Die drei Bereler Kreuzsteine

Von Pastor Meyer

Hinter dem Opfereigarten (Dorfgemeinschaftshaus/Schütz) führt der Knick her, früher ein Dorfgraben mit Hecke, der zur Befestigung des Ortes diente. Auf diesem Knick befanden sich drei Kreuzsteine in gleicher Form. Pastor Meyer hat sie 1770  beschrieben.Gleich am Dorfe auf dem Knicke oder Dorfgraben sind zwar 3 Steine vorhanden und stehen ziemlich tief eingegraben, die äußerlich keine Form des Creuzes haben, sondern beinahe rund sind, an welchen aber auf einen jeden 4 Kreuze gegen einander eingehauen sind. Ich habe letzteres erst vor ein paar Jaaren, da ich das viele Moos von selbigen abkratzte, entdeckt. Ein alter Mann in der Gemeinde hat mir einmal erzählet, von seinen Vorfahren gehöret zu haben, dass da nicht weit davon in uralten Zeiten der Dorfkrug gewesen und in demselben durch eine Schlägerey ein paar Leute todtgeschlagen wären, selbige deswegen wären errichtet worden.“
Alte Nachrichten über Steinkreuze im Lande Braunschweig. Amt Salder. Berel
 

 
Im Jahre 1895 fand der Museumsdirektor Meier nur noch einen Kreuzstein vor, der als Brücke über den Kirchhofsgraben lag. Er wurde an der Kirche aufgestellt und steht 2007 auch noch da.  

Sühnekreuze sind Denkmale mittelalterlichen Rechts des 13.-16. Jahrhundert´s. Sie waren ein Erfüllungsteil von Sühneverträgen, welche zwischen zwei verfeindeten Parteien geschlossen wurden, um eine Blutfehde wegen eines begangenen Mordes oder Totschlages zu beenden. Mit der Einführung der Halsgerichtsordnung Kaiser Karls V. im Jahre 1533 wurden private Abmachungen nicht mehr geduldet, an ihre Stelle trat das ordentliche Gericht, das den Täter nach dem neuen Recht verurteilte. Mit der Einführung dieses neuen Rechtes wurden die Sühneverträge zwar offiziell abgeschafft, lebten jedoch je nach Landessitte noch durch das ganze 16. Jahrhundert fort; erst das 17. Jahrhundert räumte mit ihnen endgültig auf.    http://www.suehnekreuz.de/

„Ein seltsamer Zug der Steinkreuzsetzungen ist das gegenseitige Umbringen …“ in Westfalen 14 x das Motiv der „Feindlichen Brüder“ fest, die sich gegenseitig töten. In Niedersachsen 23 x Brudermord. 32 x Doppelmord von Menschen gleichen Standes.
Quelle: Stadtarchiv Hildesheim: 3 Z 1984 JG 52 Die Diözese Hildesheim Seite 57

 

zurueck zu Chronik
zurueck zu Kirche
home