, vor uns her Jane van Saldere to donde, wes  hein rechte plichtig were, unde se quemen dar umme samed vor uns unde her Jan ne wolde do van Corde nicht  nemen, des wy gesecht dat recht were, unde ward Cordes vigend ....
Q.:v.B.59 Nr. 846 UB St. Hi Teil 2  Ebendaher fol. 29`.

11.08.1396 Der Rat an Herzog Friedrich von Braunschweig und Lüneburg: erwidert auf Jans von Saldern Antwort an den Herzog, er tue dem Rat kein Unrecht und habe oft vor dem Rate sein Recht von dem Bürger Cord von Berle nicht erlangen können. Jan habe seinen Schiedsspruch wegen dessen Geldforderung an Cord nicht annehmen wollen und Cord sich nie zu einer Tagfahrt mit Jenem bereit erklärt, sondern auf dem Rechte bestanden.
Q.:v.B.60 Nr. 895 UB St. Hi Teil 2

Der Hildesheimer Rat „weist“ den Juden Keneke an eine Klage gegen Cord von Berle zu starten. „Geldeintreibung“

16.02.1397 Der Rat an den Juden Keneke: weist ihn über die Anbringung von Klagen gegen Bürger an.
An Keneken den joden.         Keneke. Alse du uns ghescreven hefst umme Corde van Beyrle unde sinen sone unde andere unse medeborghere unde joden, de mit uns wonhaftich sin, ar is wol ...
Q.:v.B.67 Nr. 926 UB St. Hi Teil 2

......1397 Der Rat an Herzog Friedrich von Braunschweig: antwortet auf Anschuldigungen dortiger Juden und besonders Kenekes gegen Cord von Berle und genannte Juden in Hildesheim.             
...
Cord van Berle ...                                                     
Q.: v.B.70 Nr. 995 UB St. Hi Teil 2

...1397 “to Asle, unde Asle, to Linde unde Linde, to Berle, to Lesse.”
UB Stadt HI Bd. II Nr. 1002, Chronik Nordassel, Kurt Hasselbrink, Seite 12

9.11 1403 Cord von Berle ist gefangen.

16.02.1403 Der Hildesheimer Rat an Ernst Bock: bittet um Auslieferung von Härmig an den Bürger Bernd Groper und Freilassung des Bürgers Cord von Berle.
           An hern Ernst Bocke.

... umme Corde van Beyrle unsen borger, dat gi den los hedden gheven, dar gi uns         antworte umme screven hebbet, dat gi vor uns sin ghewest und hebben gheclaghet          over Hanse van Beyrle, dat de gik dat juwe endraghen hedde unde we dene vor             duve anegrepen hebben, her Ernst, wol dat gi dat scrivet, dat we on vor duve    anegrepen hebben dar do gi uns unrechte an. Ok alse gi scriven, dat we van ome          nemen dat unse weme wi wolden deme worde dat sin unde gik ne moste dat juwe            nicht werden.  ... unde uns Corde van Beyrle los gheven ...             
Q.: v.B.85 Nr. 68 UB St. Hi Teil 3   Nach Handschrift. Die Altstadt betr. n. 62 im Stadtarchiv zu Hildesheim fol. 24`. Anno MCCCCII
Diesem unerquicklichen Zustande wurde 1407 durch einen Vergleich ein Ende gemacht. Beide Landesobrigkeiten einigten sich dahin, dass jeder Meier seine Bede dem Landesherrn entrichten sollte, in dessen Lande er  Wohnsitz hatte. Chronik Söhlde, Pastor Ernst Bertheau, 1930 Seite 18

27.06.1406 werden die Schäden aufgeführt, welche die Bischöflichen den herzoglichen Untertanen zugefügt hatten. So waren z.B. 26 Einwohnern aus "Bettern" (Bettrum)  1 Pferd, 118 Kühe, 36 Schweine, 740 Schafe, 2 Seiten Speck, dazu Fleisch und Hausrat genommen worden. ....  Die von Cramm und von Bortfeld, die auf Schloss Oelber saßen, hatten herzoglichen Untertanen in Lesse, Söhlde, Woltwiesche, Reppner und Burgdorf deren Holz und Holzberechtigung im westlichen Ausläufern der Lichtenberge, den Bokern, genommen und abhauen lassen. Drei Burgdorfern waren durch Burchard und Bodo von Cramm Kühe weggenommen und ihnen erst nach Zahlung einer hohen Pfandsumme zurückgegeben worden.  ..... Quelle: Sudendorf X S.120 u. S. 132.  Die Zwistigkeiten der Großen wurden auf dem Rücken der Bauern ausgetragen. (Bauernopfer), die ja der feindlichen Willkür schutzlos preisgegeben waren. Quelle: Chronik Nordassel, 1984, Kurt Hasselbring, Seite 138

1408 schlossen der Erzbischof von Magdeburg, die Bischöfe von Hildesheim und Halberstadt mit den Welfen einen Landfrieden. Es wurden Grundsätze über Führung von Fehden und über Hegung des Landgerichts aufgestellt. U.a. Unverletzlichkeit der Kirchen, Kirchhöfe und was darauf und drinnen ist, ausgenommen jedoch Kriegsleute und Kriegsgeräte, den Geistlichen und Pilgern.  Sicher sollten auch sein Pflug und Egge, Düngerwagen und Erntewagen, nebst Pferden und Arbeitern, Kaufleuten und Fuhrleuten, Bergwerk und Weidewerk, die Arbeiter im Kornfeld und Wiese, im Weinberg und Hopfenberg. Chronik Söhlde, Pastor Ernst Bertheau, 1930 Seite 18

1413-1420 Bedeliste (Bittenliste) Danach gehörten folgende Orte dem „dat richte to lechtenberghe“ Barbecke, Barum, Berel, Broistedt, Bruchmachtersen, Burgdorf, Calbrecht, Cramme, Engelnstedt, Nordassel, Ober- und Niederfreden (Lichtenberg), Hallendorf, Hohenassel, Reppner, Woltwiesche. Später wurde das Amt in zwei Goe aufgeteilt, Berel kam zum Lesser Goe.  Stdt. Arch. Br. B I 2 Bd. II Bl. 218. aus Chronik Nordassel, Kurt Hasselbring, vor 1984, Seite 9

9.12  1420 Der Kampf ist zu Ende. Hans von Berle ist tot.

26.08.1420 Der Hildesheimer Rath an Claus von Ahlden, Amtmann auf dem Calenberge: bittet um Nachricht über die Verhandlungen der Herzöge zu Braunschweig mit seien bisherigen Feinden.   
Im Anhang ... fol.83 an Burchard von Cramme in der obigen Sache Busses Schraders und wegen Auslieferung ihrer Leibzucht an die Witwe Hans von Berle, dd
Q.: v. B. 102 Nr. 935 UB St. Hi Teil 3

26.11.1433 Nach einer Urkunde der von Saldern hatte der Rat der Stadt Hildesheim bei Luttrum eine Landwehr, die von Hildebrand von Salder unter anderen am 26.11.1433 bei Nacht zerstört worden war.
(Band II 1485); Chronik Nettlingen Dr. Fr. Spanuth, Not- und Kriegszeiten, Seite 9. (Die Nettlinger Landwehr war jünger).

25.07.1440 Ludeke Scrader in Berle wird von der Äbtissin Agnes erneut belehnt. (Quelle St. Arch. WF VII B Hs 12 S. 20); Chronik von Nordassel, 1984, Kurt Hasselbring, Seite 28.


03.01.1448 Bischof Magnus zu Hildesheim bekundet, dass seine lieben Getreuen die v. Schwichelt, des Stiftes Marschalke, vor ihm gewesen und vorgebracht haben, dass sie im Besitz des Zehnten zu Vaaldem und der Steinhufe, belegen im Gericht zu Lichtenberg, bedrängt und gefährdet wurden. Der Bischof als Lehnsherr dieser Güter versichert sie seines lehnherrlichen Beistandes und Schutzes. 1448 des midwekens neist na des hilgen Nigen Jares dage. Gedruckt, Vogell,
Quelle: Urkunde Nr. 140 Schwichelt Quelle: Regesten der Original Urkunden des (ehemals Gräfl. V. Schwicheldt´scehn) Gut und Familienarchivs Schloß Söder. Teil I 1273-1499 Wilhelm Hagemann Hildesheim 1965.

1459 wieder einmal ist die Pest im Stifte Hildesheim. Es mussten deswegen in allen Kirchen wöchentlich drei Bettage gehalten werden und Messen gelesen werden. Man fastete an bestimmten Tagen bei Wasser und Brot. Man stellte Bittzüge mit bloßen Füssen und berennenden Wachskerzen an.
Chronik Söhlde, Pastor Ernst Bertheau, 1930 Seite 22

Freibauer und Höriger

9.13     Der wirtschaftlichen Untergang derer von Berle. Es geht nur noch um Feuerung ihres Herdes.

02.01.1464  Der Bürger Cord von Berle und Metteke, seine Ehefrau, bekennen, dass sie von    den Schwestern und Einwohnerinnen des Johannishauses auf der Dammbrücke vor    der Stadt 16. v. h. Gulden empfangen haben, welche vor langer Zeit für die Feuerung ( to behoff der ghemeynen vuringe under deme schorsteyne des upgenanten huses) bestimmt waren, und verpflichten sich, den Insassen jährlich ein zu Hildesheim gangbares Lübisches Pfund Zins zu bezahlen, unter Verpfändung ihres Hauses und Hofes auf den Kleinen Steinen zwischen den Häusern Hans Hotfilters und Heinrich Snarmekers.  Z. Heinrich Plettenberch, Canonikus des       Johannisstiftes im Damme, und Magister Hermann Darenberch, Pfarrer zu S. Johannis.
Nach dem Original im Staatsarchiv zu Hannover. (Godehardikloster zu Hildesheim n. 196) mit den Siegeln Johann und Cord         Bringmanns am Pergamentstreifen
Q.: v.B. 125 Nr. 480 UB St. Hi Teil 7

9.14 Berel wird zum Spielball der Machtinteressen

1474-1483 Bartold von Gadenstidde hatte Lehnsland in Nordassel und „in ludken Berle de
            molen“
St. Arch. WF II Hs S.9 aus Chronik Nordassel, Kurt Hasselbrink, Seite 19

1477 Ausgaben des Bürgermeister Lützke und Hinrik Galle bei der Tagfahrt zu Berle. De borgermester Lützke unde Hinrik Galle mit den denren (Dienern) vordan up deme dage to Berle 13 s. 4d. – (Schilling und Denare)
Seite 688 UB. Stadt Hildesheim Band 7 (Register über Ausgaben) 1451-1480 UB Stadt HI Band 8 1481-1597 nichts von Berle,

1480 Gandersheimer Lehen nach Berle Breydemann 6 Morgen Land S. 946 214
Chronik Berel, Ewald Bock, 1976, Seite 6.

Zusatz: Der gleiche Landbesitz ist bis 1622 (auf Ass Nr. 59) eingetragen.

1480 Heimann 1 Kothof. Harenberg, Historica exclesiae Gandersheimensis S. 946 214
Chronik Berel, Ewald Bock, 1976, Seite 6

26.07.1490 belehnt Herzog Wilhelm von Braunschweig und Lüneburg Ludolf von Salder mit 1,5 Nutzzungen im Riese und dem Wolfswinkel daselbst. Quelle: UB Sa II Nr. 1840 Quelle: Chronik Nordassel, 1984, Kurt Hasselbring, Seite 138

18.11.1492 brach eine Fehde zwischen dem Herzog und der Stadt Braunschweig aus, da war die alte Gerichtsstätte im Ries Schauplatz zweier Vermittlungsversuche des Bischofs von Hildesheim. Der Hildesheimer Bürgermeister Brandis berichtet darüber: " was myn here von Hildensem tegen (verhandeln) den hertogen am Rise. Dar lovede he, one weddertogevende alle dingk, dat tom stichte horde" (der Herzog gelobte alle Dinge, die dem Stifte gehörten, zurück zugeben. Quelle: Hanselmann S. 113; Chronik Nordassel, 1984, Kurt Hasselbring, Seite 159

13.02.1493 Die Landesfürsten wollten die Macht der großen Städte (Hanse) brechen. In der Schlacht bei Bleckenstedt kämpften Hildesheimer und Braunschweiger Bürger sowie die Landbevölkerung gegen Herzog Heinrich den Älteren. Die Hildesheimer kamen gerade noch rechtzeitig über Peine mit Proviant und Munition herangezogen. Der Herzog hatte die Straßen unpassierbar gemacht, so mussten der Wagenzug nach Süden ausweichen, wenn sie ihr Ziel erreichen wollten.  Der Herzog war schon von Wolfenbüttel her unterwegs. Die Braunschweiger Bürger kamen den Hildesheimer zu Hilfe. Der Herzog verlor die Schlacht. Stolzen Hauptes kehrten die Sieger mit 200 Gefangenen und 16 mit Munition und Proviant beladenen Wagen in Braunschweig ein.  Chronik Söhlde, Pastor Ernst Bertheau, 1930, Seite 22; Quelle: Geschichte des Dorfes Nordassel sowie der Kirche und des Schlosses Burgdorf Nordassel 1984, Kurt Hasselbring, Seite 139

02.03.1493 Zweite Vermittlungsversuch im Bereler Ries. Außer dem zum Gefolge des Bischofs gehörenden Caitelherren und Stiftsgenossen waren die Herzöge  mit ihren Verbündeten und die Deputierten der Städte Braunschweig und Hildesheim erschienen. Brandis schreibt darüber: "Sunavend am avende Reminiscere rede wie to dage at dat Riß. Unse weddepart hertoge Hinrik hadde bei sick hertogen Johan unde Magnus, vader und sone" mit Gefolge. "Myn gnedige Here von Hildensem war de middeler, de den dag gemaket hadde. De hertogen leit seggen, wi scholden de veide afdon. Ick antworde, de hertogen scholde uns de straten upton na Brunswyk." (Quelle: Haenselmann S. 126; Pribatsch S. 51; UB sa II Nr. 1868; Chronik Nordassel, 1984 , Kurt Hasselbring, Seite 159. Von einer Entgegnung des Herzogs, ob er gewillt war, die Straßen nach Braunschweig aufzutun, die Straßensperren zwischen beiden Nachbarstädten aufzuheben und so zur Beendigung der "veide", der Fehde, beizutragen, hören wir bei Brandis nichts. Wie wir wissen, schlug der Vermittelungsversuch des Bischofs fehl. Quelle: Geschichte des Dorfes Nordassel sowie der Kirche und des Schlosses Burgdorf Nordassel 1984, Kurt Hasselbring, Seite 139+159

Bereits einige Tage später am

07.03.1493 fielen die Hildeseheimer Bürger, "elvn capiteine mit all dussen knechten" in das Amt Lichtenberg ein, "bernden de twe Freden, dat semedus und den kroch vor Lechtenberg und bernden, wat stände bleven was in den twen Linden"  Die Bauern von Ober- und Niederfreden, Schmiede und Krug vor Lichtenberg und die noch stehen gebliebenen Höfe von Oster- und Westerlinde waren diesmal die Leidtragenden. Reiche Beute machten dabei die Kriegsknechte: 60 Ackerpferde, 20 Kühe, ein wenig Weidevieh, Schweine, Schafe und drei Gefangene. (Sie "roveden dre stige ackerpferde, eine stige koie, queck ein weinig, swine, schape, dre vangene.") Quelle: Geschichte des Dorfes Nordassel sowie der Kirche und des Schlosses Burgdorf Nordassel 1984, Kurt Hasselbring, Seite 139 

24.03.1493 Woltwiesche und Barbecke werden von den Hildesheimern angesteckt. Die Höfe der Kirche werden mit 450 Gulden gebranntschatzt. Chronik Söhlde, Pastor Ernst Bertheau, 1930, Seite 22

10.04.1493 (Meddewekens in de Paschen) Mittwoch nach Ostern) zogen sie zusammen mit den Einwohnern mehrerer Dörfer, darunter auch "Assel"? mit etwa 50 Wagen it "vitalie sammt den bussen" (Wagen mit Lebensmitteln und mit den Feldschlangen) nach "Brunswyk". In der Nacht vom Quelle: Geschichte des Dorfes Nordassel sowie der Kirche und des Schlosses Burgdorf Nordassel 1984, Kurt Hasselbring, Seite 139

14./15.04.1493  zogen die Hildesheimer auf Lesse zu. Früh morgens um 4 Uhr wurde bei strömenden Regen  gestürmt. Die Hildesheimer verloren 2 Mann, während 8 Lesser fielen und 43 gefangen genommen wurden. Außer reicher Beute nehmen die Hildesheimer 10 Bockbüchsen und 30 andere Schusswaffen mit heim. Um ein Uhr mittags waren sie wieder zu Hause. (Berel liegt genau auf dem Rückweg!) "alse de klocke to einem was namiddage", also gegen 13 Uhr nach Hildesheim zurück, und zwar mit erbeuteten "bussen"+) etlichem Vieh und 63 Gefangenen. Dabei verloren sei einen Kriegsknecht, ein anderer wurde verwundet, die Feinde aber hatten "by" 8 Tote zu beklagen.
Chronik Söhlde, Pastor Ernst Bertheau, 1930, Seite 22, Quelle: Geschichte des Dorfes Nordassel sowie der Kirche und des Schlosses Burgdorf Nordassel 1984, Kurt Hasselbring, Seite 139

04.06.1494 wurde die Fehde durch einen Vergleich beendet.. Die Stadt Braunschweig huldigte dem Herzog, nachdem sie in den Verhandlungen erreicht hatten, das sie im Besitz der alten Privilegien und Freiheiten sowie der Ämter Vechelde und Asseburg blieb. Quelle: Geschichte des Dorfes Nordassel sowie der Kirche und des Schlosses Burgdorf Nordassel 1984, Kurt Hasselbring, Seite 139

1507 Im Closter Corvey wurden die "Annalen" des Tacitus wiederentdeckt.

9.15 Die Hildesheimer Stiftsfehde

1519 –1523 entstand ein fürchterlicher Krieg zwischen dem Bischof von Hildesheim und den Herzog von Braunschweig, die Verwüstungen war wohl größer als im 30 jährigen Krieg.
Der Kriegsanlass war, dass der Bischof Johann IV von Hildesheim damit begann, die an Adelige des Landes seit langer Zeit verpfändeten Stiftsburgen – zuerst den Lauenstein am Ith, den Burkhard von Salder inne hatte, gegen den Willen der Inhaber wieder einzulösen, da schlossen sich die meisten Stiftsjunker zu einem Bündnis gegen ihren Herrn, den Bischof, zusammen und fanden Bundesgenossen an Herzog Heinrich d. J. von Braunschweig, dem grimmigen Gegner Luthers, dem Herzog Erich I. von Calenberg, und dem Bischof Franz von Minden. So kämpften auf bischöflicher Seite  u.a. die Stadt Hildesheim und der Lüneburger Herzog. 70 Jahre später gab es noch Klagen in diesem Zusammenhang und ein durch die Braunschweiger Herzöge beauftragter Herr Johannes Krabbe (1553- 1616) zeichnete nur die Verluste des Herzogs in die Karte ein. Die Karte ist seitenverkehrt. Der Ries und das Asselholz sind als markanter Punkt nach dem Weg nach Wolfenbüttel zu sehen. Die Wege der Heerscharen sind eingezeichnet. Im Ries waren dies wohl viele, denn andere Holzungen sind nicht so stark hervorgehoben. 

9.15.1 Tod und Elend für die Menschen in den Dörfern 

1518 sagte Burchard von Salder dem Bischof den Krieg an. Er überfiel Lafferde, steckte daselbst etliche Fimmen Korn an, die den Geistlichen in Hildesheim gehörten und ließ Dingelbe und Schellerten verbrennen.
Chronik Söhlde, Pastor Ernst Bertheau, 1930, Seite 22

Palmsonntag 1519 zog der Bischof mit seinen Truppen und Geschützen nach Petershagen vor Minden. Der Bischof von Minden war ein Verwandter des Herzogs. Am Karfreitag wurde die Burg erstürmt.
Chronik Söhlde, Pastor Ernst Bertheau, 1930, Seite 22

1519 wird vom Hildesheimer Rat der Soldateska schriftlich das Recht auf Plünderung  bestätigt. Davon zeugt folgende Vereinbarung: „Wir, der Rah der Stadt Hildesheimb bekennen offenbar für jedermannichen, denen dieser Brief vorkommt, ... dass wir allen Edlen und Unedlen, den Reisigen zu Pferde und den Landsknechten zu Fuß so sie auf unsere Stadt zu kommen gesinnet, gönnen und gestatten wollen, freie Räuberei zu thun, wie und welchermaßen sie das thun können und vermögen. Dazu wollen wir den Reisigen zu Hülfe kommen mit Heu und Haber; doch auch, was sie von den Leuten fangen und in unsere Stadt in Verwahrung bringen, so sollen sie der Schatzung zwei Theil und wir den dritten nehmen. Ao do 1519 in den Fasten“. Aus Kirchen und Klöstern solle man nichts nehmen, es sei denn mit „Consens der Obristen“, auch nicht ohne Erlaubnis im Feindesland brennen. Frauen und Jungfrauen sollten nicht „verhöhnet, beraubt oder überwältigt“ werden. Rossmann 91 f.  

1519 bald danach fielen die Braunschweiger und Calenberger ins Stift mit den Gerichten Peine und Steinbrück ein. Wo sie hinkamen steckten sie die Dörfer in Brand. auch gar unbarmherzig gehandelt und viel schöner Dörfer daselbst geplündert, verheeret und verbrannt und hat man deren Örter etliche Tage nichts anderes als Rauch und Dampf gesehen und ein fast klägliches Zetergerschrei gehöret.“    Chronik Nettlingen, Dr. Fr. Spanuth, Not – und Kriegszeiten, Seite 10.

Ein Vortrab an die 400 Mann stark erreichte Hoheneggelsen. Es kam zum Gefecht. Die Braunschweiger verloren 20 Tote und viele Pferde.   Chronik Söhlde, Pastor Ernst Bertheau, 1930, Seite 22

Juni 1519 Die Schlacht von Soltau gewann der Bischof und sein Verbündeter Welfe Herzog Heinrich von Lüneburg. Der Hildesheimische aufständische Adel verlor viele seiner tapfersten Ritter. >> Treulosigkeit schlägt den eigenen Herrn. Chronik Söhlde, Pastor Ernst Bertheau, 1930, Seite 22. Hier wurden marschierende Truppen überfallen und besiegt.

Ende Mai 1519 ereilte die Gegend um Steinbrück und Peine wieder das gleiche Geschick. Am Himmelfahrtstag konnte man von Hildesheim aus dort elf Dörfer brennen sehen. Bald darauf ging Hoheneggelsen in Flammen auf. Als nach der für die bischöflichen Partei siegreichen Schlacht bei Soltau die Unterlegenen bei dem Kaiser Karl V. auf dem Reichstag zu Worms 1521 also ungefähr zu gleicher Zeit, als Luther dort vor Kaiser und Reich stand, - die Reichsacht über den Bischof und seine Anhänger erwirkt und mit Vollstreckung der Acht beauftragt waren, entbrannte der Krieg mit neuer, unerhörter Heftigkeit. Nach und nach brachten die Gegner das ganze Stiftsgebiet in ihre Gewalt. Nach der Eroberung des südlichen Teils wurde die nur schwach besetzte Feste Steinbrück gestürmt. Die Truppen lagerten in Lafferde. Peine konnte nicht eingenommen werden.   Chronik Nettlingen, Dr. Fr. Spanuth, Not – und Kriegszeiten, Seite 10.

1519 Carl von Spanien wurde zum Deutschen Kaiser gewählt. Der Bischof und sein hoher Verbündeter hatten ihrer Stimme für den König von Frankreich gegeben, dem Feinde Carls. Das mussten sie büßen.  Chronik Söhlde, Pastor Ernst Bertheau, 1930, Seite 23

22.10.1519 schreibt Herzog Heinrich von Lüneburg: Das Schloss Steinbrück sei noch nicht genommen, nur das Vorschloss sei geplündert. Auch vor Bockenem habe der Feind einige Stürme verloren. Chronik Söhlde, Pastor Ernst Bertheau, 1930, Seite 23

Ende Oktober 1519 Herzog Heinz von Wolfenbüttel liegt im Feldlager zu Himstedt. Er steht mit seinen Truppen im Feindesland und lässt plündern und verheeren. Chronik Söhlde, Pastor Ernst Bertheau, 1930, Seite 22

30.10.1519 bittet er die königlichen Commissarien, eiligst 12.000 Gulden nach Frankfurt oder Leipzig zu senden, damit das Kriegsvolk gelohnt werden könne; er habe jetzt über 900 Reisige und an die 11.000 Fußknechte zu unterhalten und stände doch im Kriege um des Kaisers willen.  Chronik Söhlde, Pastor Ernst Bertheau, 1930, Seite 22

Dazu eine Klage von Bischof Johann: dath Heinrich von Reden wonhaftig tor Steinbrugge, de unserem Capitel tokome und uns dorch underworpen, up unser fryen straten pawellyker hyllichkeit commissarien, de wy gelaten, nedderwopen, dath ore genommen und gefenglik tor Steinbrugge gefoirth. Als wy zodene unchrystlike dath als byllig strafen wollen, hebben one gemelten Furste (gemeint ist Herzog Heinz) das verdedynghe, hülpe und bussen, knechte und bussenschutten up de Steinbrugge geschickt und do recht vor one geboden.
Chronik Söhlde, Pastor Ernst Bertheau, 1930, Seite 23

1520 finden hauptsächlich Verhandlungen statt.

1521 Matthei abends  wollte der Bischof die Burg Peine entlasten wollte, zog er mit einer Streitmacht aus, in der sich außer reisigen Knechten, Bürger und Bauern befanden. Um 11 Uhr folgten 500 Bürger mit ihrer „Wagenburg“ nach Rossmann 185 „wohl 500 Wagen, ¼ Meile in der Runde“

Reiten und Rauben

Bis vor das Gehölz “das Riesen genannt“, vermutlich das Bereler Ries. Dort rasteten sie und zogen dann brennend und plündernd weiter bis Reppner. In Barbecke stürmten sie den „Thurm“. „Da ward also das Gericht Lichtenberg ganz ausgebrannt vnd zogen die von Heindesheimb mit vielem Vieh und Gefangenen nach Haus“ Quelle: Lüntzel IV 12.

Hier ist also die Rede davon das Bauern und Bürger ihre Pflicht zur „Landfolge“ genüge tun mussten. Landfolge war Kriegsdienst.

Der Braunschweiger Dechant Oldecop berichtet darüber “besterkeden sich met velen buren ut den lechtenbergischen unde Wulffenbüttlesche gerichten“ Euling I 64

9.15.2 Kampf um die Burg Steinbrück

Matthäi 1520 Steinbrück und Peine waren die nächstgelegenen Burgen. In Steinbrück saß der stiftsche Junker Hans Barner, ein ganz seinem Bischofe ergebener Herr. Auf ihn hatte der Herzog eine ganz besondere Wut. Die folgende Erzählung der Eroberung der Steinbrück geben wir wörtlich, wie sie Asche von Heimburg und Letzner sie überliefert haben.

Nach Steinbrück kamen die von Braunschweig mit ihrer Wagenburg 5.000 Mann stark und lagerten sich zu Groß Lafferde. Das war auf einem Sonnabend am Tage Matthäi 1520  Folgenden Tages war Alarm geschlagen, das Haus zu stürmen, und stunden die von Braunschweig in die andere Stunde in der Ordnung. Doch verblieb den Tag der Sturm. Als am nächstfolgenden Montage zeitig frühe, als die Nacht das Vorwerk so faste vor der Burg gelegen, eingenommen, steckten sie das Krankenhaus (Krughaus) an. Der Dampf und Rauch schlug alle auf die Steinbrück, darin das Schloss in Dampf und Rauch gestanden, dass sie nicht sehen konnten, was die darunter machten. Unterdessen brachten die Fürsten zwei große Stücke Geschütze auf des Vorwerkes Hof nahe an die Pforte. Daselbst war ein Schiessloch in der Mauer; das machten sie bald so groß, dass sie daselbst hineinkamen und erwürgten alles, was ihnen vorkam. Sie reichten wohl die Hüte aus den Fenstern und begehrten sich zu ergeben; aber das war zu spät. Die Fürsten waren auf Hans Barner, der das Haus innehatte, der Uslarschen Niederlage wegen sehr verbittert; so waren auch die Knechte sehr ergrimmt; denn ihrer über 30 waren vor dem Hause erschossen, davon 20 zu Groß Lafferde begraben waren. Das Haus war nicht nach Notdurft besetzt, und war nur etliche wenig Bauernvolk darauf. Die blieben zusammen auf ein Gemach, die steinerne Kammer genannt, und wurden daselbst umgebracht; dazu dann sonderlich ein einspänniger Knecht von Uslar, Stamme genannt, Herzog Heinrich treulich geholfen, und meint man, dieser Stamme oder Herzog Heinrich selber habe Hans Barner, den sie mit seinen Knechten im Pferdestall angetroffen, erstochen. (Einer von Oberg kam davon, welchen Herzog Erich vor den Knechten mit genauer Not beschützen konnte. Der Koch mit zween Jungen wurde in der Küche umgebracht, nackend ausgezogen, auf die Richtbank gelegt und mit Salz bestreut. Im Brauhause sind umgekommen der Braumeister und der Bäcker. Auf dem Boden sind ihrer zwei tot geblieben. Einer war auf des Hauptmann Gemach gekommen, um dieweil man ihm nach geeilet, ist er aus dem Fenster aufs Dach gekrochen, doch endlich herunter in den Graben gefallen und war der Hoffnung, davon zu schwimmen. Etliche Knechte aber von den Feinden draußen riefen ihm zu, wenn er ihnen geben wollte was er bei sich hätte, so wollten sie ihm davon helfen, welches er eingewilliget. Darauf ihm einer einen langen Spieß zugehalten und damit raus gezogen; a la man aber bei ihm nichts als fünf Groschen gefunden, hat man ihn rein ausgeplündert und wieder hineingestoßen, und der eine legte an und schoss ihn durchs Haupt und also tot im Graben liegen blieben. Als die des Braunschweiger Bürger vernommen, wollten sie den, der den Schuss getan, wieder umgebracht haben; aber er entkam ihnen und lief davon). Wie der erste Rumor vorüber war ließen die Fürsten auf der Burg umschlagen und ausrufen, ob noch jemand am Leben wäre und sich versteckt hätte, der sollte hervorkommen; dem wollten die Fürsten das Leben schenken; also kamen noch zwei Bauersleute (von der Steinkammer, so unter den Toten gelegen) und ein Schaumburgischer Edelmann, Bodo vom Ohrem (Ohm) genannt, hervor (war auf einer Kammer auf das Verdeck eines Bettes gekommen und daselbst stille bis an den dritten Tag gelegen, dass der Feind zwei Nächte unter ihm auf dem Bette geschlafen und doch von ihm nichts vermerkt hatte; endlich aber hat ihn der Hunger genötigt und herunter getrieben und ist begnadigt worden. Derselbe .... ein alter Mann und lebte noch über 50 Jahre, ist 1571 allererst verstorben, und so lange er lebte wusste er, wie es zu Steinbrück zugegangen, ordentlich zu erzählen) und sein gleichwohl nur 37 aus dem Hause umgekommen, daraus zu sehen, dass das Haus nicht nach Notdurft ist besetzt gewesen. Hans Barner hat man zu Hildesheim ein Epitaphium an die Thumbkirche gesetzt mit folgender Inschrift:           In tusend fünfhundert und twintich Jahr,

Montag nach Mauritii, schach openbar
            Der Storm vor der Steinbrück, was groß
            Dar was Hans Barner in Mariendienst bleven tod.“

Die Ortschaften Groß- und Kleinlafferde, Lengede und die im Amte Steinbrück belegenen mussten nun den Welfenherzog Erbhuldigung leisten.

Während der zweiten Belagerung Peines durch Herzog Heinrich und Herzog Erich machten die Hildesheimer einen Beutezug ins Braunschweiger Land. Tausend Mann stark zogen Knechte, Bürger Bauern vorauf und fielen ins Amt Lichtenberg ein. Einige Stunden später zogen ihnen die Bürger mit ihrer Wagenburg nach. Vor dem Bereler Riese ruhten sie eine Stunde. Als der Tag anbrach, meldeten sie durch einen Schuss dem Vortrabe ihre Anwesenheit. Dann ging das Plündern und Brennen los. Schloss Lichtenberg sah den roten Hahn, Der Turm zu Barbecke wurde gestürmt. An die 33 Dörfer bis dicht vor Wolfenbüttel wurden ausgebrannt, 12.000 Stück Vieh wurden mitgenommen. Viele Gefangene ebenfalls. Diese wurden heftig geschatzt, auch etliche auf Räder gelegt, weil sie auf kaiserlicher freier Strasse sich viel gesündigt hätten.

Wie seine Gegner schon in Brüssel dem Kaiser ihren Besuch gemacht hatten, so besuchte Bischof Johann ihn in Cöln. Er erhielt Bescheid dass auf dem am 06.01.1521 zu eröffnenden Reichstage zu Worms der Hildesheimer Streit solle beigelegt werden. In der Tat: die streitenden Parteien erhielten Vorladungen auf diesen Termin und an diesem Ort.

Für den Bischof war es schwer nach Worms zu kommen. Der Landgraf von Hessen verbot ihm das Reiten durch sein Land, und hinter Hessen haust in Städten und Dörfern die Pest; es musste jeder Ort in weitem Bogen umritten werden. Erst lange nach dem 06.01.1521 kam er in Worms an; seine Gegner noch viel später. In der Klageschrift Bischof Johanns findet sich unter vielen Anderen auch etwas von Söhlde. Brandschatzgeld, so wäre mal vereinbart, sollte in Ruhe stehen. Trotzdem hätte Herzog Heinrich der Jüngere seinen Untertan Heinrich von Reden, der in Braunschweig wohnte, ohne Wissen und Einwilligung des Bischofs und seines Capitels solch Geld verwilligt und während der Bischof in Cöln sich aufgehalten hatte, die armen Leute beraubt, etliche gefangen fortgeführt und ihnen das Gelübde abgenommen dass sie Brandschatzgeld wollten bezahlen.

Herzog Heinrich wusste darauf zu antworten. Er erwiderte, Heinrich von Reden habe ganz und gar richtig gehandelt. Er habe sein Geld von Reden zurückerhalten, wenn der dann in Söhlde eingefallen sei und habe sich dort Geld geholt, so sei er, der Herzog, daran nicht im Geringsten Schuld. Damit war der Fall Söhlde erledigt.

Lange zog sich die Angelegenheit hin. Der Ergebnis war, dass der Bischof in Acht und Aberacht getan wurde, und der Wolfenbütteler und der Calenberger Herzog, die wurden mit der Vollziehung derselben beauftragt.

Am 21.09.1521 lag der Herzog Heinz wieder vor Burg Steinbrück. Er ließ sie mit einem Walle umgeben. Am nächsten Tage erfolgte ein Scheinangriff, um die Besatzung zu ermüden. In der darauf folgenden Nacht wurde das Vorwerk erobert.

Gegeben in unserem Feldlager zu Steinbrück: so ist ein Erlass des Herzogs an die Pächter von Ruthe unterzeichnet. Die waren zu ihm übergegangen, und er verspricht ihnen seinen Schutz. Auch ein Schreiben an seinen Rat Curt von Veltheim dacirt“ aus unserem Veltlager vor Steinbrugge Montages nach Mauritii Anno 1521 (23.11.) Zwei Tage später schrieben die Herzöge aus demselben Feldlager an Herzog Georg von Sachsen, dass sie mit dem Sohne des nach Frankreich verzogenen Herzogs von Lüneburg zu gütlicher Handlung bereit seien. Tags vorher hatte Veit von Drastorf an Herzog Georg berichtet, Koldingen und Steinbrück seinen erobert. Die Herzöge lägen jetzt, als man sage, 20.000 Mann stark vor Peine. Auch die Bürger von Braunschweig seien mit ganzer Macht, eigenem Geschütz und eigener Wagenburg den Herzögen zur Hülfe geeilt und ständen mit eigenem Feldlager vor Peine.

Im Jahre 1522 geht es dem Bischofe von Hildesheim und seinen Parteigängern immer schlimmer.  Chronik Söhlde, Pastor Ernst Bertheau, 1930, Seite 23 - 25.   

9.15.3         1522 stecken Verräter Berel und  Himstedt in Brand;
Bischof steckt auf dem Rückzug Dörfer in Brand
(Klein Berel und die Valthöfe (Valem) gab es 1540 nicht mehr)


Das Ambt Lichtenberg nach seiner Zerstörung durch die Hildesheimer 1518-1523. Johannes Krabbe hatte alten Leute befragen lassen und die Karte 1591 gezeichnet.  Die Lage von Valem (Valthöfe), Gr. Berll, L Berll (Lütjen Berel) und den Riss (Ries) ist nicht maßstabsgemäß. Die Karte von den Zerstörungen der Braunschweiger wurde nicht gezeichnet.
Quelle: Niedersachsen in alten Karten; Heiko Leerhoff ; Wachholtz Verlag; Seite 52

08.04.1522 zogen 3000 Soldaten des Bischofs wieder durch unsere Orte, diesmal gegen Lichtenberg auf der damals viel Korn lag. Aus Rache für Steinbrück sollte die Burg  genommen werden. „um Lechtenberg zu stigen vnd dat gantze Richte zu plündern vnd zu barn“. Sie konnten den Zaun, der die Burg umgab, und eine Brücke verbrennen, mussten dann aber den Braunschweigern weichen und mit 40 Mann Verlust zogen wieder ab. Chronik Söhlde, Pastor Ernst Bertheau, 1930, Seite 25 Die umliegenden Dörfer sollten erst in Flammen aufgehen, wenn die Burg eingenommen und die Eroberer auf dem Rückweg nach Hildesheim seien. Der Plan wäre gelungen wenn nicht „de Vorreder (Verräter) Berel unde Hymstede“ bereits in Brand gesteckt hätten, als die Hildesheimer am Burggraben und an der Brücke vor der Burg angekommen waren. Beide Dörfer hätten lichterloh gebrannt. Daraufhin sei in allen Dörfern Sturm geläutet und „de buren begeven sek met twen hupen int velt“ Euling I 97; Rossmann 955.
Nach dem Abbrennen einiger Dörfer (welche Dörfer??) musste die Streitmacht voll Zorn und Unmut wieder abziehen.

Auf der Karte von Johannes Krabbe sind beide Berel nicht in Flammen gezeichnet. Ob hierbei beide Berel brannten, ist durch die Karte von Krabbe auch nicht geklärt. Es ist aber das letzte Mal, dass Klein Berel nachweislich existierte und wahrscheinlich auch nicht wieder aufgebaut wurde. (1548 ist der Ort als Wüstung im Erb- und Scheffelschatzregister zu Lichtenberg angegeben). (Lüntzel 1521 / 1851)

Herbst 1522 Herzog Heinrich lagerte bei Grasdorf und zog dann nach Lafferde. Es setzten Waffenstillstands- verhandlungen zuerst in Garmissen und nach einigen weiteren Raubzügen in Hoheneggelsen ein. In Quedlinburg wurde  am 
Chronik Nettlingen, Dr. Fr. Spanuth, Not – und Kriegszeiten, Seite 10.

13.05.1523 in Abwesenheit des außer Landes gezogenen Bischofs Johann der unselige Krieg durch einen Vertrag beendet. Dem Bischof blieb nur das kleine Stift.  Berel, Burgdorf, Nordassel, Lesse u.s.w. kamen nach Braunschweig. Das Verhältnis des Bischofs zu seinen östlichen Nachbarn blieb auch nach dem Friedenschluss gespannt. Von „friedlichen Zeiten“ konnte nicht die Rede sein.
Chronik Nettlingen, Dr. Fr. Spanuth, Not – und Kriegszeiten, Seite 10.

22.05.1523 wurde in Hoheneggelsen bei der oberen Kirche morgens um 9 Uhr die Gefangenen ausgetauscht und die Friedensurkunden ausgewechselt. Bischof Johann zog sich aus dem öffentlichen Leben ganz zurück; er verzog nach Ratzeburg. 13 Ämter musste das Stift Hildesheim an die Braunschweiger abgeben. Selbst die kühnsten Wünsche früherer  Herzöge wurden übertroffen. Beim Stift blieben Marienburg, Steuerwald und Peine.
Chronik Söhlde, Pastor Ernst Bertheau, 1930, Seite 26
Obwohl die Herzöge die Schlachten verloren
hatten, siegten sie jetzt politisch. Sie hatten für den Sieger (Spanischen König) bei der Kaiserwahl gestimmt. Der Bischof hatte auf den Verlierer der Wahl gesetzt (französischen König) Es war das Ende des Rittertums und der Sieg der Intrige.

9.16 Umbrüche Teil 2  Die Hildesheimer Stiftsfehde von Rudolf Bembenneck

Der Hildesheimer Bischof Johann wollte die an niedere Adelige verpfändeten Burgen und Plätze zurückgewinnen und kündigte deshalb die Pfandschaft auf. Dagegen lehnte sich eine Vielzahl von Stiftsjunkern unter der Führung des Burchard von Salder auf und holten sich bei dem Welfenherzog Heinrich von Braunschweig-Wolfenbüttel und Erich von Calenberg und dem Bischof Franz von Minden Verstärkung. Im Verlaufe dieser Kämpfe wurden „gar viele schöne Dörfer und Städte geplündert, verheeret und verbrannt“.

Der Hildesheimer siegte militärisch unterlag aber politisch nachdem vorher der Kaiser sogar die Reichsacht über ihn verhängt hatte. Nach dem Friedensvertrag verblieb ihm nur noch das kleine Stift d.h. die Ämter Marienburg, Steuerwald (mit Nettlingen), Peine und die Dompropstei Algermissen. Das übrige Stiftsland (daher der Name Stiftskrieg) darunter die Ämter Steinbrück und Wohldenberg kamen an Braunschweig und an Calenberg und somit auch Berel.

 

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